Sparbuch: Zinsen bleiben oft bei null – Tagesgeld bessere Alternative

Die Europäische Zentralbank will mit einem höheren Zinssatz die steigende Inflation bekämpfen. Der Sparbuch-Zins geht trotzdem nicht nach oben.

Die Serie der Leitzinserhöhungen hält auch im Juli weiter an. Die Europäische Zentralbank (EZB) hob den Zins, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Geld von der EZB besorgen können, um 0,25 Punkte auf nun 4,25 Prozent an. Ziel ist es, die noch immer hohe Inflation im Euroraum in den Griff zu bekommen. Im Juni lag diese bei 5,5 Prozent. Die EZB strebt langfristig 2,0 Prozent an.

Sparerinnen und Sparer dürfte die neunte Leitzinsanhebung in Folge freuen. Denn seit Beginn der Zinsanhebungen sind auch die Sparzinsen etwa beim Tages- oder Festgeld mitgewachsen. Worauf der Zinsanstieg allerdings überhaupt nicht durchschlägt, ist das bei den Deutschen noch immer beliebte Sparbuch.

Das zeigt eine Untersuchung des Ratgeberportals "Finanztip", in dem die Sparbuch-Konditionen von 32 Banken und Sparkassen analysiert wurden. Denn dort lägen die Zinssätze noch immer nahe der Nulllinie.

Kaum Zinsen aufs Sparbuch

Bei mehr als der Hälfte der untersuchten Institute liege der Zinssatz bei 0,1 Prozent pro Jahr oder darunter. Vier Banken böten derzeit überhaupt keine Zinsen, bei zwölf Banken liege der Zinssatz bei 0,001 Prozent. Das ergibt bei 1.000 Euro Guthaben gerade einmal 1 Cent Zinsertrag pro Jahr. Im Schnitt gebe es nur knapp 0,2 Prozent Zinsen.

Die besten Sparbuch-Zinsen lägen hier gerade einmal zwischen 0,7 und 1,0 Prozent – und bleiben damit noch immer weit hinter guten Tagesgeld-Konditionen zurück, wo inzwischen mehr als drei Prozent Zinsen drin sind. Darum fahren Verbraucher mit einem Tagesgeldkonto deutlich besser, teilt "Finanztip" mit. Auch weil das Ersparte bei diesem Produkt täglich verfügbar sei, während vom Sparbuch oft nur eine begrenzte Summe abgehoben werden könne.