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Anschlag in Hanau: So reagieren Stars, Promis und Politiker auf die Bluttat


Stars setzen bei t-online.de ein Zeichen
Wir sagen Nein zu Hass und Ausgrenzung

Von t-online.de

Aktualisiert am 21.02.2020Lesedauer: 10 Min.
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Marco Reus (l.), Annalena Baerbock (m.) und Gerald Asamoah: Alle drei Prominente haben sich klar gegen Rassismus und Hass positioniert.Vergrößern des Bildes
Marco Reus (l.), Annalena Baerbock (m.) und Gerald Asamoah: Alle drei Prominente haben sich klar gegen Rassismus und Hass positioniert. (Quelle: imago-images-bilder)

Nach den Schüssen in Hanau zeigt sich: Der Täter hasste Migranten. Bei t-online.de stellen sich Persönlichkeiten aus Politik, Sport und Unterhaltung gegen Gewalt und Intoleranz.

Elf Tote, mehrere Verletzte und eine erschütterte Bevölkerung: Das ist die bisherige Bilanz der Gewalttat von Hanau. Der mutmaßliche Täter hatte dem Generalbundesanwalt zufolge eine "zutiefst rassistische Gesinnung".

Bundespräsident Steinmeier, Bundeskanzlerin Merkel und zahlreiche weitere Politiker, aber auch viele andere Prominente zeigen sich entsetzt, verurteilen die Tat und sprechen den Angehörigen der Opfer ihr Mitgefühl und ihre Solidarität aus. t-online.de hat weitere Persönlichkeiten um eine Stellungnahme gebeten. Hier sind die Reaktionen – ein klares Bekenntnis gegen Hass und Ausgrenzung:

Katarina Barley, Vizepräsidentin des EU-Parlaments: "Rechtsextreme wie der Täter von Hanau fühlen sich bestätigt durch ein aggressives, menschenfeindliches, rassistisches Klima in der Gesellschaft. Wir alle sind es den Opfern schuldig, gegen diejenigen aufzustehen, die ein solches Klima verbreiten."

Marco Reus, Fußball-Nationalspieler und Kapitän von Borussia Dortmund: "Werte wie Toleranz, Respekt und Weltoffenheit sind mir schon früh von zu Hause mit an die Hand gegeben worden. Schon als Kind bin ich im Fußball mit vielen verschiedenen Nationen und Religionen in Kontakt gekommen, ohne dass man es als kleiner Junge überhaupt bewusst wahrnimmt. Kaum ein Bereich des öffentlichen Lebens ist so international wie der Sport und der Fußball. Ich habe Mitspieler aus der Schweiz, aus Marokko oder Argentinien, ich habe Freunde und Fans auf der ganzen Welt, ich habe andere Länder und Kulturen kennenlernen dürfen. Kein Tor, kein Sieg, kein Titel im Fußball bedeutet mir so viel wie eine offene und friedliche Gesellschaft. Ich wünsche mir eine tolerantere Welt, in der kein Platz für Rassismus, Hass und Fremdenfeindlichkeit ist."

Fritz Keller, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes: "Wir trauern um die Opfer von Hanau und sind in Gedanken bei ihren Angehörigen. Wir sind angesichts dieser sinnlosen Gewalttat erschüttert und fassungslos. Sie ist die nächste eindringliche Mahnung, dass wir alle gegen Hass und Rassismus, gegen jede Form der Diskriminierung zusammenstehen müssen – ob auf der Stadiontribüne, auf der Straße oder im Internet. Das ist unser täglicher Auftrag. Denn nur gemeinsam können wir verhindern, dass aus Worten irgendwann Taten erwachsen."

Iris Berben, Schauspielerin: "Sich gegen Hass und Ausgrenzungen zu positionieren ist das Wichtigste, was uns als Gesellschaft zusammenhält. Wir müssen unsere Position sichtbar machen. Es reicht nicht, für uns zu wissen, dass wir eine Position haben, wir müssen lauter werden, denn die anderen sind sehr laut. Wir haben eine tolle wunderbare kraftvolle Jugend, die ihre Wege gerade sucht und die merkt, was möglich ist. Man kann das immer nur gebetsmühlenartig immer wieder einfordern. Wir müssen uns bewusst werden, dass auch viel Missbrauch mit sozialen Medien betrieben werden kann. Und dass das ein Weg ist, Hass zu verbreiten.

