Deutschland erzeugt deutlich mehr Strom mit Gas

Mehr als 13 Prozent stieg die erzeugte Strommenge im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat an. Grund dafΓΌr ist die erhΓΆhte Stromnachfrage in anderen LΓ€ndern.
In Deutschland ist im Juli deutlich mehr Strom von Gaskraftwerken produziert worden als im Vorjahresmonat. Lag die erzeugte Strommenge im Juli 2021 bei 3.558 Gigawattstunden, waren es ein Jahr spΓ€ter 4.036 Gigawattstunden. Das ist ein Plus von 13,5 Prozent, wie aus dem Strommarktdatenportal Smard der Bundesnetzagentur hervorgeht.
Auch im Mai 2022 lag die erzeugte Strommenge deutlich ΓΌber der des Vorjahres, im Juni allerdings etwas darunter. Schaut man ins Jahr 2020, liegen die Zahlen aller drei Monate wiederum deutlich ΓΌber allen Werten von 2021 und 2022. So erzeugten etwa Gaskraftwerke im Juli 2020 5.888 Gigawattstunden Strom.
Der Branchenverband Zukunft Gas vermutet als Grund fΓΌr das aktuelle Plus eine stark erhΓΆhte Stromnachfrage aus Frankreich und der Schweiz. In Frankreich sind zahlreiche Atomkraftwerke nicht am Netz, in der Schweiz kann derzeit wegen der DΓΌrre nicht so viel Strom aus Wasserkraft produziert werden.
"Unter Gas-Gesichtspunkten nicht wΓΌnschenswert"
Bereits im zweiten Quartal habe sich der Stromexport aus Deutschland nach Frankreich gegenΓΌber dem Vorjahr fast versechsfacht. Beim Export in die Schweiz betrug der Anstieg sogar mehr als das Sechsfache. "Diese Strommengen wurden zum Teil wohl mit Gaskraftwerken produziert und exportiert", sagte ein Sprecher zur Deutschen Presse-Agentur.
Der PrΓ€sident der Bundesnetzagentur, Klaus MΓΌller, hatte in diesem Zusammenhang in der ZDF-Talkshow "Markus Lanz" von einem Effekt gesprochen, der etwas mit "nachbarschaftlicher SolidaritΓ€t" zu tun habe, "auch wenn er unter Gas-Gesichtspunkten nicht wΓΌnschenswert ist".
- Nachrichtenagentur dpa-AFX