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Studie: Alkohol und Frauen – neue Risiken für das Gehirn entdeckt


Frauen besonders gefährdet
Forscher decken neue Alkoholrisiken auf


20.06.2025 - 11:01 UhrLesedauer: 2 Min.
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Bier trinken: Dass Alkohol gesundheitsschädlich ist und viele Kalorien enthält, ist schon lange bekannt. (Quelle: urbazon/getty-images-bilder)
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Schon kleine Mengen Alkohol können ausreichen, um schwerwiegende Schäden im Gehirn zu verursachen. Das belegt eine neue Untersuchung aus den USA.

Ein Glas Wein zum Abendessen, ein Cocktail im Urlaub – für viele Menschen gehört Alkohol zum Alltag dazu. Doch vor allem bei Frauen kann regelmäßiger Alkoholkonsum ernste Folgen für das Gehirn haben. Das zeigen neue wissenschaftliche Erkenntnisse.

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Studie: Gehirn-Immunsystem von Frauen leidet früher unter Alkohol

Ein Forscherteam der Yale School of Medicine hat untersucht, wie sich Alkohol auf das Immunsystem des Gehirns auswirkt. Im Fokus standen die sogenannten Mikroglia – das sind spezialisierte Immunzellen im Gehirn, die Krankheitserreger abwehren und geschädigte Nervenzellen beseitigen. Sie spielen eine zentrale Rolle für die geistige Gesundheit.

Die Wissenschaftler fanden heraus: Frauen mit einer Alkoholsucht hatten deutlich weniger Mikroglia als gesunde Frauen. Bei Männern mit Alkoholsucht hingegen zeigte sich kein solcher Unterschied. Das deutet auf eine geschlechtsspezifische Anfälligkeit hin.

Zur Erklärung

Alkohol aktiviert zunächst die Mikroglia, um mögliche Schäden zu reparieren – ähnlich, wie das Immunsystem im Körper auf eine Infektion reagiert. Doch bei dauerhaftem Konsum kommt es zu einer Überreizung. Die Zellen verlieren ihre Funktionsfähigkeit, ziehen sich zurück oder sterben ab. Dieser Prozess scheint bei Frauen schneller einzusetzen als bei Männern.

Folgen für das Denken und Fühlen

"Ein paar Drinks wecken die Mikroglia auf und zeigen, dass ein Problem vorliegt. Wenn man das jedoch über Jahre oder Jahrzehnte hinweg täglich tut, geben sie irgendwann auf", erklärt Studienleiterin Kelly Cosgrove laut Pressemitteilung. Die Folge: kognitiver Abbau, der sich möglicherweise nicht mehr rückgängig machen lässt.

Frauen mit Alkoholsucht schnitten in Tests zur sogenannten Exekutivfunktion – etwa bei Aufgaben zur Planung, Problemlösung oder Alltagsorganisation – deutlich schlechter ab als gesunde Frauen. Besonders betroffen war dabei das Kleinhirn. Zwar ist es vor allem für die Steuerung von Bewegungen bekannt, es beeinflusst aber auch Emotionen und Denkprozesse.

Außerdem berichteten betroffene Frauen häufiger über depressive Verstimmungen und erhöhte Angstwerte – ein weiteres Anzeichen dafür, dass Mikroglia auch das seelische Gleichgewicht beeinflussen.

Neue Ansätze für eine gezielte Behandlung

Die Ergebnisse machen deutlich: Es braucht in der Suchtbehandlung geschlechtsspezifische Ansätze. Denn viele bisherige Therapien basieren auf Studien mit männlichen Probanden. Cosgrove und ihr Team fordern, die Behandlung von Alkoholabhängigkeit bei Frauen stärker auf die besonderen biologischen Unterschiede abzustimmen – etwa mit Medikamenten, die das Immunsystem im Gehirn gezielt stärken.

Doch nicht nur Medikamente können helfen. Die Forscher betonen auch die Bedeutung eines gesunden Lebensstils: Ausreichend Schlaf, regelmäßige Bewegung und ausgewogene Ernährung unterstützen das Gehirn und seine Abwehrzellen.

Verwendete Quellen
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

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