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Corona-Demos: Wer seinen Job behalten will, sollte sich an Regeln halten


Wer seinen Job behalten will, sollte sich an die Regeln halten

Eine Kolumne von Ursula Weidenfeld

Aktualisiert am 04.08.2020Lesedauer: 3 Min.
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Ein Teilnehmer der Corona-Demo am Wochenende in Berlin wird festgenommen: Rund 17.000 Menschen waren am Wochenende in der Hauptstadt auf der Straße.
Ein Teilnehmer der Corona-Demo am Wochenende in Berlin wird festgenommen: Rund 17.000 Menschen waren am Wochenende in der Hauptstadt auf der Straße. (Quelle: Christoph Soeder/dpa-bilder)
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Die Demo vom Wochenende zeigt: Nicht wenige Menschen sind die Corona-Regeln leid. Trotzdem sollten wir uns alle an die Maßnahmen halten – schon aus wirtschaftlichem Eigeninteresse.

Die Zahlen sind deprimierend genug, um sehr nachdenklich zu werden: minus 10 Prozent. So dramatisch ist das Bruttoinlandsprodukt zwischen April und Juni geschrumpft, so viel Wohlstand wurde in wenigen Wochen vernichtet.


Großdemo in Berlin: Tausende protestieren gegen Corona-Auflagen

Tausende Demonstranten gehen in Berlin gegen aus ihrer Sicht unverhÀltnismÀßige Corona-Regelungen auf die Straße. Kritiker befürchten eine Vereinnahmung durch Rechtspopulisten. Wie sich die Lage darstellt, sehen Sie in unserer Fotoshow.
Zu der Kundgebung hat das Stuttgarter BΓΌndnis "Querdenken 711" aufgerufen, das in der baden-wΓΌrttembergischen Landeshauptstadt bereits wiederholt Demonstrationen gegen Corona-Auflagen organisiert hat.
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Nur wenn es jetzt gelingt, einen Aufschwung zu entfachen, der in das kommende Jahr trΓ€gt, werden die Folgen dieser dramatischen Verarmung begrenzbar bleiben. DafΓΌr gibt es eine Bedingung: Die Wirtschaft muss offen bleiben, die Unternehmen mΓΌssen arbeiten, die Konsumenten kaufen, die Kunden bestellen kΓΆnnen.

Damit es stabil aufwÀrts gehen kann, müssen leider auch diejenigen mitziehen, die für sich selbst eine Ansteckung in Kauf nehmen würden, oder die die BeschrÀnkungen insgesamt für übertrieben halten. Also auch jene, die am Wochenende gegen die Corona-Maßnahmen in Berlin auf die Straße gingen.

Nur ohne Lockdown geht es mit der Wirtschaft bergauf

Denn die Wirtschaft kann ausschließlich dann wieder in Schwung kommen, wenn der Warenaustausch und die Lieferketten, Unternehmensfinanzierungen und das Kreditwesen Fahrt aufnehmen. Das aber wird nur passieren, wenn die Unternehmer und BeschÀftigten darauf vertrauen, dass keine neue Phase massiver BeschrÀnkungen droht.

Fehlt dieses Vertrauen, werden auch alle staatlichen MilliardenfΓΆrderungen nicht funktionieren. Sie wΓΌrden verpuffen und nur einen gigantischen Schuldenberg hinterlassen, den am Ende alle abtragen mΓΌssen.

Die Mehrheit trΓ€gt die Corona-EinschrΓ€nkungen mit

Demokratische Gesellschaften sind durch das Mehrheitsprinzip bestimmt. Wer bei einer Abstimmung unterliegt, beugt sich der Auffassung der anderen Seite selbstverstÀndlich, auch wenn er sie für falsch hÀlt. Er kann dagegen auf die Straße gehen und demonstrieren, vor Gerichten klagen, und für seine Auffassung werben.

Und doch muss der Mehrheitsbeschluss respektiert werden. Das gilt auch fΓΌr die Corona-BekΓ€mpfung.

Auf rund sechs Prozent wird das Erholungspotenzial fΓΌr die Wirtschaft in den Monaten Juli, August und September geschΓ€tzt. Das wΓ€re ein fulminantes Comeback. Dennoch wird es auch im gΓΌnstigsten Fall bis zum Ende des kommenden Jahres dauern, bevor die Wachstumsdelle dieses FrΓΌhjahrs wettgemacht wΓ€re.

Noch kΓΆnnte alles glimpflich ausgehen

Der gΓΌnstigste Fall sieht so aus: Die Menschen und die Unternehmer schΓΆpfen nach und nach Hoffnung, dass die Krise zu Ende geht. Ihre Furcht vor drohender Arbeitslosigkeit oder Insolvenz wird geringer, sie kaufen wieder ein, und ziehen wegen des Konjunkturpakets vielleicht sogar ein paar Anschaffungen oder Investitionen vor.

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Die Angst, dass es wegen steigender Infektionen zu einem erneuten Herunterfahren des ΓΆffentlichen Lebens kommen kΓΆnnte, nimmt nach und nach ab. Der Aufschwung der Binnenwirtschaft speist sich aus einer Mischung von Zuversicht und staatlichen Motivationsprogrammen.

Doch für die Konjunktur reicht es nicht aus, wenn das im eigenen Land passiert. Auch bei den Hauptexport- und -importlÀndern Deutschlands müsste eine solche Entwicklung einsetzen, damit auch der Außenhandel wieder anzieht.

Die USA sind ein mahnendes Beispiel

Ein Blick in die USA lehrt, wie trΓΌgerisch die Erwartung einer weltweiten Erholung sein kann. Hier ist die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal um deutlich mehr als zehn Prozent eingebrochen, und Besserung ist erst einmal nicht in Sicht. Die ersten Hilfspakete laufen in diesem Land schon aus, obwohl die Infektionswelle ihren HΓΆhepunkt in vielen Gebieten gerade erst erreicht.

Man muss schon ziemlich naiv sein zu glauben, dass die Amerikaner trotz der tiefen Wirtschaftskrise weiterhin so begeistert deutsche Autos einkaufen wie vor der Krise. Oder dass australische oder spanische Unternehmen bei den deutschen Maschinenbauern neue Produktionsanlagen bestellen, wenn ihnen der nΓ€chste Lockdown droht.
Auf die Ausbreitung des Virus in den USA oder Australien haben deutsche BΓΌrger keinen Einfluss.

Aber wenigstens hier kΓΆnnen sie mit dafΓΌr sorgen, dass die wirtschaftliche Erholung nicht durch vermeidbare Risiken gestoppt wird. Wenn schon nicht aus Einsicht oder Überzeugung – dann doch wenigstens aus eigenem Interesse.

Ursula Weidenfeld ist Wirtschaftsjournalistin in Berlin. Gemeinsam mit t-online.de und der Leibniz-Gemeinschaft produziert sie den Podcast "Tonspur Wissen".

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