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Ukraine-Krieg: Nordkorea schickt offenbar Tausende Soldaten in die Ukraine


Newsblog zum Ukraine-Krieg
Nordkorea schickt offenbar Tausende Soldaten in die Ukraine

Von t-online
Aktualisiert am 26.06.2025 - 13:05 UhrLesedauer: 12 Min.
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Schusswaffentraining nordkoreanischer Soldaten mit russischem Ausbilder auf einem Foto der russischen Nachrichtenagentur Tass (Archivbild): Weitere Soldaten aus Nordkorea sollen in die Ukraine geschickt werden. (Quelle: Tass/dpa)
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Nordkorea schickt laut dem südkoreanischen Geheimdienst weitere Soldaten. Militärexperte Masala sieht die Nato geschwächt. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Donnerstag, 26. Juni

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Seoul: Nordkorea entsendet Tausende weitere Soldaten

Nordkorea schickt nach südkoreanischen Angaben Tausende weitere Soldaten zur Unterstützung Russlands in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine. "Nordkorea sendet weitere Truppen und liefert Waffen an Russland", sagte der südkoreanische Abgeordnete Lee Seong Kweun am Donnerstag nach einem Geheimdienst-Briefing in Seoul vor Journalisten. In der Vergangenheit habe diese Unterstützung "eine bedeutende Rolle bei Moskaus Bemühungen" gespielt, die russische Grenzregion Kursk zurückzuerobern.

Lee führte aus, nachdem Nordkorea im vergangenen Oktober bereits 11.000 Mann entsandt habe, habe Pjöngjang mittlerweile den Einsatz von 4.000 weiteren nordkoreanischen Soldaten sowie 6.000 Wiederaufbau-Kräften in Kursk zugesagt. Ihre Stationierung könne nach Einschätzung des südkoreanischen Geheimdienstes bereits im "Juli oder August" erfolgen.

Als Beleg für diese Einschätzung wertet Südkoreas Geheimdienst laut Lee unter anderem jüngste Berichte, wonach Nordkorea bereits mit der Auswahl von Soldaten für die Stationierung begonnen hat. Auch der Besuch des Sekretärs von Russlands Nationalem Sicherheitsrat, Sergej Schoigu, vergangene Woche in Pjöngjang könnte darauf hindeuten. Schoigu habe auch bei früheren Truppenentsendungen Nordkoreas nach Russland etwa einen Monat vorher das Partnerland besucht.

Masala: Nato "in einem sehr prekärem Stadium"

Der Nato-Gipfel in Den Haag hat nach Einschätzung des Politikwissenschaftlers und Militärexperten Carlo Masala nicht viel gebracht. "Das war sicherlich kein Gipfel, bei dem man sagen kann, die Nato geht gestärkt daraus hervor", sagte Masala der Deutschen Presse-Agentur in Köln. Die Ukraine habe bei dem Gipfel keine Rolle gespielt, und die russische Bedrohung sei nicht klar genug benannt worden. Damit habe die Nato im Grunde einen Schritt zurück gemacht. "Ich würde die Nato momentan in einem sehr prekären Stadium sehen."

Dass die Nato-Länder ab 2035 fünf Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgeben wollen, sei vor allem ein Zugeständnis an US-Präsident Donald Trump. "Denn diese fünf Prozent kommen ja nicht aus der europäischen Diskussion heraus, sondern sie kommen daher, dass man Angst hat, dass wenn man sie nicht liefert, die USA ihre Sicherheitsgarantie zurückziehen werden." Es sei abzuwarten, ob sich die Mitgliedsstaaten wirklich an diese Fünf-Prozent-Abmachung hielten. Spanien und die Slowakei opponierten offen dagegen, und auch Italien sei nicht wirklich glücklich damit.

Heftige Kritik übte Masala an Nato-Generalsekretär Mark Rutte, der Trump eine schmeichelnde SMS geschickt hatte, die dieser daraufhin veröffentlichte. "Was Rutte gemacht hat, auch bei seiner Pressekonferenz mit Trump, ist an Peinlichkeit nicht mehr zu überbieten", so Masala. "Dass man vieles tut, um die Amerikaner in Europa zu halten, kann ich verstehen, aber in der Unterwürfigkeit, in der Rutte das macht, ist das einem Nato-Generalsekretär absolut nicht angemessen."

