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Luxusjachtenbauer Nobiskrug aus Insolvenz gerettet


Investor gefunden
Luxusjachtenbauer Nobiskrug aus Insolvenz gerettet

Von dpa, mak

Aktualisiert am 18.07.2021Lesedauer: 2 Min.
Luftaufnahme der "SY A" (Symbolbild): Der Hersteller der Mega-Jacht, Nobiskrug, soll aus der Insolvenz gerettet werden.Vergrößern des BildesLuftaufnahme der "SY A" (Symbolbild): Der Hersteller der Mega-Jacht, Nobiskrug, soll aus der Insolvenz gerettet werden. (Quelle: Peter Seyfferth/imago-images-bilder)
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Die deutsche Traditionswerft Nobiskrug, die auf den Bau von Mega-Jachten spezialisiert ist, musste im April Insolvenz anmelden. Nun hat sich ein Investor gefunden. Fast alle Jobs bleiben erhalten.

Die insolvente Rendsburger Traditionswerft Nobiskrug GmbH soll von der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) übernommen werden. Der Vertrag sei am Freitag notariell beurkundet worden, teilte ein Sprecher von Insolvenzverwalter Hendrik Gittermann von der Hamburger Kanzlei Reimer mit.

Der Gläubigerausschuss habe bereits am Donnerstag der Übernahme zugestimmt. Die FSG gehört zur Tennor Gruppe des deutschen Unternehmers Lars Windhorst. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden, heißt es.

Die FSG werde den Bau von Superjachten unter der Marke Nobiskrug im August fortführen. Nahezu alle 300 Arbeitsplätze blieben erhalten, hieß es. Nur für die Abteilung Stahlbau von Nobiskrug, die unter anderem die Schleusentore des Nord-Ostsee-Kanals warte und repariere, müsse noch ein Investor gefunden werden.

Das Rendsburger Unternehmen hatte im April einen Insolvenzantrag gestellt, t-online berichtete. Als Grund hatte das Management kritische Entwicklungen im Jachtbau genannt. "Jüngste Auftragsstornierungen und eine ungewisse Zukunft haben nun die Notwendigkeit eines Insolvenzantrags unvermeidlich gemacht", hieß es damals es in einer Mitteilung.

Spezialisierung auf Bau von Mega-Luxusjachten

Die auf den Bau von Luxusjachten ab 60 Metern Länge spezialisierte Werft am Nord-Ostsee-Kanal hat seit ihrer Gründung 1905 mehr als 750 Schiffe produziert. Zu den bekanntesten Neubauten vergangener Jahre gehörte die knapp 143 Meter lange Mega-Segeljacht "SY A". Sie wurde von Nobiskrug aber in Kiel gebaut.

Die "SY A" ist knapp 25 Meter breit, hat Masten mit einer Höhe von rund 90 Metern und verfügt über eine Crew aus bis zu 54 Frauen und Männern. Besonderheit: eine Unterwasser-Panorama-Lounge. Anfang 2017 wurde sie offiziell an den russischen Milliardär und Oligarchen Andrej Melnitschenko übergeben.

Nobiskrug selbst gehört zur internationalen Schiffbaugruppe Privinvest. Teil der Gruppe sind auch die Werften German Naval Yards Kiel und die Lindenau-Werft in Kiel. Beide Schiffbaubetriebe waren von der Nobiskrug-Insolvenz nicht betroffen.

Freigabe durchs Kartellamt steht noch aus

"Nobiskrug besitzt in der Jachten-Szene einen sagenhaften Ruf, in etwa vergleichbar mit dem von Bentley oder Rolls Royce unter Automobilisten", sagte Insolvenzverwalter Gittermann laut Mitteilung. Er bezeichnete das Ergebnis der monatelangen Verhandlungen als erfreulich.

Investor Windhorst erklärte: "Die Übernahme von Nobiskrug ist für uns ein wichtiger strategischer Schritt. Mit Nobiskrug erhalten wir einen Zugang zum attraktiven Wachstumsmarkt Superjachtbau."

Das Wirksamwerden des Kaufvertrages steht aber noch unter Vorbehalt, wie ein FSG-Sprecher mitteilte. Es sei unter anderem eine Kartellfreigabe erforderlich.

IG Metall gibt sich optimistisch

Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz zeigte sich erfreut darüber, "dass der Übernahmeprozess bei Nobiskrug erfolgreich abgeschlossen werden konnte und ein Großteil der Belegschaft ihre Beschäftigung behält". Nun stehe im Vordergrund, die Werft zu stabilisieren und ihr eine nachhaltige Perspektive zu geben, sagte der FDP-Politiker.

Auch die IG Metall begrüßte die Übernahme. "Das Erwerberkonzept der FSG sieht vor, auf der Nobiskrug-Werft auch in Zukunft Megajachten zu bauen. Wir haben damit eine gute Chance, alle Arbeitsplätze zu erhalten", sagte der Geschäftsführer der IG Metall Rendsburg, Martin Bitter. Er bedauerte, dass es noch keine Lösung für die Stahlbausparte gebe.

"Aber auch hier sind wir optimistisch." Die Abteilung zählt nach Angaben des Insolvenzverwalters 25 Beschäftigte.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur dpa
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