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Tabata, Pilates und Co: Welche Sportart steckt hinter den Begriffen?


HIIT, Tabata, Pilates
Kurse im Fitnessstudio: Das steckt hinter den Namen

Von dpa
29.12.2022Lesedauer: 3 Min.
Im Fitnessstudio (Symbolbild): Manche Begriffe auf dem Kursplan lassen einen eher ratlos zurück.Vergrößern des BildesIm Fitnessstudio (Symbolbild): Manche Begriffe auf dem Kursplan lassen einen eher ratlos zurück. (Quelle: Tobias Hase/dpa-tmn)
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Die guten Vorsätze scheitern spätestens am Kursplan im Fitnessstudio. Eine Trainierin erklärt, was sich hinter Worten wie Pilates und Tabata versteckt.

Es gibt viele Gründe, in den Sport einzusteigen. Und mindestens genauso viele Varianten, wie ein Training aussehen kann. Denn die Kurspläne von Fitnessstudios bieten ordentlich Auswahl. Und oft weiß man auf den ersten Blick gar nicht, was genau im Kursraum zu erwarten ist. Ein Überblick:

Hochintensives Intervalltraining (HIIT)

Was dahinter steckt: HIIT ist eine bestimmte Art und Weise des Trainings, die in wenig Zeit viel Effekt bringen soll. Intervalltraining heißt dabei: Man absolviert bestimmte Übungen für eine bestimmte Zeitspanne, die zwischen 30 Sekunden und fünf Minuten liegt. Das können zum Beispiel Burpees sein – eine Übung, die Kniebeuge, Liegestütz und Strecksprung kombiniert.

Nach der Übungsphase folgt eine Pause, die bei HIIT allerdings nur kurz ausfällt. "Die Intensität bleibt dauerhaft relativ hoch und in den Pausen wird sich nicht vollständig erholt", beschreibt Elisabeth Graser. Sie ist selbst Fitnesstrainerin und doziert an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) in Saarbrücken.

HIIT trainiert damit die Ausdauer, aber auch die Kraft. "Wer hier mitmacht, will hauptsächlich ein bisschen Gewicht verlieren, Fett abbauen, den Körper straffen - was dieses Training wirklich gut unterstützen kann", sagt Graser.

Körperwahrnehmung ist wichtig

Mit der Beschreibung "hochintensiv" im Namen ist schon klar: HIIT ist kein Spaziergang. Für den Einstieg ist das schweißtreibende Workout dann auch eher nichts. "HIIT kommt ursprünglich aus dem Spitzensport", sagt Graser. Eine gewisse Grundfitness brauche es also – und eine gute Körperwahrnehmung, damit man die Übungen auch korrekt ausführt

.

Tabata

"Tabata ist eine Unterform von HIIT", sagt Graser. Und zwar eine mit klaren Regeln, was die Dauer von Übungen und Pausen angeht: 20 Sekunden Trainingseinheit, 10 Sekunden Pause und das alles achtmal, vier Minuten Hochleistung. Übungen sind Sprints, Sprünge, aber auch Burpees.

Der Name geht übrigens auf den japanischen Sportwissenschaftler Izumi Tabata zurück. 1996 kam er in einer Studie mit olympischen Eisschnellläufern zu dem Fazit, dass ihre Leistung durch Tabata-Training enorm gesteigert werden kann.

Nichts für Anfänger

Auch wenn die Intervalle erstmal kurz klingen, Tabata hat es in sich – und ist damit für Anfänger nicht die beste Wahl. "Wenn, dann sollte man vorsichtig einsteigen", sagt Graser.

Indoor Cycling

In einigen Studios taucht diese Sportart unter dem Namen "Spinning" im Kursplan auf, was allerdings ein geschützter Begriff ist. Wer an so einem Kurs teilnimmt, sitzt auf einem stationären Fahrrad, das an einen Heimtrainer erinnert.

"Durch die Einstellung von verschiedenen Widerständen und Fahrtechniken werden Berge, Täler, Ebenen – so wie in der Natur – simuliert", sagt Elisabeth Graser. Es wird im Stehen gefahren, im Sitzen, manchmal auch dynamisch – je nachdem, was der Trainer oder die Trainerin vorgibt.

Aber das ist noch nicht alles: "Musik ist in diesem Kursprogramm ein sehr wichtiger Faktor und wird in die Fahrtechniken einbezogen – damit alles im Beat und entsprechend motivierend abläuft", sagt Graser.

Aufpassen bei der Wahl des Kurses

"Indoor Cycling kann man in Intensitäten fahren, die auch für Einsteiger super geeignet sind", sagt Graser. Man achtet aber besser darauf, dass man in einem passenden Kurs landet. Ebenfalls wichtig: Vor Kursbeginn sollte das Fahrrad an die jeweilige Körpergröße angepasst werden.

Funktionelles Training

"Grundgedanke des funktionellen Trainings ist, dass nicht der einzelne Muskel in seiner Funktion trainiert wird, sondern die ganze Bewegung, was folglich mehrere Muskelgruppen und Gelenke gleichzeitig beansprucht", sagt Graser.

Also ein Gegenentwurf zur Beinpresse im Fitnessstudio, die nur die Muskulatur in den Beinen kräftigt. Eine Übung, die ins funktionelle Training passt, ist etwa der Liegestütz. Denn der spricht nicht nur die Muskulatur in den Oberarmen an, sondern fordert auch den Rumpf.

Im Kurs gibt es also Übungen mit dem eigenen Körpergewicht, aber auch mit Equipment wie Trainingsbändern oder Hanteln. Übrigens: Richtig bekannt wurde das funktionelle Training durch die deutsche Fußballnationalmannschaft von 2006, die ebenfalls nach diesem Prinzip trainiert hat, so Graser.

Etwas für jeden

Funktionelles Training eignet sich gut für den Fitness-Einstieg, so das Urteil von Elisabeth Graser. "Es ist sehr alltagsnah, für jeden zu empfehlen."

Pilates

Pilates hat den Ruf, ein Frauentraining zu sein. Dabei hat ein Mann diese Trainingsmethode erfunden: Joseph Pilates, Turner und Boxer, geboren 1883 in Mönchengladbach. "Wenn ich das in meinen Kursen erzähle, wird es auch für Männer durchaus interessant", sagt Graser, die selbst Pilates unterrichtet.

Pilates trainiert den ganzen Körper – mit Fokus auf der Stabilisierung des Rumpfes. "Alle Bewegungen gehen vom Körperzentrum aus, dem sogenannten Powerhouse, das von den tiefen Bauchmuskeln, der Rücken- und Beckenbodenmuskulatur gebildet wird", sagt Graser.

Anders als bei anderen Fitnesssportarten steht hier auch der Atem im Fokus. "Die Bewegungen werden dem eigenen Atemrhythmus angepasst – es trainieren also nicht alle im selben Beat", sagt Graser.

Während es bei anderen Sportarten um noch eine Wiederholung mehr, das pure Auspowern geht, steht beim Pilates die Qualität der Bewegung im Mittelpunkt, also ihre präzise Ausführung.

Nicht nur für den Körper, auch für den Geist

Pilates eignet sich gut für Sport-Einsteiger. Und für alle, die sich von einer Sporteinheit auch versprechen, vom Alltagsstress etwas runterzukommen. "Wenn ich mich eine Stunde lang nur auf meinen Körper, die präzise Bewegung und meine Atmung konzentriere, sorgt das für eine mentale Entspannung", sagt Graser.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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