Man müsse davon ausgehen, dass Russland gegen Ende dieses Jahrzehnts einen Nato-Staat angreift, um zu testen, ob die Allianz diesem Land dann wirklich zu Hilfe kommt. Es bleibe also nicht viel Zeit, deshalb forderte Masala: "Tempo, Tempo, Tempo. Wir brauchen eine europäische Strategie, wie wir das ersetzen können, was bisher die USA geleistet haben." Zentral sei dabei "die Lösung des Personalproblems", so Masala. "Wenn es da über die Freiwilligkeit nicht geht, muss schnell die Wehrpflicht eingeführt werden."

Russland: Drohnen auf dem Weg nach Moskau abgeschossen

Die russische Luftabwehr hat dem Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin zufolge zwei Drohnen zerstört. Diese seien auf dem Weg in Richtung Hauptstadt gewesen, schrieb er in der Nachrichten-App Telegram. Spezialisten würden die Trümmerteile untersuchen. Der internationale Flughafen Wnukowo in Moskau setzte wegen Drohnenalarms den Flugverkehr aus, wie russische Nachrichtenagenturen die Luftfahrtaufsichtsbehörde Rosawiatsija zitieren. Auch auf den Flughäfen entlang der Wolga gab es zeitweise Beschränkungen.

Selenskyj will Putin vor Gericht sehen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert Gerichtsverfahren wegen russischer Kriegsverbrechen – auch gegen Kremlchef Wladimir Putin. "Es bedarf einer starken politischen und rechtlichen Zusammenarbeit, um sicherzustellen, dass jeder russische Kriegsverbrecher vor Gericht gestellt wird, einschließlich Putin", sagte Selenskyj am Mittwoch in Straßburg. In der französischen Stadt unterzeichneten die Ukraine und der Europarat ein Abkommen zur Einrichtung eines Sondertribunals für russische Verbrechen. Es soll im niederländischen Den Haag ansässig sein.

"Dies ist wirklich ein sehr wichtiger Schritt", sagte Selenskyj. "Jeder Kriegsverbrecher muss wissen, dass es Gerechtigkeit geben wird, und das gilt auch für Russland." Nun werde die juristische Arbeit verstärkt. "Es liegt noch ein langer Weg vor uns", sagte der Präsident. "Die heutige Einigung ist erst der Anfang." Nun müssten konkrete Schritte folgen.

Mittwoch, 25. Juni

Trump trifft Selenskyj beim Nato-Gipfel in Den Haag

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump sind am Mittwoch am Rande des Nato-Gipfels in Den Haag zusammengekommen. Selenskyj schrieb nach dem Treffen in Onlinediensten, die Unterredung mit Trump sei "lang und substanziell" gewesen. "Wir haben darüber gesprochen, wie wir einen Waffenstillstand und echten Frieden erreichen können", erklärte Selenskyj. "Wir haben darüber gesprochen, wie wir unser Volk schützen können."

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Bei dem Treffen sei es auch um den Kauf von Rüstungsgütern aus den USA gegangen, "in erster Linie um den Kauf von Luftabwehrsystemen", erklärte Selenskyj. Sein Land sei "bereit, diese Ausrüstung zu kaufen und amerikanische Rüstungsunternehmen zu unterstützen". Auch über eine mögliche Zusammenarbeit bei der Drohnenproduktion habe er mit Trump gesprochen.

Trump antwortete bei einer Pressekonferenz zum Abschluss des Nato-Gipfels vage auf die Frage, ob er der Ukraine Patriot-Raketen liefern werde. Er werde "sehen, ob wir einige zur Verfügung stellen können". Der US-Präsident zog aber ebenfalls eine positive Bilanz des Treffens mit Selenskyj. Das Gespräch "hätte nicht angenehmer sein können", sagte Trump und fügte mit Blick auf Selenskyj an: "Zwischen uns hat es ja manchmal ein bisschen gerumpelt, aber er hätte nicht netter sein können."

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Estland meldet Luftraumverletzung durch russisches Flugzeug

Das baltische EU- und Nato-Mitglied Estland hat die Verletzung seines Luftraums durch ein russisches Transportflugzeug gemeldet. Die Maschine des russischen Katastrophenschutzministeriums vom Typ IL-76 sei am Sonntagmorgen nahe der Ostsee-Insel Vaindloo unerlaubt in den estnischen Luftraum eingedrungen und habe sich etwa vier Minuten darin aufgehalten. Dies teilte die estnische Armee in Tallinn mit.


Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
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