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Nicht kostendeckend: Kaufland gibt Online-Lieferservice überraschend auf


Nach nur 12 Monaten
Darum gibt Kaufland seinen Lieferservice auf

t-online, Manfred Schäfer

Aktualisiert am 09.12.2017Lesedauer: 2 Min.
Die Lebensmittel-Einzelhandelskette der Schwarz-Gruppe, Kaufland, bietet ab 2018 nur noch stationären Lebensmitelverkauf.Vergrößern des BildesDie Lebensmittel-Einzelhandelskette der Schwarz-Gruppe, Kaufland, bietet ab 2018 nur noch stationären Lebensmittelverkauf. (Quelle: Manfred Segerer/imago-images-bilder)
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Der Lebensmittelhändler Kaufland hat heute seinen Kunden in einer Infomail mitgeteilt, dass der Lieferservice zum 23. Dezember 2017 eingestellt wird. Für die Kunden ist das eine Überraschung.

Kaufland-Kunden, die in Berlin den Lieferservice seit Oktober 2016 als Pilotprojekt genießen konnten, haben am 8. Dezember eine Mail bekommen. Dort können sie folgendes lesen:

"Leider müssen wir Ihnen heute mitteilen, dass wir unseren Lieferservice in Berlin zum 23.12.2017 einstellen werden. Bereits eingegangene und noch eingehende Bestellungen werden wir bis einschließlich 23. Dezember in der von Ihnen gewohnten Qualität und Zuverlässigkeit liefern (...) Mit Blick auf die Wirtschaftlichkeit sehen wir allerdings, dass sich ein Lieferservice im Lebensmittelbereich auf Sicht nicht kostendeckend betreiben lässt. Aus diesem Grund beenden wir unsere Pilotphase zum 23. Dezember und stellen unser Lieferservice-Angebot an diesem Tag ein."

Stellenabbau betrifft 300 Menschen

Mit dieser Ankündigung fallen zum Ende des Jahres auch rund 300 Stellen für die Bereiche Logistik und Auslieferung in Berlin weg.

"Wir bedauern sehr, dass wir den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Berlin keine langfristige Perspektive bieten können und bedanken uns für ihren hervorragenden Einsatz in den vergangenen Monaten", sagt Patrick Kaudewitz, Vorstandsvorsitzender von Kaufland. Das Unternehmen arbeite derzeit sozialverträgliche Lösungen aus.

Rückzug statt Expansion

Noch im Sommer 2017 meldete Kaufland die Erweiterung seines Lieferdienstes auf Hamburg. Dafür solle in der Hansestadt ein Logistikzentrum errichtet werden. Der Start wurde für den Herbst geplant. Im Oktober diesen Jahres verschob Kaufland jedoch die Expansion des in Berlin gestarteten Online-Lieferservices; just in dem Moment, als Amazon mit seinem Lieferservice Amazon fresh startete. "Wir haben uns entschieden, den Start unseres Lieferservices in Hamburg zu verschieben", sagte ein Kaufland-Sprecher damals. Nun die Kehrtwende des Unternehmens mit dem vollständigen Rückzug aus dem Online-Lieferservice.

Kaufland bot dieselben Preise wie im Laden

Kauflands Lieferservice in Berlin war bei den Kunden beliebt, die Preise bei der Onlinebestellung waren identisch mit denen im stationären Markt. Die ersten drei Lieferungen waren zum Kennenlernen und gratis. Danach fielen Liefergebühren zwischen 2,75 und 4,75 Euro an, die ab 100 Euro Warenwert entfielen. Zum Vergleich: Amazon Fresh beschränkt seinen neuen Lebensmittel-Lieferdienst vorerst auf Amazon-Prime-Mitglieder. Das kostet nicht nur 9,99 Euro monatlich für die Nutzung von Amazon Fresh, sondern auch die Jahresgebühr von 69 Euro für eine Prime-Mitgliedschaft.

Zweiter Onlinestopp der Konzerngruppe Schwarz in 2017

Der günstige Lieferservice rechnetet sich also nicht für Kaufland. Schon das Schwesterunternehmen Lidl hat im Februar sein Abhol-Pilotprojekt "Click-and-Collect" eingestellt und im November alle Lebensmittel aus seinem Onlineangebot verbannt. Damit bietet der größte Handelskonzern Europas keinen Onlineservice mehr für Lebensmittel an.

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