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Gesundheit: Studie zeigt – Passivrauchen erhöht Risiko für Vorhofflimmern


Neue Studie zeigt
Passivrauchen erhöht Risiko für Herzerkrankung schon bei geringen Dosen


11.04.2024Lesedauer: 2 Min.
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Zigarettenqualm: Auch diejenigen, die ihn nicht aktiv konsumieren, sind gefährdet.Vergrößern des Bildes
Zigarettenqualm: Auch diejenigen, die ihn nicht aktiv konsumieren, sind gefährdet. (Quelle: Ralf Geithe/getty-images-bilder)

Rauchen gilt als das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko. Doch nicht nur aktiv, sondern auch passiv konsumiert, kann der Qualm verheerende Folgen haben.

Etwa ein Drittel der Bundesbürger raucht. Die Zahl der Passivraucher – also derjenigen, die selbst nicht rauchen, die Dämpfe aber trotzdem einatmen – lässt sich kaum schätzen. Häufig betroffen sind Kinder in Raucherhaushalten, aber auch Erwachsene sind im privaten und beruflichen Bereich betroffen.

Die Zahl der durch Passivrauchen bedingten Todesfälle wird in Deutschland auf etwa 3.3000 pro Jahr geschätzt. Im Grunde können alle Krankheiten, die der Zigarettenqualm bei Rauchern auslösen kann, auch Passivraucher treffen, darunter also Lungenkrebs, Schlaganfälle und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Den Zusammenhang von Passivrauchen und Herzrhythmusstörungen hat eine neue Studie untersucht, die auf einem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) vorgestellt wurde. Konkret geht es Vorhofflimmern.

Gut zu wissen

Vorhofflimmern ist die weltweit häufigste Herzrhythmusstörung. Zu den Symptomen gehören Herzklopfen, Kurzatmigkeit, Müdigkeit und Schlafstörungen. Es wird geschätzt, dass jeder dritte Europäer im Laufe seines Lebens daran erkrankt. Menschen mit Vorhofflimmern erleiden fünfmal häufiger einen Schlaganfall als ihre gesunden Altersgenossen.

In die Analyse wurden über 400.000 Erwachsene zwischen 40 und 69 Jahren einbezogen, die aus irgendeinem Grund den britischen National Health Service (das staatliche Gesundheitssystem Großbritanniens) in Anspruch nahmen. Das Durchschnittsalter betrug 56,5 Jahre. Ausgeschlossen wurden Menschen, die zu Studienbeginn selbst rauchten oder bereits unter Vorhofflimmern litten. Von den Teilnehmern waren 55,2 Prozent Frauen.

Schon zwei Stunden pro Woche haben Folgen

Mithilfe eines Fragebogens ermittelten die Forscher, wie viele Stunden die Menschen in einer typischen Woche zu Hause oder in anderen Umgebungen dem Rauch anderer ausgesetzt waren. 21 Prozent der Teilnehmer (ca. 85.000) waren im vergangenen Jahr zumindest zeitweise Passivraucher. Durchschnittlich atmeten sie 2,2 Stunden lang den Rauch anderer ein. Die Wissenschaftler teilten sie in die "exponierte Gruppe" ein. Diejenigen, die keinen Kontakt mit Passivrauch hatten, kamen folglich in die "nicht exponierte Gruppe".

Je länger die Dauer, desto schädlicher

Die Forscher berücksichtigten zudem Faktoren wie Alter, Body-Mass-Index, Alkoholkonsum, körperliche Aktivität, Diabetes, Bluthochdruck oder hohe Blutfettwerte.

Nach Anpassung dieser Variablen zeigte sich: Über einen Nachbeobachtungszeitrum von 12,5 Jahren ergab sich in der exponierten Gruppe ein um 6 Prozent höheres Risiko für Vorhofflimmern. Und noch etwas konnten sie ermitteln: Das Risiko, Vorhofflimmern zu entwickeln, steigt abhängig von der Dosis.

Beispielsweise waren 7,8 Stunden Passivrauchen pro Woche mit einer um 11 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit einer Herzrhythmusstörung verbunden, verglichen mit dem Verzicht auf Passivrauchen. Das Risiko von Vorhofflimmern für Passivraucher war in Wohnungen, am Arbeitsplatz und auch im Freien erhöht.

Passivrauch schadet auch im Freien

Studienautor Dr. Kyung-Yeon Lee vom Seoul National University Hospital in Südkorea: "Unserer Studie zufolge steigt die Wahrscheinlichkeit, Vorhofflimmern zu entwickeln, sobald man Passivrauch ausgesetzt ist, wobei das Risiko mit zunehmender Expositionsdauer deutlich zunimmt." Die Feststellung, dass Passivrauchen nicht nur in geschlossenen Innenräumen, sondern auch im Freien schädlich sei, unterstreiche die Bedeutung von Rauchverboten zum Schutz der öffentlichen Gesundheit.

Er gibt eine Empfehlung an die Verantwortlichen für das Gemeinwohl: "Die Ergebnisse sollten die politischen Entscheidungsträger auch dazu veranlassen, das Rauchen in öffentlichen Bereichen weiter einzudämmen und Programme zur Raucherentwöhnung zu unterstützen, um die öffentliche Gesundheit zu verbessern."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • RKI: "Passivrauchbelastung bei Erwachsenen in Deutschland", Stand 2018
  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung "Passivrauchen bei Erwachsenen"
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