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Henry Orenstein: Transformers-Vater ist tot


Henry Orenstein
Transformers-Vater ist gestorben

Von t-online, fho

19.12.2021Lesedauer: 2 Min.
Henry Orenstein (2.v.l.) mit anderen Pokerspielern im Jahr 2014 (Archivbild): Orenstein hat jahrzehntelang Spielzeug entwickelt und vertrieben.Vergrößern des BildesHenry Orenstein (2.v.l.) mit anderen Pokerspielern im Jahr 2014 (Archivbild): Orenstein hat jahrzehntelang Spielzeug entwickelt und vertrieben. (Quelle: Peter Kramer/getty-images-bilder)
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Als Holocaust-Überlebender kam Henry Orenstein in die USA, dort gründete er ein eigenes Spielzeug-Unternehmen. Bekannt wurde er durch seine Entdeckung der Transformer. Nun ist er im Alter von 98 Jahren verstorben.

Auf der ganzen Welt spielen Kinder mit seinen Erfindungen und Entdeckungen. Als Spielzeugentwickler brachte Henry Orenstein Puppen und Modellautos in die Kinderzimmer der 1950er Jahre. Mit seiner Entdeckung der Transformer feierte er große Erfolge.

Dabei konnte er selbst auf ein bewegtes Leben zurückblicken: Als polnischer Jude überlebte er den Holocaust und emigrierte in die USA. Dort wurde er zum Geschäftsmann, Erfinder und Pokerspieler. Am Dienstag verstarb er im Alter von 98 Jahren an den Folgen eine Corona-Erkrankung im Krankenhaus in Livingston in den USA.

Er verlor einen Großteil seiner Familie im Holocaust

Orenstein kam am 13. September 1923 als Kind einer jüdischen Familie in Polen zur Welt. Als die deutsche Armee 1939 in seine Heimatstadt Hrubieszów einmarschierte floh er mit seinem Vater und drei Brüdern ins ukrainische Olyka. Als ihnen in ihrem Versteck Wasser und Essen ausgingen, stellten sie sich.

Orensteins Eltern wurden erschossen; er und seine Geschwister wurden zunächst ins Konzentrationslager Budzyń gebracht. Insgesamt überlebte Orenstein fünf verschiedene Konzentrationslager während des Zweiten Weltkriegs. Auch zwei seiner Brüder überlebten. Kurz vor der Befreiung verstarben sein dritter Bruder und seine Schwester.

Über 100 Patente angemeldet

Nach zwei Jahren in einem Vertriebenenlager in der Nähe von Stuttgart, emigrierte Orenstein 1947 in die USA und schloss sich dort seinem Onkel an, der bereits in Manhattan wohnte. Nachdem er zunächst bei einer Firma für Konserven arbeitete, entschied er Spielzeug herzustellen.

Orenstein sprudelte vor Idee. Mehr als 100 Patente meldete er im Laufe seines Lebens an. Seine Firma Topper Toys wurde vor allem durch Puppen und Modellautos bekannt. Für einen Werbespot für seine "Suzy Cute"-Puppe engagierte er sogar Louis Armstrong.

Transformers waren sein größter Coup

Doch in den 1970er Jahren musste die Firma Insolvenz anmelden und Orenstein begann von neuem als Spielzeugentwickler. Sein größter Coup kam zunächst unverhofft: Auf einer Spielzeugmesse in Manhattan sah er in den frühen 80er Jahren zum ersten Mal ein besonderes japanischen Spielzeug, das sich von einem Auto in ein Flugzeug verwandeln konnte – und wieder zurück.

Orenstein organisierte einen Deal zwischen dem Spielzeughersteller Hasbro und der japanischen Firma Takara. 1984 kamen die Transformer auf den Markt und wurden zu einer Erfolgsgeschichte, die mit Fernseh- und Filmadaptionen bis heute anhält.

Seine Leidenschaft war das Pokerspiel

Orenstein war ein begeisterter Pokerspieler. 1996 gewann er ein sogenanntes Bracelet – Zeichen für einen Turniersieg – bei der World Series of Poker und wurde 2008 in die Poker Hall of Fame aufgenommen.

Orenstein nutzte seinen Erfindergeist auch in diesem Bereich. Mit der Holecard Kamera werden die verdeckt auf dem Spieltisch liegenden Karten abgefilmt, sodass sie Fernsehzuschauern angezeigt werden können. Die Erfindung kam erstmals in der BBC Sendung "Late Night Poker" im Jahr 1999 zum Einsatz und wurde in der Folge populär.

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