Wir müssen alle gemeinsam als Gesellschaft daran arbeiten, dass sich der Hass nicht verbreitet, sei es über eine politische Regelung oder Handhabung oder über ein Bewusstsein, wie wir damit umgehen."

Annalena Baerbock und Robert Habeck, Bundesvorsitzende des Bündnis 90/Die Grünen: "Heute ist ein Tag der Trauer und des Zorns. Ein Tag der Trauer über das große Leid, das der Täter über die Menschen gebracht hat – wir fühlen mit den Angehörigen der Opfer und den Verletzten. Und des Zorns, über den Hass, der da gewirkt hat, der sich seit Jahren durch unser Land frisst. Er breitet sich im Netz aus und wird zu brutaler Wirklichkeit.

Die Taten des NSU, der Mord an Walter Lübcke, der Anschlag in Halle – sie alle zeigen es. Es gilt, zusammenzustehen. Sich nicht an den Hass zu gewöhnen. Es gilt, Rechtsextremismus und Rassismus jeden Tag die Stirn zu bieten, auf allen Ebenen: im Alltag und in der Gesellschaft. Die Sicherheitsbehörden müssen jede Form von Rechtsextremismus und Rechtsterror konsequent verfolgen."

Mareile Höppner, ARD-Moderatorin: "Ich bin zutiefst bekümmert über die Ereignisse in Hanau. Auch wenn das die schreckliche Tat eines verirrten Einzeltäters gewesen zu sein scheint. So sollte uns der Tod dieser vielen Unschuldigen daran erinnern, dass Hass niemals eine Lösung sein darf. Und dass wir zusammen stehen müssen, um solche Entwicklungen zu benennen und zu verhindern."

Peter Peters, Vorstand Finanzen & Organisation FC Schalke 04: "Die furchtbare, rassistisch motivierte Tat von Hanau hat uns beim FC Schalke 04 erschüttert. In Gedanken sind wir natürlich bei den Opfern und ihren Angehörigen. In einer demokratischen Gesellschaft müssen wir aber alle mehr tun, müssen aktiv Zeichen setzen und der Bedrohung durch Hass und Gewalt energisch entgegentreten."

Katja Kipping, Parteivorsitzende Die Linke: "Unsere Gedanken sind bei den Opfern, Verletzten, Angehörigen und bei all jenen, die nun Angst vor weiterem rassistischen Terror haben. Der rassistische Terror in Hanau führt uns erneut vor Augen, wie schnell aus Worten Taten werden können. Solche Taten werden angefeuert von rechter Hetze, die von "wohltemperierter Grausamkeit" (Höcke) und "Remigration" redet und Menschen ihre Würde abspricht.

Dem rechten Hass müssen wir unsere Solidarität entgegenstellen. Wir alle stehen jetzt in der Pflicht gegenüber denjenigen, die nun Angst vor weiteren rassistischen Angriffen haben, deutlich zu machen: Ihr seid nicht allein. Wir stehen an eurer Seite."

Benedikt Höwedes, Fußballprofi und t-online.de Kolumnist: "Das Attentat von Hanau ist unfassbar. Was unser Land jetzt braucht, sind keine Wut-, sondern Mutbürger, die ihre Stimme erheben und Rassismus im Keim ersticken und sanktionieren."

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, FDP Bundesjustizministerin a.D.: "Der Anschlag von Hanau ist ein Anschlag auf unser Land und unsere Demokratie. Die Sicherheitsbehörden werden detailliert ermitteln und die Hintergründe aufklären. Nach Halle und der Ermordung Walter Lübckes wird immer stärker sichtbar: Die Risiken von rechtem Terror nehmen immer weiter zu.

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Offener Hass zeigt sein hässliches Gesicht in Form von AfD, Pöbeleien und Bedrohungen. Es zeigt sich, wie gefährlich die Äußerungen von Herrn Höcke sind, dass diese Zivilgesellschaft ausgetrocknet gehöre.

