Newsblog zur US-Politik Trump soll Hegseth wegen Parade "zusammengestaucht" haben

Der US-Präsident soll mit der Militärparade am Wochenende nicht zufrieden gewesen sein. Im Handelsstreit mit Europa attackiert Trump die EU. Alle Entwicklungen im US-Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- Trump soll Hegseth wegen Parade "zusammengestaucht" haben
- Streit über Nahost: Welche Optionen Trump bleiben
- Trump: EU bietet im Handelsstreit keinen "fairen Deal" an
- Trump verlässt G7-Gipfel vorzeitig
- Merz spricht am Rande des G7-Gipfels 20 Minuten mit Trump
- Trump attackiert bei G7 demokratisch regierte US-Städte
Dienstag, 17. Juni
Trump soll Hegseth wegen Parade "zusammengestaucht" haben
US-Präsident Donald Trump soll offenbar mit der Militärparade in Washington am vergangenen Wochenende unzufrieden gewesen sein. Das berichtet der US-Enthüllungsjournalist Michael Wolff der Plattform "Daily Beast". Trump hat sich laut Wolff eine "bedrohliche" Parade gewünscht und habe stattdessen eine "feierliche" bekommen.
Für den Präsidenten war dafür offenbar Hegseth verantwortlich. "Er hat Hegseth dafür ziemlich zusammengestaucht", sagte der Trump-Biograf. Bei einem Telefonat soll Trump dem Minister vorgeworfen haben, die Parade habe nicht den richtigen Ton getroffen.
Die Parade war offiziell wegen des 250. Geburtstags des US-Militärs abgehalten worden, allerdings feierte Trump am vergangenen Samstag zeitlich auch seinen 79. Geburtstag. Das Weiße Haus dementierte laut dem Bericht die interne Kritik an Hegseth: Wolff sei "nachweislich ein Betrüger", sagte Trumps Sprecher Steven Cheung.
Streit über Nahost: Welche Optionen Trump bleiben
Der Konflikt zwischen Israel und dem Iran ist eine Eskalation der ohnehin dramatischen Lage in Nahost. Donald Trump stellt er vor die schwierigste Abwägung für einen US-Präsidenten. Welche Szenarien jetzt denkbar sind, lesen Sie hier.
Trump: EU bietet im Handelsstreit keinen "fairen Deal" an
US-Präsident Donald Trump hat der EU vorgeworfen, im von ihm ausgelösten Handelsstreit keine ausreichenden Zugeständnisse zu machen. "Wir sind im Gespräch, aber ich habe nicht das Gefühl, dass sie einen fairen Deal anbieten", sagte Trump am Dienstag in Washington vor Journalisten. "Entweder wir machen einen guten Deal oder sie zahlen einfach das, was wir sagen, das sie zahlen sollen", fügte er hinzu.
Trump hat mit seiner Zollpolitik einen Handelskonflikt mit Handelspartnern weltweit ausgelöst. Der US-Präsident verhängte Anfang April hohe zusätzliche Zölle gegen zahlreiche Staaten, reduzierte sie dann aber kurz darauf für 90 Tage auf zehn Prozent. Für bestimmte Produkte wie Autos und Autoteile gilt allerdings ein erhöhter Zollsatz von 25 Prozent. Trump drohte der EU mit weiteren Aufschlägen.
Die EU sieht derzeit ein Zeitfenster für Verhandlungen bis zum 9. Juli. Für den Fall eines Scheiterns der Verhandlungen bereitet die EU Gegenzölle vor, die nach Angaben aus Brüssel ab dem 14. Juli in Kraft treten könnten. Vertreter der EU-Kommission hatten in den vergangenen Monaten kritisiert, die USA stellten Maximalforderungen und seien an einem Kompromiss nicht interessiert.
Trump verlässt G7-Gipfel vorzeitig
US-Präsident Donald Trump hat um Verständnis für seine vorzeitige Abreise vom G7-Gipfel in Kanada wegen der Nahostkrise geworben. "Ich muss zurück, sehr wichtig", sagte Trump am Montagabend (Ortszeit) beim traditionellen "Familienfoto" mit den anderen Staats- und Regierungschefs der Staatengruppe auf eine Journalistenfrage. Er wolle dem "großartigen Gastgeber" Kanada danken, "aber Sie sehen wahrscheinlich, was ich sehe, und ich muss so schnell zurück sein, wie ich kann".
Zum Gipfel sagte Trump: "Ich habe es geliebt. Und ich denke, wir haben viel erledigt bekommen." Er sprach von einer "wirklich guten Beziehung" mit den anderen Teilnehmern. Er fügte hinzu: "Ich wünschte, ich könnte für morgen bleiben, aber sie verstehen das. Es ist großes Zeug." Er kündigte an, noch mit seinen "wundervollen" G7-Kollegen zu Abend zu essen und dann ins Flugzeug zu steigen. Bei dem Arbeitsessen sollte es um geopolitische Themen gehen.
Trumps Sprecherin hatte zuvor mitgeteilt, Trump werde nach Washington zurückkehren, um sich um viele wichtige Angelegenheiten zu kümmern. Sie nannte die Lage in Nahost als Grund. Hier lesen Sie mehr zu den Entwicklungen.
Montag, 16. Juni
Merz spricht am Rande des G7-Gipfels 20 Minuten mit Trump
In den kanadischen Rocky Mountains treffen sich die Staats- und Regierungschefs der G7-Gruppe. Der Gipfel steht ganz im Zeichen der Krisenherde der Welt. Den ganzen Artikel lesen Sie hier.
Trump attackiert bei G7 demokratisch regierte US-Städte
US-Präsident Donald Trump hat in der Debatte über seine Migrationspolitik erneut scharfe Worte gegen demokratisch regierte US-Städte gerichtet und dabei insbesondere Chicago ins Visier genommen. "Sie haben einen wirklich schlechten Gouverneur in Chicago und einen schlechten Bürgermeister", sagte Trump vor Beginn des G7-Gipfels im kanadischen Kananaskis. Der demokratische Gouverneur von Illinois, J. B. Pritzker, sei "wahrscheinlich der schlechteste im ganzen Land". In Los Angeles und New York sehe es nicht anders aus.
Am Vortag hatte der US-Präsident die Einwanderungsbehörde ICE in einem langen Beitrag auf seiner Online-Plattform Truth Social angewiesen, Festnahmen und Abschiebungen insbesondere in diesen Städten auszuweiten. Die Metropolen sind sogenannte Sanctuary Cities – sie weigern sich also teils mehr, teils weniger vehement, mit ICE zu kooperieren. Sie sind Trump seit langem ein Dorn im Auge, wie er auch nun wieder betonte. Er wolle, dass sich die ICE besonders auf diese Städte konzentriere.
Trump wiederholte in diesem Kontext die unbelegte Behauptung, unter seinem demokratischen Amtsvorgänger Joe Biden seien 21 Millionen Migranten in die USA gelangt. Er sprach von "riesigen Zahlen" an Schwerverbrechern, die sich vornehmlich in Großstädten aufhielten – und unterstellte den Demokraten, dort gezielt ihre Wählerschaft vergrößern zu wollen. Schätzungen zufolge leben rund elf Millionen Menschen ohne gültige Papiere in den USA. Viele von ihnen leisten für die US-Wirtschaft unverzichtbare Arbeit – etwa in der Landwirtschaft, im Baugewerbe oder in der Gastronomie. Sie können nicht wählen, da sie dafür die amerikanische Staatsbürgerschaft bräuchten.
- Nachrichtenagenturen AFP, dpa, Reuters