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Wohnungsbaugipfel | Baupräsident: "Dann gibt es noch weniger Angebot"


Wohnungsbaugipfel im Kanzleramt
Baupräsident kritisiert Geywitz-Treffen als "reine Showveranstaltung"

Von t-online, csi, mam

Aktualisiert am 18.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) (Archivbild): Das Treffen soll den Einbruch im Wohnungsneubau stoppen.Vergrößern des BildesBundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) (Archivbild): Das Treffen soll den Einbruch im Wohnungsneubau stoppen. (Quelle: Political Moments/imago images)
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Die Zahlen der Baubranche sehen aktuell schlecht aus – sinkende Baugenehmigungen, höhere Baukosten, steigende Zinsen. Der Baupräsident hat Sorgen.

Der Baupräsident Peter Hübner hat das für kommenden Montag angesetzte Treffen des "Bündnisses bezahlbarer Wohnraum" als "reine Showveranstaltung bezeichnet". Bundesbauministerin Klara Geywitz hatte das Bündnis bereits zu Beginn des letzten Jahres ins Leben gerufen. Das Treffen am Montag soll den Einbruch des Wohnungsneubaus stoppen. Doch Hübner ist wenig optimistisch, dass das gelingt: "Aus diesen Meetings ist bisher nicht viel herausgekommen", sagt er in einem Gespräch mit der "WirtschaftsWoche".

Die Zahl der Baugenehmigungen brach im Juli um 31,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat ein, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Die Auftragskrise im deutschen Wohnungsbau setzt sich zu Beginn der zweiten Jahreshälfte also weiter fort.

In den ersten sieben Monaten des Jahres wurden damit 156.200 Wohnungen genehmigt. Das entspricht einem Rückgang um 60.300 oder 27,8 Prozent auf 156.200. Die Bundesregierung hat sich eigentlich das Ziel von jährlich 400.000 Wohnungen gesetzt, um dem wachsenden Bedarf vor allem in den Großstädten zu begegnen. Das dürfte sie nach Einschätzung von Experten aber deutlich verfehlen.

Hübner skeptisch gegenüber höhrer Energieeffizienz

Als besonders problematisch sieht Hübner, dass der Energieeffizienzstandard für Neubauten bis 2025 verschärft werden soll. Das sieht der Koalitionsvertrag der Bundesregierung vor. Diese höheren Standards für Energieeffizienz seien in der Umsetzung aber zu teuer, so Hübner. "Alle denkbaren Maßnahmen, mit denen die Bundesregierung verstärkt bezahlbaren Wohnraum schaffen will, kann sie sich dann schenken", sagte er der "Wirtschaftswoche".

Hübner hofft auf die Möglichkeit eines digitalen Bauantrags, der der Branche seit Jahren versprochen werde. Außerdem braucht es für kommunale Wohnungsbauunternehmen Investitionszuschüsse, die den Neubau ankurbeln, ist der Baupräsident sich sicher. Ein KfW-Programm, das die Kreditaufnahme für alle verbilligt, die bauen möchten, würde ebenfalls zu deutlich mehr Wohnungsbau führen.

Geywitz warnt vor Schwarzmalerei

Dennoch gebe es auch in Zukunft weiter vervierfachte Zinsen und 20 Prozent höhere Baukosten. Dass die im Jahr 2024 das Ziel von 400.000 neuen Wohnungen erreicht wird, glaubt Hübner nicht. "Und wenn weiter an anderen Schrauben gedreht wird, die den Wohnungsbau verteuern, landen wir 2024 weit unter 200.000 neuen Wohneinheiten". Bei einem Mietpreisdeckel seien es noch weniger. "Denn wenn der Preis gedeckelt wird, gibt es noch weniger Angebot auf dem Markt", sagt er.

Bundesbauministerin Klara Geywitz warnte hingegen davor, die Situation schlechter darzustellen, als sie ist: "Es macht mir Sorge, dass wir die Lage schlechter reden, als sie tatsächlich ist", sagte sie der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die Ministerin stellte eine Erhöhung des Baugeldes für Familien in Aussicht. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Wohneigentumsförderung für junge Familien zu verbessern", so Geywitz und verwies auf das laufende, aber wenig genutzte Programm für Familien mit einem Jahreseinkommen bis 60.000 Euro. "Diese Grenze sollte angehoben werden. Zudem könnten die Kredithöhen steigen." Sie sei zuversichtlich, dass die verbesserten Konditionen in wenigen Wochen stehen.

Verwendete Quellen
  • mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und AFP
  • wiwo.de: "Wir können nicht alle Wohnungen in Deutschland so bauen, dass man dort lebenslang leben kann"
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