Die vergangenen Jahre sind nicht nur von einem Aufschwung der AfD gekennzeichnet. Das Spektrum, das offen im Neonazismus angesiedelt und latent gewaltbereit ist, hat zugenommen. Diese Entwicklung wird im Verfassungsschutzbericht deutlich und zeigt sich auch in der zunehmenden Gewaltbereitschaft. Besonders beunruhigend ist, dass sich die Gewaltbereitschaft in den staatlichen Sicherheitsapparaten manifestiert. Einzelfälle aus Bundeswehr, GSG9 und Polizei nehmen zu und beunruhigen viele Bürger.

Der Staat muss seine Handlungsfähigkeit behaupten. Und die Sicherheitsbehörden müssen ihre Befugnisse anwenden können. Es braucht Tausende Stellen an zusätzlichem Personal und eine bessere technische Ausstattung.

Die Zivilgesellschaft zeigt in den letzten Monaten ihre Sensibilität. Jetzt kommt es auf wache und selbstbewusste Bürgerinnen und Bürger an, die der rechtsradikalen bis rechtsextremen Szene keinen öffentlichen Raum überlässt."

Roberto Blanco, Entertainer: "Wir dürfen nicht vergessen, dass wir auf diesem Planeten zu Besuch sind. Aus diesem Besuch sollten wir Menschen das Beste machen. Wir sollten uns respektieren, egal welcher Religion und welcher Herkunft man ist. Man lebt nur einmal und das Leben ist der größte Reichtum, den der Mensch haben kann. Das sollte man nicht zerstören."

Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP: "Die Saat der Rechtsradikalen geht auf. Es wird Zeit, dass die Demokraten aufstehen! Einfach unfassbar. Meine Gedanken sind bei den Hinterbliebenen."

Aminata Touré, Bündnis 90/Die Grünen: "Was man aufgrund des sogenannten "Manifests" des mutmaßlichen Täters weiß: Es waren rassistische und rechtsextreme Motive, die ihn getrieben haben, diese Taten zu begehen. Viele Menschen in diesem Land werden zur Zielscheibe dieser hasserfüllten Einstellung. Sie werden adressiert und haben Angst in dieser Gesellschaft. Wir alle müssen akzeptieren, dass wir ein Problem damit haben, statt das kleinzureden.

Unsere Sicherheitsbehörden brauchen unsere Unterstützung, um aktiv diesem Hass, diesen Fragen nachzugehen. Und es muss ein ganz klares Abgrenzen der Behörden von rechten Verschwörungstheoretikern und Mitläufern geben.

Wichtig ist, dass wir die Opfer und diejenigen, die dieser Hass trifft, nicht noch ein zweites Mal ausgrenzen. Vielerorts lese ich noch, dass es eine "fremdenfeindliche" oder "ausländerfeindliche" Tat war, vermutlich, weil die Opfer nicht weiß waren und in einer Shisha-Bar erschossen wurden. Dabei ist es eine rassistische Tat gewesen – und genau so sollte man sie nennen.

Mich macht es fassungslos und traurig, dass wir, also diejenigen mit Migrationshintergrund oder diejenigen mit dunkler Hautfarbe, nicht als Teil der Gesellschaft verstanden werden."

Udo Müller, Gründer und Co-CEO von Ströer, und Christian Schmalzl, Co-CEO von Ströer: "In unserer offenen Gesellschaft sollten Vielfalt und Toleranz die Basis unseres Handelns sein. Fremdenfeindlichkeit ist immer ein Angriff auf uns alle, dem wir uns mit aller Entschiedenheit entgegenstellen müssen!"

Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer Borussia Dortmund: "Die Gedanken der gesamten BVB-Familie sind bei den Opfern des rechtsextremen Terroranschlags von Hanau sowie deren Familien und Freunden. Die Taten in Halle und jetzt in Hanau sind schrecklich. Die deutsche Gesellschaft muss alles dafür tun, um Rassismus und Antisemitismus klar zu bekämpfen. Wir werden unseren Teil beitragen."

Florian Schröder, Kabarettist und Autor: "Den Tod von Menschen herbeizuführen, ist mit keinem verharmlosenden Wort wie "Kranker" zu entschuldigen. Wir haben geglaubt, fundamentalistischen Terror gäbe es nur in Kulturkreisen, denen wir uns heimlich immer überlegen gefühlt haben. Heute sehen wir: Der Hass ist unter uns, er entspringt nicht an den Rändern, er kommt aus der Mitte der Gesellschaft. Und mit jedem "Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!"-Geraune haben wir ihn schleichend salonfähig gemacht."

