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Übernahme durch Zeitfracht: Modekette Adler steht vor der Rettung


Modekette Adler ist gerettet – Verkauf an Logistiker steht bevor

Von rtr, t-online, fls

Aktualisiert am 22.06.2021Lesedauer: 2 Min.
Ein Adler-Geschäft in Bochum: Während des Lockdowns mussten die Filialen der Kette schließen.Vergrößern des BildesEin Adler-Geschäft in Bochum: Während des Lockdowns mussten die Filialen der Kette schließen. (Quelle: imago-images-bilder)
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Gute Nachrichten für den Modehändler Adler: Das Unternehmen hat einen neuen Eigentümer – das Logistikunternehmen Zeitfracht. Das hat sich bereits einem Namen mit der Übernahme insolventer Firmen gemacht.

Die insolvente Adler Modemärkte AG hat einen neuen Eigentümer gefunden. Die Berliner Logistikgruppe Zeitfracht ist nach Angaben von Adler bereit, das Unternehmen aus Haibach bei Aschaffenburg zu übernehmen und mit dem dringend benötigten frischen Kapital zu versorgen.

Zeitfracht habe am Dienstag ein unwiderrufliches Übernahmeangebot für das Unternehmen mit 172 Filialen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg vorgelegt, das nach der für Anfang Juli erwarteten Eröffnung des Insolvenzverfahrens wirksam werden könnte, erklärte Adler Mode. "Das Angebot ist die Chance für einen erfolgreichen Neuanfang für Adler", sagte Vorstandschef Thomas Freude. Zum Kaufpreis teilte das Unternehmen nichts mit.

Die Aktionäre sollen nach dem Insolvenzplan leer ausgehen. Zeitfracht werde mit der Kapitalspritze Alleineigentümer. "Die bestehenden Aktien werden somit aller Voraussicht nach vollständig wertlos", hieß es in einer Mitteilung. Die Adler-Aktie, die am Montag noch für 1,28 Euro gehandelt wurde, soll nach der Übernahme vom Kurszettel gestrichen werden. Am Dienstag brach sie um 80 Prozent auf 26 Cent ein.

Adler-Modekette musste im Januar Insolvenz anmelden

Bei Zeitfracht handelt es sich um ein Berliner Logistikunternehmen, größere Bekanntheit hatte es im Zuge einer früheren Insolvenz erlangt: die der Fluglinie Air Berlin. 2019 kaufte Zeitfracht die Air-Berlin-Tochter Luftfahrtgesellschaft Walter (LGW), die im Zuge der Corona-Krise 2020 den Betrieb jedoch einstellen musste. In der Textilbranche waren die Berliner bisher aber nicht aktiv.

Die auf Mode für Über-50-Jährige spezialisierte Kette hatte im Januar mitten im Lockdown Insolvenz angemeldet, um sich in Eigenverwaltung zu sanieren. Das Unternehmen führte die Pleite auf die monatelangen erzwungenen Ladenschließungen in der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Umsatzeinbruch zurück.

Gläubiger stimmen Ende Juli über Insolvenzplan ab

Der Großaktionär konnte Adler nicht unter die Arme greifen – er ist selbst insolvent. Nach monatelangem Ringen hatte das Unternehmen einen staatlichen Überbrückungskredit über zehn Millionen Euro bekommen, um die Zeit zu überbrücken, bis ein Investor gefunden sei. Seit der Wiederöffnung der letzten Filialen habe sich die Nachfrage gut entwickelt, erklärte Freude.

"Unser Ziel ist es, Adler bis Ende August und somit bereits nach sieben Monaten aus der Insolvenz zu führen", sagte der als Sanierer angeheuerte Restrukturierungsexperte Christian Gerloff. Die Gläubiger sollen über den Insolvenzplan mit dem Angebot von Zeitfracht Ende Juli abstimmen.

Die Adler Modemärkte AG setzte 2019 rund 495,4 Millionen Euro um und beschäftigte Ende September 2020 rund 3.350 Mitarbeiter. Derzeit betreibt die Gruppe nach eigenen Angaben 171 Modemärkte, davon 142 in Deutschland, 24 in Österreich, drei in Luxemburg, zwei in der Schweiz sowie einen Onlineshop.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur Reuters
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