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Reaktionen zur Wahl von Joe Biden: Barack Obama "könnte nicht stolzer sein"


Stimmen zur Biden-Wahl
Barack Obama: "Ich könnte nicht stolzer sein"

Von dpa
Aktualisiert am 07.11.2020Lesedauer: 5 Min.
Der ehemalige US-Präsident Barack Obama mit Joe Biden bei einer Wahlkampfveranstaltung im Oktober in Michigan: Obama gratulierte Biden mit sehr emotionalen Worten.Vergrößern des Bildes
Der ehemalige US-Präsident Barack Obama mit Joe Biden bei einer Wahlkampfveranstaltung im Oktober in Michigan: Obama gratulierte Biden mit sehr emotionalen Worten. (Quelle: Brian Snyder/reuters)
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Der Sieg Joe Bidens bei der US-Präsidentenwahl hat international und in Deutschland für Erleichterung gesorgt. Besonders emotional gratulierte Bidens Ex-Chef Barack Obama.

Am vierten Tag nach der Wahl sehen mehrere Nachrichtenagenturen und mehrere US-Sender den Demokraten Joe Biden bei über 270 Wahlleuten und damit uneinholbar vor Amtsinhaber Donald Trump. Damit gilt der 77-jährige Biden in den USA als Wahlsieger und wird als gewählter Präsident bezeichnet.

Der Wahlsieg Joe Bidens in den USA sorgt international überwiegend für Jubel. Berlin hofft auf deutliche Auswirkungen auf die Beziehungen zu den USA. Botschaften von Angela Merkel und weiteren Politikern sehen Sie oben im Video oder hier.

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Ex-Präsident Barack Obama wurde sehr emotional bei seiner auf Twitter verbreiteten Erklärung: "Ich könnte nicht stolzer sein, unserem nächsten Präsidenten Joe Biden und unserer nächsten First Lady Jill Biden zu gratulieren. Bei dieser Wahl – unter einmaligen Umständen – sind so viele Amerikaner wie noch nie zur Wahl gegangen. Wenn jede Stimme gezählt wurde, werden der gewählte Präsident Biden und die gewählte Vize-Präsidentin Harris einen historischen und entscheidenden Sieg errungen haben."

Obama rief alle Amerikaner dazu auf, Biden eine Chance zu geben und ihn als nächsten Präsidenten des Landes zu unterstützen. "Er wird wie kein anderer neuer Präsident zuvor mit einer Reihe außerordentlicher Herausforderungen konfrontiert sein – einer tobenden Pandemie, einem ungleichen Wirtschafts- und Justizsystem, einer bedrohten Demokratie und einem gefährdeten Klima", erklärte Obama. Er wisse, dass Biden den Job im besten Interesse aller Amerikaner erledigen werde, ob er ihre Stimme hatte oder nicht.

"Die Wahlergebnisse zeigen auf jeder Ebene, dass das Land nach wie vor tief und bitter gespalten ist", erklärte Obama weiter. Es komme nun nicht nur auf Biden und seine Vize Kamala Harris an, sondern auf jeden, seinen Teil dazu beizutragen, dass die Menschen zueinander fänden. "Unsere Demokratie braucht alle von uns mehr als jemals zuvor." Er werde Biden unterstützen, wo immer er könne.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel gratuliert Biden und betont die Bedeutung der transatlantischen Beziehungen. "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Präsident Biden", twittert Regierungssprecher Steffen Seibert als Merkels Reaktion. "Unsere transatlantische Freundschaft ist unersetzlich, wenn wir die großen Herausforderungen dieser Zeit bewältigen wollen."

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Außenminister Heiko Maas (SPD) warb auf Twitter für einen Neustart der schwer angeschlagenen Beziehungen zu den USA. "Wir wollen in unsere Zusammenarbeit investieren, für einen transatlantischen Neuanfang, einen New Deal."

Finanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) äußerte sich ähnlich: "Jetzt gibt es die Chance, ein neues und spannendes Kapitel in den transatlantischen Beziehungen aufzuschlagen."

"Yes he can!", schrieb CSU-Chef Markus Söder in Anspielung auf das Motto der Präsidentschaft von Trumps Vorgänger Barack Obama "Yes we can!". Biden war Obamas Vizepräsident. "Bin sehr erleichtert, dass der Wahlkrimi ein gutes Ende genommen hat", fügte Söder hinzu. "Mein Vertrauen in die amerikanische Demokratie ist wieder gestärkt. Jetzt sollte das bizarre Schauspiel der letzten Tage ein Ende finden."

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Der FDP-Außenpolitiker Alexander Graf Lambsdorff erklärte bei t-online: "Joe Biden, hat etwas ganz Zentrales geschafft: Er hat die demokratische Partei geeint und den linken Flügel mit den Pragmatikern versöhnt, das war seine Strategie nach innen. Und das war dann die Basis dafür, dass er auch einen erfolgreichen Wahlkampf im Land führen konnte. Biden spielte die Karte vom 'normalen Kerl'. Er zeigte sich als jemand, der gerne grillt, große Sonnenbrillen trägt, ein cooles Auto fährt – aber ohne dabei ein Macho-Verhalten wie Trump an den Tag zu legen. Er machte Frauen nicht runter, beleidigt nicht Minderheiten, trägt Maske. In den Swing States wie Michigan und Wisconsin sind viele Wähler genau diese 'Regular Guys', und die konnte Biden ansprechen. Denen ist an Hetze gegen Ausländer und sexistischen Sprüchen nichts gelegen." Lesen Sie hier das ganze Interview mit Alexander Graf Lambsdorff.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb bei Twitter: "Die EU und die USA sind Freunde und Verbündete, unsere Bürgerinnen und Bürger haben die tiefsten Verbindungen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem designierten Präsidenten Biden."

