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Das alles Àndert sich ab Dezember
Der Dezember startet genauso trist wie der November endet? Nicht ganz. Denn es gibt auch noch gute Nachrichten: Was sich im neuen Monat alles Àndert und welche Fristen Sie auf keinen Fall verpassen sollten.
2020 neigt sich bereits dem Ende entgegen und doch kommt es einem so vor, als hĂ€tte sich seit dem FrĂŒhjahr kaum etwas getan: Lockdown, Maskenpflicht, KontaktbeschrĂ€nkungen â die Corona-Pandemie hat Deutschland noch immer fest im Griff. Der Dezember bringt aber nicht nur neue Regeln im Kampf gegen die Viruskrise.
Besitzer von Holzöfen mĂŒssen sich gegebenenfalls sputen, HausverkĂ€ufer neue Kosten tragen und jeder Steuerzahler sollte einmal in sich gehen, was er dieses Jahr besser noch tun sollte. Freuen dĂŒrfen sich hingegen Bahnreisende â und der Corona-Risikogruppe macht der Bund ein SchnĂ€ppchenangebot.
GĂŒnstigere FFP2-Masken fĂŒr gefĂ€hrdete Personen
Besonders gefĂ€hrdete Personen wie Alte und Kranke bekommen ab Dezember vergĂŒnstigte FFP2-Masken â 15 StĂŒck pro Person. Rechnerisch ist das also eine Maske pro Winterwoche, die die Risikogruppe gegen eine geringe Eigenbeteiligung erhalten soll. Die restlichen Kosten ĂŒbernimmt der Bund. Den Sonderpreis gibt es fĂŒr Ăber-65-JĂ€hrige und Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen.
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Mehr FernzĂŒge auf wichtigen Strecken
Mitte Dezember wechselt die Deutsche Bahn ihren Fahrplan â und schafft damit auch mehr Auswahl auf wichtigen Bahnstrecken. Ab dem 13. Dezember wĂ€chst das tĂ€gliche Sitzplatzangebot im Fernverkehr um 13.000 auf 213.000 PlĂ€tze.
So sollen tagsĂŒber zwischen Hamburg und Berlin FernzĂŒge im Halbstundentakt fahren. Wachsen soll auch das direkte ICE-Angebot zwischen Bonn und Berlin. AuĂerdem soll der Eurocity-Express zwischen MĂŒnchen und ZĂŒrich Reisende vom Flugzeug auf die Schiene locken.
Allerdings erhöht die Bahn mit dem Winterfahrplan auch die Preise im Fernverkehr. Flex-Tickets werden um 1,5 Prozent teurer, bei Streckenzeitkarten sowie der BahnCard 100 steigen die Preise im Schnitt um 1,9 Prozent. An den Super-Sparpreisen, Sparpreisen, Bahncards 25 und 50 Àndert sich nichts.
Beim Konkurrenten Flixtrain tut sich ebenfalls zum 13. Dezember etwas in Sachen Verbindungen. Die ZĂŒge des privaten Anbieters auf der Strecke Köln-Hamburg werden erstmals auch in Bremen halten. Die ZĂŒge zwischen Köln und Berlin stoppen kĂŒnftig auch in Stendal, GĂŒtersloh und Hamm.
Alte Holzöfen austauschen
FĂŒr Besitzer von Ăfen, die vor 1995 errichtet wurden, heiĂt es Ende des Jahres unter UmstĂ€nden Abschied nehmen. Denn alte Kamin- und Kachelöfen, aber auch Heizkamine fĂŒr Festbrennstoffe wie Holzscheite, Pellets, Hackschnitzel oder Kohle ĂŒberschreiten in vielen FĂ€llen den in der Bundes-Immissionsschutzverordnung festgelegten SchadstoffausstoĂ.
StöĂt der alte Ofen zu viel Feinstaub aus, haben Sie zwei Möglichkeiten: modernisieren oder austauschen. Wer noch nicht aktiv geworden ist, sollte sich beeilen. Denn die Betriebe haben viel zu tun, es muss mit Wartezeiten gerechnet werden.
