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EU genehmigt Real-Verkauf an russischen Investor


Angeschlagene Supermarktkette
EU-Kommission genehmigt Real-Verkauf an russischen Investor

Von afp, mak

Aktualisiert am 05.03.2020Lesedauer: 2 Min.
Real-Markt im sächsischen Bannewitz: Die EU-Kommission duldet den Verkauf der Metro-Tochter an einen russischen Investoren.Vergrößern des BildesReal-Markt im sächsischen Bannewitz: Die EU-Kommission duldet den Verkauf der Metro-Tochter an einen russischen Investoren. (Quelle: Andreas Weihs/imago-images-bilder)
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Ein russischer Investor darf die angeschlagene Supermarktkette "Real" übernehmen. Die EU-Kommission duldete den Verkauf der Märkte. Damit ist die letzte große Hürde genommen.

Die EU-Kommission hat die Übernahme der Supermarktkette Real des Handelskonzerns Metro durch den russischen Investor SCP genehmigt. Die Brüsseler Behörde habe keine Wettbewerbsbedenken, teilte sie am Donnerstag mit. Demnach wird der russische Investor SCP künftig alleiniger Eigentümer der 276 Real-Standorte, des Digitalgeschäfts mit dem Online-Marktplatz real.de sowie von 80 Immobilien und von allen zu Real gehörenden Gesellschaften.

"Die SCP-Gruppe ist im Bereich der immobilienbasierten Investitionen und Beratungsdienstleistungen tätig", erklärte die EU-Kommission. Daraus würden sich "keine horizontalen Überschneidungen und nur geringfügige vertikale Verbindungen" mit dem Geschäft der Real-Gruppe ergeben.

30 Real-Märkte sollen zeitnah geschlossen werden

SCP will nach eigenen Angaben nur 50 der Real-Märkte selbst weiter betreiben. Es sei geplant, dass dieser "Kern" an Filialen noch "für 24 Monate unter der Marke Real geführt wird". Der Großteil der Standorte soll demnach an andere Einzelhändler wie Edeka oder Kaufland weiterverkauft oder "teilweise in kleinere Flächen für unterschiedliche Nutzungen aufgeteilt" werden. Insgesamt rund 30 Standorten droht nach momentaner Einschätzung von SCP die Schließung. Die Gewerkschaft Verdi hatte zuletzt mehrfach davor gewarnt, dass 10.000 Mitarbeitern durch den Real-Verkauf gekündigt werden könnten. Die Metro-Gruppe dementierte das bislang.

Am Mittwoch wurde bekannt, dass bereits sieben Real-Märkte geschlossen werden sollen. Ob diese zusätzlich zu den etwa 30 angekündigten Märkten geschlossen werden, konnte ein Real-Sprecher auf t-online.de-Anfrage nicht sagen.

Für Verbraucher kann der Real-Verkauf durchaus Vorteile haben. Denn die Märkte könnten modernisiert werden, sagte Handelsexperte Peter Kenning bereits Mitte Februar t-online.de. Über SCP sagte Kenning: "Wir sehen hier einen Investor, der weder den Markt noch die Handelsbranche kennt", sagt Kenning.

Handelsexperte: Dem russischen Investor könnte es wie Walmart gehen

"Deshalb wird SCP versuchen, die Märkte möglichst rasch und nach Möglichkeit mit Gewinn wieder zu veräußern", schätzt er. Der deutsche Einzelhandel sei schwierig: Er sei sehr kostenintensiv. Auch standortpolitische Fragen seien entscheidend, "wie die Kommunikation mit der Kommunalpolitik". Hier bräuchten Unternehmen die nötige Erfahrung, wenn sie Märkte langfristig führen wollten. "Sonst könnte SCP auf Dauer scheitern, wie seinerzeit Walmart".

Die US-Handelskette Walmart war Ende der 1990er Jahre nach Deutschland gekommen, nach knapp zehn Jahren aber wieder ausgeschieden. Die Walmart-Märkte sind damals an den Metro-Konzern verkauft worden.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur AFP
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