Hier lebt es sich in Deutschland am besten

Jetzt ist es offiziell: In Bayern und Hamburg lebt es sich am besten - je 52 Prozent der Befragten dort stuften sich als wohlhabend ein. Dies geht aus dem Nationalen WohlstandsIndex für Deutschland (NAWI-D) hervor, den Zukunftsforscher Horst Opaschowski in Zusammenarbeit mit dem Markt- und Sozialforschungsinstitut Ipsos ermittelte.

Umfrage unter 10.000 Personen

Hinter den beiden Spitzenreitern folgt Schleswig-Holstein (49 Prozent). Dagegen stufen sich Brandenburger am untersten Ende (30 Prozent) der Wohlstandsskala ein. Befragt wurden 10.000 Personen ab 14 Jahren in Deutschland im Zeitraum von Mai 2012 bis Juni 2013.

Ein weiteres Ergebnis der Umfrage: Neben Geld und Gütern spielen individuelle, gesellschaftliche und ökologische Lebensqualitäten eine immer größere Rolle. Nach dem WohlstandsIndex NAWI-D verteilen sich die wichtigsten Wohlstandsprioritäten der Deutschen auf vier Segemente.

Keine Geldsorgen in Bayern, Bremen und Rheinland-Pfalz

Die erste der vier Kategorien - und auch die wichtigste - ist der ökonomische Wohlstand, der unter dem Oberbegriff "Sicher und ohne Geldsorgen leben" zusammengefasst wurde (Bundesdurchschnitt: 42 Prozent der Bevölkerung - Bayern: 53 Prozent).

Den höchsten ökonomischen Wohlstand bescheinigen sich die Bewohner in Bayern, Bremen und Rheinland-Pfalz. Die Bayern geben überdurchschnittlich oft an, einen gesicherten Arbeitsplatz zu haben (60 Prozent - Bundesdurchschnitt 47 Prozent).

Zusammen mit den Bremern wissen die Bayern zudem ihr sicheres Einkommen besonders zu schätzen (Bayern und Bremen je 57 Prozent - Bundesdurchschnitt 47 Prozent). Und auch beim Besitz von Eigentum (Wohnung, Haus, Auto) führen die Bayern die Spitzengruppe an (Bayern 58 Prozent - Saarland 57 Prozent - Rheinland-Pfalz 52 Prozent - Bundesdurchschnitt 46 Prozent).

Ökologie - Freiheit - Gesundheit

Zu dieser Kategorie gesellt sich der ökologische Wohlstand: "Naturnah und nachhaltig leben" (Bundesdurchschnitt: 28 Prozent - Thüringen: 45 Prozent).

Ferner der gesellschaftliche Wohlstand: "Frei und in Frieden leben" (Bundesdurchschnitt: 53 Prozent - Schleswig-Holstein: 64 Prozent) und der individuelle Wohlstand: "Gesund und ohne Zukunftsängste leben" (Bundesdurchschnitt: 43 Prozent - Bayern: 54 Prozent).

Und das Fazit der Studie? Opaschowski konstatierte, neben Geld und Gütern spielten individuelle, gesellschaftliche und ökologische Lebensqualitäten eine immer größere Rolle: "Wohlstand hat viele Gesichter und ist keine bloße Geldfrage mehr". Und weiter: "Die Wohlstandsgesellschaft als Wegwerfgesellschaft war im ausgehenden 20. Jahrhundert noch ein großes Thema. Jetzt setzen die Bürger andere Prioritäten, in denen es mehr um Lebensqualitätserhaltung als um Lebensstandardsteigerung geht."