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hofft nach dem Sieg von Joe Biden, die Beziehungen zwischen Nordamerika und Europa weiter verbessern zu können. "Die Führung der USA ist in einer unberechenbaren Welt so wichtig wie eh und je, und ich freue mich auf eine sehr enge Zusammenarbeit mit dem designierten Präsidenten Biden, der designierten Vizepräsidentin Kamala Harris und der neuen Regierung, um das Band zwischen Nordamerika und Europa weiter zu stärken", sagte Stoltenberg einer Mitteilung zufolge.

"Die Welt atmet auf", twitterte der CDU-Politiker Friedrich Merz, der zu den Kandidaten für den Parteivorsitz gehört. "Mit Ihnen gibt es eine Chance, dass Europa und Amerika wieder besser zusammenarbeiten und gemeinsam für Frieden und Freiheit auf der Welt einstehen."

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Die ehemalige US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton sieht den Sieg von Joe Biden bei der Wahl als Absage an den Amtsinhaber Donald Trump. "Die Wähler haben gesprochen, und sie haben Joe Biden und Kamala Harris zu unserem nächsten Präsidenten und Vizepräsidenten gewählt", schrieb die Demokratin auf Twitter. Es sei ein Kandidatenpaar, das Geschichte schreibe, "eine Absage an Trump" und ein neues Kapitel für Amerika. "Vorwärts, zusammen", schrieb Clinton weiter.

Der frühere US-Präsident Jimmy Carter hat den Demokraten Joe Biden und Kamala Harris zu ihrem Wahlsieg gratuliert. Er freue sich darauf, "die positiven Veränderungen zu sehen, die sie unserem Land bringen werden", erklärte der Demokrat am Samstag in einer bei Twitter veröffentlichten Stellungnahme. Der 96-jährige war von 1977 bis 1981 US-Präsident.

Österreichs politische Spitze freut sich auf die Zusammenarbeit mit Joe Biden. "Große Aufgaben unserer Zeit, wie die Bekämpfung der Klimakrise oder der Corona-Pandemie können wir als internationale Staatengemeinschaft nur gemeinsam lösen", teilte Bundespräsident Alexander Van der Bellen auf Twitter mit. Er freue sich, die USA wieder im Pariser Klimaabkommen begrüßen zu können. "Europa steht bereit."

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Auch Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz gratulierte Biden. "Europa und die USA verbindet ein Wertesystem, für das wir gemeinsam einstehen", so Kurz auf Twitter. Vor allem bei der Bewältigung der Corona-Krise, dem Kampf gegen Terrorismus sowie dem gemeinsamen Maßnahmen gegen den Klimawandel müsse die Kooperation zwischen der EU und den USA vertieft werden.

Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte will nach Bidens Sieg die transatlantischen Beziehungen stärken. Man sei bereit, dazu mit Biden zusammenzuarbeiten, schrieb Conte auf Twitter. "Die USA können auf Italien als soliden Verbündeten und strategischen Partner zählen."

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Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat Joe Biden und Kamala Harris zum Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl gratuliert. "Die Amerikaner haben ihren Präsidenten gewählt", schrieb Macron am Samstagabend auf Twitter auf Französisch und Englisch. "Wir haben viel zu tun, um die heutigen Herausforderungen zu bewältigen. Lasst uns zusammenarbeiten!", so Macron weiter.

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Großbritanniens Premierminister Boris Johnson gratulierte Joe Biden und Kamala Harris zu "ihrem historischen Erfolg". "Die USA sind unser wichtigster Verbündeter", schrieb Johnsonauf Twitter. Er freue sich auf eine enge Zusammenarbeit bei den gemeinsamen Prioritäten, vom Klimawandel bis hin zu Handel und Sicherheit, schrieb Johnson weiter.

Auch aus der Opposition in Deutschland kamen erleichterte Reaktionen: "Es wird nun nicht jede Meinungsverschiedenheit mit den USA verschwinden, aber es gibt die Chance auf einen Neustart der transatlantischen Partnerschaft. Wir Europäer sollten sie nutzen", schrieb FDP-Chef Christian Lindner.

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Grünen-Chefin Annalena Baerbock twitterte: "Was für eine befreiende Nachricht!"

Linken-Chefin Katja Kipping meinte, die Wahl von Joe Biden sei zwar eine gute, wenn auch keine beruhigende Nachricht. Mit Blick auf das überraschend gute Ergebnis des unterlegenen Amtsinhabers Donald Trump schrieb sie: "Knapp die Hälfte der Stimmen bekam ein großmäuliger Lügner, der täglich seine Verachtung für Demokratie, Frauen und alle, die ihm zu widersprechen wagten, gezeigt hat. Donald Trumps Aufruf, das Auszählen der Stimmen zu stoppen, offenbart seine Missachtung gegenüber der Demokratie."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, Reuters
  • Twitter
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