Betroffen sind:
- ummauerte FeuerstÀtten mit einem industriellen Heizeinsatz
- und einer Leistung von mindestens vier Kilowatt,
- die zwischen 1985 und 1994 errichtet wurden
- und deren Emissionswerte fĂŒr Feinstaub 0,15 Gramm pro Kubikmeter Abgas
- und fĂŒr Kohlenmonoxid vier Gramm pro Kubikmeter ĂŒberschreiten.
Diese Anlagen mĂŒssen eine verschlieĂbare TĂŒr haben. Das bedeutet: Raumheizer wie Schwedenöfen, die nicht ĂŒber eine Ummauerung verfĂŒgen, mĂŒssen ebenfalls nachgerĂŒstet werden.
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Offene Kamine, handwerklich errichtete Grundöfen und Kochherde sowie geschlossene Kamine, die auch im offenen Zustand betrieben werden dĂŒrfen, sind hingegen ausgenommen. Das gilt ebenfalls fĂŒr historische Kaminöfen, die nachweislich vor dem 1. Januar 1950 errichtet wurden und nach wie vor an der gleichen Stelle im Haus stehen.
Maklerkosten auch fĂŒr VerkĂ€ufer von Immobilien
Die Wohnungssuche kostet Nerven. Wer sich das ersparen möchte, kann einen Makler damit beauftragen, die passende Bleibe zu finden. Bisher musste derjenige, der den Makler beauftragt hat, ihn auch bezahlen. Doch ab dem 23. Dezember Àndert sich das.
Ab dann gilt: Wer einen Makler beauftragt, muss mindestens die HĂ€lfte der Maklerprovision selbst tragen. Auch VerkĂ€ufer mĂŒssen sich dann an den Kosten fĂŒr einen Immobilienmakler beteiligen.
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Neu ist auch: Der Maklervertrag bedarf kĂŒnftig einer Textform â eine mĂŒndliche Absprache reicht nicht mehr aus. Und eine Provision mĂŒssen Sie erst dann zahlen, wenn Sie auch einen Kaufvertrag geschlossen haben.
Ehegattensplitting fĂŒrs volle Jahr beantragen
Wer ohnehin bald das Ja-Wort vor dem Standesamt plant, sollte dies noch bis zum 31. Dezember erledigen. Denn dann können Sie in der SteuererklĂ€rung fĂŒr das Jahr 2020 das Ehegattensplitting fĂŒr das komplette Jahr beantragen. Das kann sich lohnen, wenn ein Ehepaar unterschiedlich hohe EinkĂŒnfte hat.
Wer erst im Januar 2021 zum Standesamt geht, bekommt das Splitting dann erst fĂŒr das kommende Jahr. Wichtig zu beachten: Die kirchliche Trauung hat keinen Einfluss auf die Steuerberechnung.
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SteuererklÀrung 2016 noch abgeben
Arbeitnehmer, die keine EinkommensteuererklĂ€rung abgeben mĂŒssen, können das freiwillig tun, um zu viel gezahlte Steuern vom Finanzamt erstattet zu bekommen â und zwar vier Jahre rĂŒckwirkend. FĂŒr das Steuerjahr 2016 lĂ€uft die Frist also zum Jahresende 2020 endgĂŒltig ab.
Entscheidend sei, dass die SteuererklÀrung bis spÀtestens Mitternacht am 31. Dezember 2020 im Briefkasten des zustÀndigen Finanzamtes liegt, erlÀutert Uwe Rauhöft vom Bundesverband Lohnsteuerhilfevereine BVL. "Einfacher lÀsst sich die Frist einhalten, wenn eine Elster-SteuererklÀrung mit digitaler Signatur eingereicht wird."
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Die Abgabe einer freiwilligen EinkommensteuererklĂ€rung lohnt sich Rauhöft zufolge beispielsweise bei hohen Werbungskosten oder anderen steuermindernden Aufwendungen oder bei gröĂeren Lohnschwankungen.