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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Kaffee Kaffeetrinken beugt Depressionen vor

Frauen, die mindestens zwei Tassen Kaffee am Tag trinken, sind seltener depressiv als Nicht-Kaffeetrinkerinnen. Das haben amerikanische Forscher herausgefunden. Vermutlich ist das enthaltene Koffein für den stimmungsaufhellenden Effekt verantwortlich, denn entkoffeinierter Kaffee hat diese Wirkung nicht, berichtet BBC Online.
Studie mit 50.000 Frauen
Wissenschaftler der Harvard Medical School beobachteten die Gesundheit von mehr als 50.000 Frauen über einen Zeitraum von zehn Jahren. In dieser Zeit - von 1996 bis 2006 - wurden die Probandinnen unter anderem zu ihrem Kaffeekonsum befragt. Auch der Gesundheitszustand wurde erfasst. In dem Studienzeitraum entwickelten 2.600 Frauen eine Depression. Ein Großteil dieser Frauen trank entweder keinen oder nur sehr wenig Kaffee.
Viel Kaffee, seltener depressiv
Die Forscher errechneten, dass zwei bis drei Tassen Kaffee am Tag das Risiko für eine Depression um 15 Prozent senkt. Frauen, die vier oder mehr Tassen Kaffee am Tag tranken, hatten sogar ein um 20 Prozent niedrigeres Risiko, depressiv zu werden. Frühere Studien hatten gezeigt, dass auch das Selbstmordrisiko bei Kaffeetrinkern niedriger ist.
Koffein beeinflusst Stoffwechsel im Gehirn
Die Autoren der Studie vermuten, dass Koffein die entscheidende Rolle spielt. Es ist bekannt, dass der Stoff kurzfristig die Leistungsfähigkeit verbessert und die Stimmung hebt. Es gilt als sicher, dass Koffein direkt in den Gehirnstoffwechsel eingreift und dort beispielsweise chemische Rezeptoren blockiert. Dennoch weisen die Forscher darauf hin, dass mehr Studien nötig sind, um die vorbeugende Wirkung in Bezug auf Depressionen zu belegen.
Meiden niedergeschlagene Menschen Kaffee?
Theoretisch sei auch denkbar, dass Menschen, die bereits gedrückter Stimmung sind, seltener Kaffee trinken - zum Beispiel um ihren Schlaf nicht zu gefährden. Zudem kann zu viel Koffein auch Ängste fördern. Ein weiterer Grund, warum niedergeschlagene Menschen möglicherweise Kaffee meiden.
Weitere Studien sollen folgen, um den Zusammenhang zwischen Kaffee und Depressionen besser zu verstehen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.