Liebe Leserinnen und Leser, wie steht es nach dem Anschlag in Hanau um Ihr Sicherheitsbefinden? Fühlen Sie sich in Ihrem Alltag unsicherer als zuvor? Wie wirkt die Gewalttat auf Sie nach? Schreiben Sie uns eine E-Mail an leseraufruf@t-online.de. Eine Auswahl der Einsendungen werden wir mit Nennung des Namens veröffentlichen.

Elisabeth Motschmann, Bundestagsabgeordnete der CDU: "Heute ist ein tieftrauriger Tag für Hanau und Deutschland. Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen der Opfer und Verletzten. Aus Worten können Taten werden. Deshalb: Null Toleranz für Rechtsextremismus!"

Lamya Kaddor, Islamwissenschaftlerin und t-online.de Kolumnistin: "Ich stelle mir vor, dass auch ich hätte von diesem Terror betroffen sein können, weil ich Eltern habe, die aus Syrien stammen. Das macht mir als Deutsche Angst."

Gregor Gysi, Die Linke: "Ein in jeder Hinsicht entsetzlicher Gewaltakt in Deutschland, in Hanau. Neun Tote, mit dem Täter und wahrscheinlich seiner Mutter elf Tote. Es wird Zeit, dass wir begreifen, dass der rechtsextreme Rassismus, der diesen Mann zu seiner Gewalttat gegen Kurden, überhaupt gegen Menschen mit Migrationshintergrund hinriss, äußerst gefährlich ist. Ebenso müssen wir begreifen, dass die AfD mit ihrem Nationalismus und Rassismus eine Grundlage für solche extremistischen Täter liefert. Ohne sie wäre ein solches Vorgehen viel geächteter. Also endlich null Toleranz gegen Nationalismus und Rassismus."

Mario Sixtus, Journalist, Autor und Filmemacher: "Rassismus ist in Deutschland leider normal und gehört zum Alltag. Wer das abstreitet, kennt keine Betroffenen und lebt in einer weißen Blase.

Diese rassistischen Gedanken, die auch im Pamphlet des mutmaßlichen Täters anklingen, die hört man zum Teil an Stammtischen, in den öffentlichen Verkehrsmitteln, sie tauchen immer öfter in der Öffentlichkeit auf. Was der Täter da zusammengeschrieben hat – auf sowas kommt man nicht plötzlich morgens beim Aufstehen. Sowas wächst heran. Mitschuld an dieser Entwicklung trägt auch der parlamentarische Arm des Rechtsterrorismus: die AfD. Und verantwortlich dafür, dass sie mit diesen Gedanken so groß werden konnte sind Medien und Politiker, die der AfD Podien bieten und so behandeln, als wäre sie eine Partei wie jede andere."

Christof Stein-Schneider & Kai Wingenfelder, Musiker von "Fury in the Slaughterhouse": "Normalerweise würden wir sagen: "Wehret den Anfängen." Aber am Anfang sind wir längst nicht mehr. Hasspredigen hat nichts mit Demokratie zu tun! Denn sowas kommt von sowas! This is not the time to wonder. Liebe und Solidarität mit den Opfern und Angehörigen."

Angelika Bachmann und Iris Siegfried, Geigerinnen des Klassik-Quartetts "Salut Salon": "Es wird Zeit, dass sich mehr Menschen zusammenschließen gegen die feindliche Atmosphäre der Ausgrenzung und rechten Gewalt in diesem Land. Für die Freiheit der Demokratie einzutreten liegt auch in der Verantwortung von Künstlerinnen und Künstlern. Wir sind viele! Wir trauern mit den Menschen in Hanau."

Reiner Hoffmann, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes: "Die Verrohung der Sprache und der weit verbreitete Hass in den sozialen Netzwerken und auf den Straßen bilden den Nährboden für die schrecklichen Ereignisse, die sich in Hanau, Halle, Wolfhagen, München und vielen anderen Orten ereignet haben. Dem gilt es Einhalt zu gebieten. Wir müssen unsere Demokratie jeden Tag aufs Neue verteidigen und uns gemeinsam mit allen demokratischen Kräften für eine weltoffene und friedliche Gesellschaft einsetzen."

