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Nahrungsergänzungsmittel für Kinder: Im Test durchgefallen


"Ich rate vom Kauf ab"
Im Test: Nahrungsergänzungsmittel für Kinder fallen durch

Von dpa
Aktualisiert am 30.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Nahrungsergänzungsmittel: 17 Präparate, die sich an Männer richten, hat die Stiftung Warentest untersucht.Vergrößern des BildesNahrungsergänzungsmittel: 31 Präparate, die sich an Kinder richten, haben Experten untersucht. (Quelle: Franziska Kraufmann)
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Vitamine, Mineralstoffe, Milchsäurebakterien – das kann doch nur gut sein fürs Kind? Experten haben 31 Präparate untersucht. Das Fazit ist äußerst kritisch.

Eine Untersuchung von 31 Nahrungsergänzungsmitteln, die das Chemischen und Veterinäruntersuchungsamts (CVUA) Karlsruhe durchführte, ergab folgendes: 61 Prozent der Produkte waren zwar explizit für einen Verzehr durch Säuglinge und Kleinkindern bestimmt, sie alle seien aber nicht verkehrsfähig gewesen. Daher die Empfehlung der Fachleute: Eltern sollten ihren Kindern keine Nahrungsergänzungsmittel geben. Die genauen Gründe im Überblick.

Produkte enthalten nicht zugelassene Zusatzstoffe

"Gründe hierfür waren neben der irreführenden Aufmachung unter anderem auch darin nicht zugelassene Zusatzstoffe", heißt es im Abschlussbericht. Zudem seien Tageshöchstmengen überschritten worden. "Ich rate vom Kauf ab", erklärte Verbraucherschutzminister Peter Hauk (CDU).

Von Nahrungsergänzungsmitteln für Säuglinge und Kleinkinder sei grundsätzlich abzuraten, schreibt das CVUA. Auch älteren Kindern sollten Eltern keine derartigen Präparate geben. "Es wird empfohlen, auf natürliche Nährstoffquellen aus herkömmlichen Lebensmitteln durch ausgewogene Ernährung zu setzen und gegebenenfalls ärztlichen Rat einzuholen, sofern die Unterversorgung eines Nährstoffs befürchtet wird."

Im Allgemeinen gebe der Nährstoffstatus von Kindern verschiedenen Studien zufolge keinen Grund zur Sorge. Über herkömmliche Ernährung seien sie in der Regel ausreichend mit Vitaminen und Mineralstoffen versorgt.

Allerdings habe der Gesetzgeber Nahrungsergänzungsmittel für Säuglinge und Kinder nicht explizit geregelt. Sie seien also nicht ausdrücklich verboten. Daher untersuchte das CVUA von 2021 bis 2023 solche Produkte. Sie wurden größtenteils mittels Internetrecherche ermittelt und teilweise auch auf diesem Weg bestellt.

Produkte überschreiten die Höchstmengen

Bei vier Produkten wurden demnach die als sicher bewerteten Tageshöchstmengen zugesetzter Folsäure vollständig ausgeschöpft oder sogar überschritten. "Von einer akuten Gesundheitsgefahr durch die Produkte ist zwar nicht auszugehen", hieß es. "Eine überhöhte Zufuhr an Nährstoffen sollte jedoch insbesondere bei jungen Kindern vermieden werden."

Auch andere Nährstoffmengen wurden den Angaben nach voll ausgeschöpft oder lagen teils um ein Vielfaches über den Werten für die jeweiligen Altersgruppen – vor allem bei den Vitaminen C, K und den B-Vitaminen. Bei sechs Proben (19 Prozent) hätten die Experten zudem Vitamingehalte festgestellt, die von den Verpackungsangaben abweichen. Gerade bei jungen Kindern sei eine Überdosierung mit Nährstoffen, die nicht so leicht wieder ausgeschieden werden können, kritisch. Der Grund: Der Stoffwechsel werde dadurch belastet. Die Folge könnte eine Vergiftung sein.

Forderung: EU muss reglementieren

"Aufgrund dieser Ergebnisse rate ich von Nahrungsergänzungsmitteln für Säuglinge und Kleinkinder grundsätzlich ab", teilte Minister Hauk weiter mit. "Auch älteren Kindern sollten Eltern ohne ärztliche Empfehlung keine Nahrungsergänzungsmittel verabreichen."

Auf EU-Ebene müssten möglichst zeitnah konkrete Regelungen zu Nahrungsergänzungsmitteln festgelegt werden, die für Kinder bestimmt sind – insbesondere für Säuglinge und Kleinkinder. Das Ziel müsse sein, die Gesundheit dieser empfindlichen Verbrauchergruppe besonders zu schützen. "Daher hat Baden-Württemberg dieses Thema auch in die Verbraucherschutzministerkonferenz eingebracht", sagte Hauk.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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