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Mittagsschläfchen: Darum sind Nickerchen so gesund


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Schutz vor Demenz
Nickerchen können das Gehirn gesund halten


Aktualisiert am 04.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Ein Nickerchen am Mittag kann helfen, neue Kräfte zu tanken. Länger als eine Stunde sollte es jedoch nicht dauern.Vergrößern des Bildes
Ein Nickerchen am Mittag kann helfen, neue Kräfte zu tanken. Länger als eine Stunde sollte es jedoch nicht dauern. (Quelle: Wavebreakmedia/getty-images-bilder)

Mit dem Alter steigt das Risiko, an Demenz zu erkranken. Eine Studie zeigt nun: Regelmäßiger Mittagsschlaf könnte helfen, das Gehirn im Alter fit zu halten.

Die Zahl der Demenzerkrankten steigt weltweit. Allein in Deutschland leiden rund 1,8 Millionen Menschen an der unheilbaren Erkrankung, bis 2050 könnten es bis zu 2,8 Millionen Betroffene sein. Zahlreiche Forschungen haben bereits gezeigt, dass neben genetischen Faktoren auch bestimmte Lebensgewohnheiten das Risiko beeinflussen, die Nervenerkrankung zu entwickeln. Dazu gehören Ernährung, Bewegung, aber auch soziale Kontakte.

Eine neue Studie zeigt nun: Auch ein regelmäßiges abgehaltenes Nickerchen kann dazu beitragen, die geistige Gesundheit im Alter zu erhalten und das Risiko deutlich senken, an Demenz zu erkranken.

Warum das so ist, dazu haben die an der Untersuchung beteiligten Forscher des University College London neue Erkenntnisse gewonnen. Offenbar wirkt sich ein regelmäßiger Mittagsschlaf auf das Gehirnvolumen aus. Und dieses wiederum beeinflusst die geistige Leistungsfähigkeit. Vorherige Forschungen konnten bereits zeigen, dass ein kurzes Nickerchen die Lernfähigkeit verbessern kann.

Gehirn schrumpft mit dem Alter

Dass das Gehirn mit zunehmendem Alter schrumpft und damit eine Abnahme der kognitiven Leistungsfähigkeit verbunden ist, war bereits bekannt. Der Grund: Verliert das Gehirn an Volumen, bedeutet das in der Regel, dass es Nerven eingebüßt hat – und damit steigt das Demenz-Risiko. Bei Menschen mit kognitiven Problemen und neurodegenerativen Erkrankungen läuft dieser Prozess beschleunigt ab. Mehrere Studien haben bereits Hinweise darauf geliefert, dass dies mit Schlafproblemen zusammenhängen könnte. Die neuen Erkenntnisse scheinen das nun zu bestätigen.

In der nun im Fachblatt "Sleep Health" veröffentlichten Studie untersuchten die Wissenschaftler Daten von knapp 379.000 Menschen im Alter zwischen 40 und 69 Jahren. Eine Erkenntnis: Die Neigung zum Mittagsschlaf scheint bei vielen Menschen genetisch bedingt sein. Und damit verbunden ist offenbar auch, wie schnell das Gehirn durch den Alterungsprozess an Volumen verliert.

Eine Analyse habe gezeigt, dass nach dem 35. Lebensjahr ein stetiger Rückgang des Hirnvolumens von 0,2 Prozent jährlich auftritt, der sich im Alter von 60 Jahren auf 0,5 Prozent pro Jahr und danach auf mehr als 0,5 Prozent beschleunigt, so Valentina Paz, eine der Studienautorinnen.

Nickerchen könnten Alterung aufhalten

Die Gehirne der in der neuen Studie analysierten Menschen, die regelmäßig Mittagsschlaf machten, erschienen jedoch vom Volumen her im Vergleich zum Durchschnitt um 2,6 bis 6,5 Jahre jünger.

"Wir fanden einen Zusammenhang zwischen gewohnheitsmäßigem Nickerchen am Tag und einem größeren Gesamthirnvolumen, was darauf hindeuten könnte, dass regelmäßige Nickerchen einen gewissen Schutz vor Neurodegeneration bieten, indem sie schlechten Schlaf kompensieren", resümieren die Forscher.

Die Studie weist allerdings einige Einschränkungen auf. Zum einen basiert sie nur auf Daten von weißen Briten. Zum anderen ist daraus nicht die genaue Dauer des Mittagsschlafs ablesbar, die mit Demenz-Prävention in Verbindung gebracht werden kann. Auch ist unklar, ob die gleichen Vorteile eines Mittagsschlafs auch bei jenen beobachtbar wären, die keine genetische Veranlagung dazu aufweisen. Auch die Studienautoren halten darum weitere Forschungen für nötig.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Sleep Health: "Is there an association between daytime napping, cognitive function, and brain volume? A Mendelian randomization study in the UK Biobank"
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