Gerald Asamoah, ehemaliger Fußballer und Fußballfunktionär: "Spätestens nach dem tödlichen Attentat von Hanau dürfte jedem klar sein, wohin Rassismus führen kann. Ich werde oft gefragt, wie es denn mit Rassismus in Deutschland aussieht heutzutage. Meine Antwort ist immer gleich: Er existiert – und es ist kein kleines Problemchen, über das man mal so hinweggehen und das man einfach ignorieren kann!

Es ist an der Zeit zu erkennen, dass sich jeder aktiv dagegen positionieren und für eine tolerante, offene Gesellschaft eintreten muss. Für Schweigen ist keine Zeit mehr. Für Wegschauen ist keine Zeit mehr. In Gedanken bin ich bei den Opfern und ihren Angehörigen."

Hans-Christian Ströbele, Bündnis 90/Die Grünen: "Der Anschlag von Hanau ist eine grauenhafte Tat. Der vermutliche Täter war ein Erzrassist und er war wohl auch psychisch krank. Heute ist ein Tag des Entsetzens. Dann ist aber wichtig zu klären: Wieso und woher hatte der Täter eine Waffe? Ich habe schon zu meinen Zeiten als Bundestagsabgeordneter vorgeschlagen, dass Waffen von Sportschützen bei den Vereinen aufbewahrt werden sollten. Es kann nicht sein, dass die Leute Waffen zu Hause haben, mit denen sie andere Menschen oder sich selbst erschießen können.

Der vermutliche Täter war anscheinend getrieben von einer Mischung aus Verschwörungstheorien und rassistischem Hass auf Menschen, die er vernichten wollte. Das ist eine Mischung, die es anscheinend immer häufiger gibt. Man muss jetzt schauen, wie man das in den Griff bekommt. Wenn sich jemand im Internet so äußert, wie der vermutliche Täter das wohl getan hat, dann bahnt sich möglicherweise eine tödliche Gefahr an. Daraus müssen wir schnell lernen und reagieren können."

Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages: "Wir haben uns in Deutschland auch deshalb wirtschaftlich so erfolgreich entwickelt, weil wir eine freiheitliche und demokratische Gesellschaft sind. Die deutsche Wirtschaft stemmt sich gegen alles, was Hass und Gewalt schürt. Alle IHK-Präsidentinnen und Präsidenten haben Ende 2018 eine Resolution gegen Ausländerfeindlichkeit verabschiedet. Weltoffenheit, Toleranz und grenzüberschreitender Austausch zahlen sich nicht nur in der Handelsbilanz aus. Sie sind zentrale Werte unseres auf Zusammenarbeit, Kreativität und Entfaltung angelegten Wirtschaft- und Gesellschaftsmodells.

Kaum eine Wirtschaft ist international so vernetzt wie die deutsche. Allein in der Industrie hängt jeder zweite Arbeitsplatz am Export. Das Bild von Made in Germany in der Welt ist geprägt von Qualität, Zuverlässigkeit und Innovationen. Deshalb entscheiden sich auch viele ausländische Unternehmen, einen Standort in Deutschland zu eröffnen und Arbeitsplätze hierzulande zu schaffen. Auch werden etwa 40 Prozent aller neuen Unternehmen hierzulande von Menschen mit Migrationshintergrund gegründet. Sie tragen zum Wohlstand des Landes und gesellschaftlichen Zusammenhalt bei.

Die deutsche Wirtschaft ist dringend auf qualifizierte Fachkräfte auch aus dem Ausland angewiesen. Daher brauchen wir Signale, dass qualifizierte Menschen aus aller Welt mit ihren Familien hier bei uns willkommen sind. Ausländerfeindliche Tendenzen prägen das Bild Deutschlands in aller Welt negativ – und schrecken verständlicherweise gute Fachkräfte ab. Zuletzt haben Menschen mit ausländischem Pass rund jeden zweiten zusätzlichen Arbeitsplatz in Deutschland besetzt. Wir werden diese gelebte Integration fortsetzen und gegen alle Versuche verteidigen, einen Keil in unsere immer internationaleren und vielfältigeren Belegschaften zu treiben."

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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