Nach dem Staubsauger: EU könnte auch Föns und Rasenmäher drosseln

Ab kommenden Montag bekommen übermäßig stromfressende Staubsauger in der EU die Rote Karte gezeigt. Auch bei Kühlschränken, Fernsehern, Waschmaschinen und nicht zuletzt Glühbirnen hat die EU-Kommission schon Stromspar-Vorgaben gemacht. Ob jedoch auch für weitere Elektrogeräte ein Deckel beim Stromverbrauch kommen soll, ist noch nicht entschieden.

Die Kommission reagierte damit zurückhaltend auf einen Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ), die über eine ihr vorliegende Liste berichtet hatte. "Was auf dem Weg ist, ist eine vorbereitende Studie", sagte die Sprecherin von Energiekommissar Günther Oettinger in Brüssel. Die von einer unabhängigen Beratungsfirma angefertigte Studie werde zeigen, ob Handlungsbedarf bestehe. Erst dann könnte die Kommission weitere Regulierungen vorschlagen, sagte sie.

Die EU hat in den vergangenen Jahren den Stromverbrauch einer großen Anzahl von im Haushalt und darüber hinaus gebrauchten Geräte und Anlagen gedeckelt sowie Energie-Etiketten vorgeschrieben. Staubsauger dürfen ab 1. September noch höchstens 1600 Watt Leistung haben. Für die klassischen Glühbirnen bedeuteten die EU-Vorgaben faktisch das Aus, weil sie die Energiesparvorgaben nicht erfüllen konnten.

Interne Liste

Laut "FAZ" wird in Brüssel nun eine neue Reihe von Vorgaben erwogen. Eine interne Liste der EU-Kommission schlage unter anderem Haartrockner, Wasserkocher, Akkuschrauber, Rasenmäher und Smartphones zur Regulierung vor, berichtete die Zeitung. Über diese Liste solle in Kürze eine Vorentscheidung fallen.

In welchem Stadium auch immer die denkbaren neuen Vorgaben sind: Brüssel kann sie nicht allein entscheiden. Die EU-Regierungen und das Europäische Parlament müssten der Regulierung jedes einzelnen Geräts zustimmen. Bisher gab es dabei aber offensichtlich immer eine Mehrheit - auch Deutschland stimmte zu.

Die sogenannte Ökodesign-Gesetzgebung soll helfen, die Energie- und Klimaziele der EU zu erreichen. Durch den geringeren Stromverbrauch soll sie nicht nur dem Klimaschutz nützen, sondern auch den Geldbeutel der Verbraucher schonen.