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Trotz Tankrabatt und 9-Euro-Ticket: Inflation steigt im August auf 7,9 Prozent


Trotz Tankrabatt und 9-Euro-Ticket
Inflation steigt im August auf 7,9 Prozent

Von dpa, fho

Aktualisiert am 30.08.2022Lesedauer: 2 Min.
imago images 164973498Vergrößern des BildesKundin am Gemüseregal im Supermarkt (Symbolbild): Lebensmittel sind im August teurer geworden, wie Daten aus Nordrhein-Westfalen zeigen. (Quelle: IMAGO/Wolfgang Maria Weber)
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Die Inflation nähert sich der 8-Prozent-Marke. Im August kletterte die Teuerungsrate trotz Ermäßigungen weiter nach oben.

Die Inflation in Deutschland ist schon vor dem Auslaufen von Tankrabatt und 9-Euro-Ticket wieder auf dem Vormarsch. Im August stieg die Teuerungsrate auf 7,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Im Juli lag die Inflation noch bei 7,5 Prozent. Das teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag auf Basis vorläufiger Schätzungen mit.

Die Berechnung geht auf Daten aus den Bundesländern zurück. Demnach stiegen die Verbraucherpreise in Brandenburg, Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen jeweils stärker als noch im Juli. In Bayern etwa erhöhte sich die Teuerungsrate von 8,0 auf 8,4 Prozent, in Nordrhein-Westfalen von 7,8 auf 8,1 Prozent.

Bereits im Mai hatten sich Waren und Dienstleistungen im Schnitt um 7,9 Prozent verteuert und damit so stark wie seit den frühen 70er-Jahren nicht mehr. Dann drückten Tankrabatt und 9-Euro-Ticket die Inflationsrate im Juni auf 7,6 und im Juli auf 7,5 Prozent. Als Preistreiber stellten sich im zu Ende gehenden Monat neben Energie erneut Lebensmittel heraus: So musste etwa in NRW deutlich mehr für Quark (+57,8 Prozent), Gurken (+48,8), Butter (+43,6) und Nudeln (+42,0) bezahlt werden als ein Jahr zuvor.

Ukraine-Krieg immer noch deutlich spürbar

"Sowohl die Preise für Energie als auch Nahrungsmittel sind stark durch den russischen Überfall auf die Ukraine beeinflusst, da diese Länder bedeutende Exporteure für Energierohstoffe, landwirtschaftliche Erzeugnisse und Düngemittel sind", sagte Ökonom Salomon Fiedler von der Berenberg Bank.

Für den Herbst erwarten Ökonomen deutlich höhere Inflationsraten von neun Prozent und mehr. "Die jüngst noch einmal stark gestiegenen Börsenpreise für Erdgas sind noch bei Weitem nicht vollständig bei den Verbrauchern angekommen", sagte Fiedler. Außerdem laufen Tankrabatt und 9-Euro-Ticket an diesem Mittwoch aus.

Die Bundesbank hatte zuletzt vor einer einsetzenden Rezession und einer zweistelligen Inflationsrate gewarnt. Sollte es so weit kommen, wäre es das erste Mal seit über 70 Jahren, dass die Teuerungsrate die 10-Prozent-Marke knackt. Auch Lars Feld, der frühere Wirtschaftsweise und derzeitige Berater von Bundesfinanzminister Christian Lindner, teilt diese Einschätzung.

Weitere Preiserhöhungen sind absehbar

Im Interview mit t-online sagte er: "Es ist sehr wahrscheinlich, dass die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal stagnieren wird. Ab dem vierten Quartal rechne ich damit, dass die Wirtschaftsleistung schrumpft."

Die Preissteigerungen könnten sich auch ins kommende Jahr ziehen. "Das könnte uns auch bis ins Frühjahr begleiten, sodass wir technisch von einer Rezession sprechen können", so Feld weiter.

Für einen anhaltend hohen Preisdruck spricht auch die aktuelle Umfrage des Ifo-Instituts unter 9.000 Firmen. "Immer noch knapp jedes zweite Unternehmen will in den kommenden drei Monaten die Preise erhöhen", sagte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe. "Preiserhöhungen bleiben damit auf der Agenda."

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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