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Rente: Nullrunde bei Rentenanpassung vorgeschlagen – realistisch?


"Sozialpolitisch fatal"
Nullrunde für Rentner? Was an dem Vorschlag dran ist

Von t-online, cho

Aktualisiert am 29.02.2024Lesedauer: 2 Min.
Rentnerin vor einem Geldautomaten: Könnte es im Sommer doch keine Rentenerhöhung geben?Vergrößern des BildesRentnerin vor einem Geldautomaten: Könnte es im Sommer doch keine Rentenerhöhung geben? (Quelle: Ingo Otto/imago-images-bilder)
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In der Regel steigen die Renten jedes Jahr zum 1. Juli. Doch nun schlägt ein Professor eine Nullrunde vor. Wie realistisch ist die Idee?

Auf ein Datum im Jahr dürften sich Deutschlands Rentnerinnen und Rentner besonders freuen: Der 1. Juli markiert in der Regel den Tag, an dem die gesetzlichen Renten erhöht werden. 2024 soll es nach einer ersten Schätzung der Bundesregierung ein Plus von 3,5 Prozent geben. Doch nun bringt ein Professor eine Nullrunde ins Spiel, um die Haushaltskasse zu entlasten.

t-online erklärt, ob sich Rentner nun Sorgen machen müssen, wann die Rentenanpassung final feststeht und unter welchen Bedingungen eine Nullrunde überhaupt möglich ist.

Nullrunde für Rentner: Wie realistisch ist das?

Es ist eine Aussage, die Wellen geschlagen hat: "Die Rentenerhöhung für dieses Jahr sollte ausgesetzt werden. Das würde in der Rentenkasse innerhalb eines Jahres mehr als zehn Milliarden Euro sparen", hatte der Freiburger Professor für Finanzwissenschaft, Bernd Raffelhüschen, "Bild" gesagt. Die Chancen, dass dieser Vorschlag Realität wird, sind allerdings gleich null.

Denn die Antwort kam prompt, und sie kam von ganz oben. Wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit wissen ließ, wies Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) den Vorschlag als realitätsfremd zurück. Die Idee sei ökonomisch widersinnig, gesellschaftlich falsch und sozialpolitisch fatal.

Scholz bewertete den Vorschlag nach Worten Hebestreits als einen Beleg dafür, in welchem Maß die Lebenswelt eines Professors mit den Lebenswirklichkeiten von 20 Millionen Rentnerinnen und Rentnern nicht in Einklang zu bringen sei. In der derzeitigen Lage mit viel Kaufzurückhaltung bei den Renten zu sparen, wäre auch ökonomisch unsinnig, so Hebestreit.

Und Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) stellte schließlich klar: "Die Rentenerhöhung zum 1. Juli wird kommen. Sie steht den Rentnerinnen und Rentnern in Deutschland zu."

Wann gibt es eine Rentenerhöhung?

Ob es eine Rentenerhöhung gibt oder nicht, entscheidet die Lohnentwicklung. Denn weil die Rente auf dem sogenannten Umlageverfahren basiert, hängt die Höhe der aktuellen Rente vom Einkommen der jetzigen Arbeitnehmer ab. Die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten kommen mit ihren Beiträgen für die gesetzlichen Renten auf. Steigen die Beiträge, weil die Gehälter steigen, erhöhen sich auch die Bezüge der 21,3 Millionen Rentner.

Und da sich die Löhne positiv entwickelt haben, plant die Bundesregierung derzeit mit besagtem Rentenplus von 3,5 Prozent. Was diese Rentenerhöhung in Euro bedeuten würde, haben wir für Sie hier ausgerechnet.

Gut zu wissen

Die Renten steigen nicht zwangsläufig genauso stark wie die Löhne. Das liegt am sogenannten Nachhaltigkeitsfaktor in der Rentenformel (mehr dazu hier). Dieser berücksichtigt das Verhältnis der Anzahl der Beitragszahler zu den Rentnern. Altert die Gesellschaft so stark, dass die Zahl der Beitragszahler sinkt und die der Rentner steigt, fällt die Rentenerhöhung geringer aus.

Wann kann es tatsächlich eine Nullrunde geben?

Wenn die wirtschaftliche Lage es nicht zulässt, die Rente zu erhöhen, weil die Bruttolöhne gesunken sind. Die Höhe der Rentenbezüge bleibt dann gleich. Sinken darf sie aufgrund einer speziellen Schutzklausel nicht.

Allerdings führt der sogenannte Nachholfaktor dazu, dass Erhöhungen in nachfolgenden Jahren geringer ausfallen. Die theoretisch nötige Senkung der Renten wird also mit späteren Erhöhungen verrechnet. Mehr zum Nachholfaktor lesen Sie hier.

Wann steht die Rentenerhöhung final fest?

Wie hoch die Steigerung genau ausfällt, wird im Frühjahr anhand der dann feststehenden genauen Daten festgelegt. Arbeitsminister Heil hatte erst kürzlich in einem Interview darauf hingewiesen, dass die Rentenerhöhung wahrscheinlich wieder über der Inflationsrate liegen dürfte.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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