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Bewegungsstudie: Deutsche haben Bewegungsmangel - Rentner sind aktiv


Bewegungsmangel
Die größten Bewegungsmuffel leben in Ostdeutschland

Von afp, dpa
Aktualisiert am 31.07.2013Lesedauer: 3 Min.
Sport: Die größten Bewegungsmuffel leben in Ostdeutschland.Vergrößern des BildesDie größten Bewegungsmuffel leben in Ostdeutschland. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Auto statt Fahrrad und Lift statt Treppe: Deutschland wird zum Land der Bewegungsmuffel. Das belegt nun eine Studie der Techniker Krankenkasse (TK). Ihr zufolge treibt über die Hälfte der Deutschen kaum oder sehr wenig Sport. "Wir sitzen uns krank" lautet deshalb das Fazit der Forscher.

Sport steht bei den wenigsten auf dem Programm

Für die Studie wurden rund 1.000 Menschen ab 18 Jahren zu ihrem Bewegungsverhalten in Alltag, Freizeit, Urlaub und Beruf befragt. Das Ergebnis: Sport steht nur bei wenigen auf dem Programm. 20 Prozent der Teilnehmer gaben an, überhaupt keinen Sport zu treiben. Demgegenüber standen 40 Prozent, die zwischen einer und fünf Stunden Sport pro Woche treiben, und sechs Prozent, die mehr als fünf Stunden wöchentlich Sportaktivitäten nachgehen.

Noch vor wenigen Jahren sah das anders aus: Im Jahr 2007 lag die Zahl derjenigen, die keinen oder wenig Sport treiben, bei 44 Prozent. Heute sind es laut TK mit 52 Prozent schon über die Hälfte. "Bewegung wird für immer mehr Menschen zum Fremdwort", erklärt der TK-Vorstandsvorsitzende Jens Baas.

Die größten Sportmuffel leben in Ostdeutschland

Besonders hoch ist der Anteil der Sportmuffel in Ostdeutschland. Dort leben laut Studie 63 Prozent der Befragten nach dem Motto "Sport ist Mord". Weniger als jeder Zehnte trainiert dort mehr als drei Stunden pro Woche. Im Westen tut dies jeder Fünfte. Die meisten Sportbegeisterten hat der Umfrage zufolge Baden-Württemberg. Rund zwei Drittel seiner Bewohner sind hier sportlich aktiv.

Rentner sind aktiver und bevorzugen das Rad

Doch nicht nur der Sport kommt oft zu kurz. Auch im Alltag gibt es zahlreiche Bewegungsmuffel. Rund 60 Prozent der Menschen im Alter von 26 bis 55 Jahren nehmen "wann immer möglich" Bus, Bahn oder Auto, um ans Ziel zu kommen. Schnelligkeit hat in dieser Gruppe Vorrang, was die TK auf ihre Aufgaben "zwischen Kindern, Job und zum Teil auch pflegebedürftigen Eltern" zurückführt. Ab Mitte 50 drehe sich das Verhältnis um. Dann gehen die Befragten zu Fuß oder setzten sich aufs Rad - "auch wenn es länger dauert", hieß es in der Studie.

Insgesamt sind die Deutschen im Schnitt aber nur eine halbe Stunde täglich zu Fuß oder per Fahrrad unterwegs. Jeder Sechste kommt sogar auf höchstens 15 Minuten. Dagegen sitzt jeder Deutsche durchschnittlich sieben Stunden am Tag.

Vielen fehlt die Motivation zum Sport

Doch ein gutes Gewissen haben die Bewegungsmuffel nicht. Etwa die Hälfte der Befragten gab an, dass sie sich "zu wenig" bewegen. Von diesen erklärten 38 Prozent, dass sie sich mehr wegen möchten, zwölf Prozent fanden ihr Verhalten "in Ordnung". Befragt, warum sie sich wenig bewegen, antworteten mehr als die Hälfte, die Wege seien zu lang. Weitere Gründen waren Zeitmangel und körperliche Einschränkungen wie Übergewicht. Ein Viertel der Befragten sagte, sie könnten sich schlicht nicht "aufraffen".

WHO: wöchentlich 150 Minuten Bewegung

Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt 150 Minuten moderates Training oder 75 Minuten intensives Training wöchentlich, dazu zwei Mal Kräftigungsübungen für die Muskulatur. "Davon ist Deutschland noch weit entfernt", heißt es in der Studie.

Bewegung in den Alltag einbauen

Dabei ist es Gesundheitspsychologin Julia Scharnhorst zufolge gar nicht so schwierig, Bewegung in den Alltag einzubauen. Wichtig sei, mit kleinen Schritten anzufangen und sich nicht zu überfordern. Statt sich etwa vorzunehmen, jeden Tag eine Stunde Sport zu treiben, sollte man lieber zunächst versuchen, im Alltag aktiver zu werden: etwa Kniebeugen beim Zähneputzen durchzuführen oder ab und an doch mal das Auto stehen zu lassen und stattdessen das Fahrrad zu nehmen.

Die Expertin rät, Bewegung im weiteren Sinne zu verstehen. Mit dem Wort "Sport" hätten viele Menschen negative Assoziationen. Scharnhorst empfiehlt, daran anzusetzen, was Freude bereitet. Auch Gartenarbeit und eine Fahrradtour mit Freunden seien gesunde Formen der Bewegung.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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