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Ralph Siegel schwer krank: So tückisch ist Prostatakrebs


Ralph Siegel schwer krank
Darum kehrt Krebs so oft zurück

Von t-online, mra

27.09.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0198872940Vergrößern des BildesRalph Siegel: Er muss erneut gegen den Krebs kämpfen. (Quelle: Weißfuß/imago-images-bilder)

Erst die Krebsdiagnose, dann die erhoffte Heilung, nun ein weiterer Rückschlag: Ralph Siegels Krebs ist zurückgekommen. Was ein Rezidiv für Krebspatienten bedeutet.

Der bekannte Musikproduzent Ralph Siegel hat erneut mit schweren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Zum vierten Mal ist der Krebs zurückgekehrt.

2007 wurde bei ihm erstmals Prostatakrebs diagnostiziert. Die Krankheit kehrte mehrmals zurück, zuletzt im Herbst 2022. Danach galt der Musikproduzent als krebsfrei. Doch wie seine Frau Laura Käfer nun bekanntgab, wurde dieses Mal eine Metastase im Brustwirbel entdeckt. Der 79-Jährige leide er unter "unfassbaren Schmerzen" (mehr dazu lesen Sie hier).

Warum ist Prostatakrebs so tückisch und warum kommt Krebs generell so oft zurück?

Prostatakrebs ist die häufigste Krebsart beim Mann

In Deutschland ist Prostatakrebs der häufigste bösartige Tumor beim Mann: Einer von acht Männern erhält im Laufe des Lebens die Diagnose. Die Krebsart gilt als besonders tückisch, weil sie in den frühen Stadien oft keine oder nur sehr unspezifische Symptome verursacht. Die Krankheit kann daher über Jahre unbemerkt bleiben, während sie langsam voranschreitet.

Erst im fortgeschrittenen Stadium treten häufig Beschwerden wie Probleme beim Wasserlassen, Blut im Urin oder Schmerzen auf. Zudem neigt Prostatakrebs dazu, in andere Organe wie die Knochen zu streuen, was die Behandlung schwieriger macht.

Zur Erklärung

Prostatakrebs ist ein bösartiger Tumor der Vorsteherdrüse des Mannes – der sogenannten Prostata. Die Prostata ist Teil der inneren männlichen Geschlechtsorgane. Neben Drüsengewebe besteht sie hauptsächlich aus Muskel- und Bindegewebe. Die Hauptaufgabe der Prostata besteht darin, eine milchige Flüssigkeit zu bilden und zu speichern. Dieses Prostatasekret macht den größten Anteil des Spermas aus.

Warum kehrt Krebs so oft zurück?

Das Abwehrsystem des Körpers vollbringt jeden Tag Höchstleistungen. Es bekämpft Eindringlinge, repariert Schäden und entsorgt kranke und tote Zellen. In Bezug auf Krebszellen steht das Immunsystem vor einer besonders schwierigen Aufgabe. Denn Krebszellen sind körpereigene, lebende Zellen – und das Verteidigungssystem ist nicht darauf ausgelegt, den eigenen Körper zu bekämpfen. Zudem ist bei Krebszellen oft der sogenannte programmierte Zelltodmechanismus außer Kraft gesetzt. Normalerweise töten sich kranke Zellen selbst.

Zusätzlich besitzen die bösartigen Zellen eine Vielzahl verschiedener Strategien, um sich vor dem Immunsystem zu verstecken. Krebszellen können sich quasi unsichtbar machen. Ein besonderes Problem sind sogenannte Tumorstammzellen. Diese besitzen die Fähigkeit, sich unendlich zu teilen und immer wieder neue Zellen zu bilden. So kann eine einzelne Krebsstammzelle prinzipiell einen kompletten Tumor herstellen (lesen Sie hier alles dazu).

Tumorstammzellen mit Krebstherapien zu bekämpfen, ist schwer. Krebsstammzellen verfügen über gute Reparaturmechanismen und haben sogar die Fähigkeit, Zellgifte, wie sie etwa im Zuge einer Chemotherapie zum Einsatz kommen, auszuleiten.

Zur Erklärung

Bei einem Rückfall bzw. einem Wiederauftreten des Tumors nach einer Krebsbehandlung sprechen Mediziner auch von einem Rezidiv.

Krebszellen können im Ruhemodus überleben

Es kann passieren, dass eine Chemo- oder Strahlentherapie den Tumor erfolgreich bekämpft, aber eine Krebsstammzelle überlebt. Diese kann lange Zeit, manchmal über Jahre hinweg, im Ruhemodus sein und irgendwann plötzlich wieder aktiv werden. Der Krebs kommt zurück. Aus diesem Grund handelt es sich bei wiederkehrendem Krebs in den meisten Fällen um einen Rückfall, also ein Wiederaufflammen derselben Krebsart. Außerdem kann es passieren, dass eine erneute Krebserkrankung auf die vorangegangene Krebstherapie zurückzuführen ist. In diesen Fällen sprechen Experten von einer "Zweitkrebserkrankung".

Um Krebs zu bekämpfen, werden in der Behandlung oft verschiedene Therapien miteinander kombiniert. Dadurch erhöht sich die Chance, möglichst viele Krebszellen zu erreichen und zu töten. Die Herausforderung ist, die Therapie so zu gestalten, dass sie möglichst aggressiv gegen den Krebs ist, aber gesunde Zellen möglichst wenig schädigt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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