Newsblog zur Lage in Nahost Iran droht Unterstützern Israels mit Angriff
Der Iran meldet eine neue israelische Angriffswelle. China verurteilt die israelischen Angriffe. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Neue iranische Angriffe
In der Nacht zum Samstag haben Israel und der Iran einander weiter mit Luftangriffen überzogen. Die halbstaatliche iranische Nachrichtenagentur Fars meldete, Teheran habe am frühen Samstagmorgen eine dritte Welle von Luftangriffen auf Israel gestartet. Lesen Sie hier mehr über die iranischen Angriffe.
China verurteilt israelische Angriffe
Nach Angaben der staatlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua verurteilt China "Israels Verletzungen der Souveränität, Sicherheit und territorialen Integrität des Iran" und fordert Israel nachdrücklich auf, alle riskanten militärischen Aktionen unverzüglich einzustellen. Dies berichtet Xinhua unter Berufung auf Chinas UN-Botschafter Fu Cong. China lehne eine Ausweitung der Konflikte ab und sei zutiefst besorgt über die möglichen Folgen der israelischen Aktionen, sagte Fu demnach.
Offenbar Flughafen in Teheran getroffen
Die Nachrichtenagentur Fars berichtet, zwei Geschosse hätten den Flughafen Mehrabad in Teheran getroffen. Andere iranische Medien berichten von Flammen in der Gegend des Flughafens. Der Flughafen liegt in der Nähe wichtiger iranischer Führungszentren und beherbergt einen Luftwaffenstützpunkt mit Kampfflugzeugen und Transportflugzeugen.
Iran droht mit Angriffen auf Einrichtungen von Israels Unterstützern
Der Iran will seine Angriffe auf Israel verstärken und die regionalen Stützpunkte aller Länder angreifen, die versuchen, ihn zu verteidigen, sagte ein hoher iranischer Beamter am Freitag gegenüber CNN. "Der Iran behält sich nach internationalem Recht das Recht vor, auf dieses Regime entschlossen zu reagieren", sagte der Beamte. "Jedes Land, das versucht, das Regime gegen die Operationen des Irans zu verteidigen, wird im Gegenzug seine regionalen Basen und Stellungen als neue Ziele sehen", hieß es.
Freitag, 13. Juni
Handelspräsident warnt vor Unterbrechung von Lieferketten
Der Präsident des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen, Dirk Jandura, warnt laut einem Medienbericht vor weitreichenden Folgen der Eskalation zwischen Israel und Iran für die Weltwirtschaft. "Wir sehen bereits die Auswirkungen des Konflikts auf den Ölpreis, der ansteigt", sagte Jandura den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut einem Vorabbericht. Ein großer Teil der Öllieferungen laufe über die Straße von Hormus. Sollte der Iran den Druck auf die internationale Staatengemeinschaft erhöhen wollen, könne er diese blockieren. "Das hätte sofort Auswirkungen auf die westlichen Industrienationen." Auch Einschränkungen beim Flugverkehr verschärften die Unsicherheiten in den internationalen Lieferketten.
Von der Leyen spricht mit Israels Präsident Herzog
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat nach eigenen Angaben mit dem israelischen Präsidenten Isaac Herzog über die eskalierende Situation im Nahen Osten gesprochen und alle Seiten zu größter Zurückhaltung aufgefordert. "Ich habe das Recht Israels auf Selbstverteidigung und den Schutz seiner Bevölkerung bekräftigt", erklärt von der Leyen auf der Online-Plattform X. "Die Wahrung der regionalen Stabilität ist absolut notwendig." Diplomatische Bemühungen seien entscheidend, um eine weitere Eskalation zu verhindern.
Israel: Haben iranischen Luftwaffenstützpunkt angegriffen
Die israelische Armee hat bei ihrem Großangriff auf den Iran am Freitag nach eigenen Angaben zwei Luftwaffenstützpunkte im Westen des Landes bombardiert. Die Angriffe hätten sich gegen die Stützpunkte in den Städten Hamadan und Täbris gerichtet, teilte das Militär am Freitagabend mit. Die Basis in Täbris sei dabei zerstört worden.
Teheran: Mindestens 78 Tote
Der Iran hat bestätigt, dass es bei den massiven israelischen Angriffen auf das Land Dutzende Tote gab. "Bisher wurden 78 Menschen, darunter hochrangige Militärs, getötet und über 320 weitere verletzt. Die überwiegende Mehrheit davon waren Zivilisten, darunter Frauen und Kinder", sagte der iranische UN-Botschafter Amir Saeid Iravani vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York. Zuvor hatten Medien etwas höhere Zahlen berichtet.
Iran macht den USA Vorwürfe
Der Iran wirft den Vereinigten Staaten Komplizenschaft bei den israelischen Angriffen auf das Land vor. "Die Mitschuld der USA an diesem Terroranschlag steht außer Zweifel", sagte der iranische UN-Botschafter Amir Saeid Iravani vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York.
Israel habe den Iran "mit voller nachrichtendienstlicher und politischer Unterstützung der USA" angegriffen, sagte der Botschafter weiter. "Wir werden nicht vergessen, dass unser Volk durch die israelischen Angriffe mit amerikanischen Waffen sein Leben verloren hat. Diese Aktionen kommen einer Kriegserklärung gleich."
Iran meldet neue israelische Angriffe
Der Iran meldet einen neuen israelischen Angriff. Die Luftabwehrsysteme in der Hauptstadt Teheran seien aktiviert worden, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Irna.
Nahostkrieg belastet US-Börsen
Die kriegerische Eskalation in Nahost hat am Freitag die US-Börsen belastet. Der New Yorker Leitindex Dow büßte letztlich 1,79 Prozent auf 42.197,79 Punkte ein. Der marktbreite S&P 500 fiel um 1,13 Prozent auf 5.976,97 Zähler, und der von Technologiewerten dominierte Nasdaq 100 verlor 1,29 Prozent auf 21.631,04 Zähler.
Die Stimmung an den Börsen weltweit sei zwar von Sorgen geprägt, aber nicht panisch, fasste Sören Hettler, Leiter Anlagestrategie und Privatkunden der DZ Bank. Beunruhigend sei die Situation im Nahen Osten dennoch, da ein Krieg in Nahost auch für die Weltwirtschaft belastende Folgen hat, wie Chefvolkswirt Ulrich Kater von der Dekabank in Frankfurt sagte.
Iran informiert Atombehörde über Angriffe auf Atomanlagen
Der Iran hat die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) darüber informiert, dass die Atomanlagen in Isfahan und Fordo angegriffen worden sind. Bislang verfüge die IAEA aber nicht über mehr Informationen als die, die besagten, dass es militärische Aktivitäten rund um diese Einrichtungen gegeben habe, sagte der IAEA-Chef Rafael Grossi vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. Über Schäden gebe es noch keine Kenntnisse.
Libanon schließt Luftraum bis Samstagmorgen
Wegen der Eskalation zwischen Israel und dem Iran hat der Libanon seinen Luftraum bis Samstagmorgen geschlossen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur NNA unter Berufung auf das Verkehrsministerium berichtete, gelte die Schließung bis 6.00 Uhr (Ortszeit; 5.00 Uhr MESZ). Zuvor hatten bereits der Irak und Jordanien angekündigt, ihre jeweiligen Lufträume vorübergehend zu schließen.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP