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Deutsche Erzeugerpreise fallen in Rekordtempo


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"Seit Beginn der Erhebung"
Deutsche Erzeugerpreise fallen in Rekordtempo

Von reuters, afp
20.09.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0304805197Vergrößern des BildesDie Erzeugerpreise sind in Deutschland im August so stark gesunken wie noch nie. (Symbolfoto) (Quelle: dts Nachrichtenagentur/imago-images-bilder)
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Die Preise waren in den letzten Monaten in Deutschland deutlich in die Höhe geschnellt. Doch jetzt sind sie so stark zurückgegangen wie noch nie.

Die in Rekordtempo fallenden Erzeugerpreise steigern die Chancen auf einen kräftigen Rückgang der hartnäckig hohen Inflation in Deutschland. Die Produzenten gewerblicher Produkte – von Benzin bis Zucker – verlangten im August durchschnittlich 12,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. "Das war der stärkste Rückgang der Erzeugerpreise gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949", teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch mit. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Rückgang in dieser Höhe gerechnet, nachdem es im Juli bereits ein Minus von 6,0 Prozent gegeben hatte.

Die Erzeugerpreise erfassen den Preisdruck auf Herstellerebene. Die Entwicklung wirkt sich auch auf die Verbraucherpreise aus, an denen die Europäische Zentralbank ihre Geldpolitik ausrichtet. Wegen der Teuerung hat die EZB ihre Leitzinsen seit dem vergangenen Sommer deutlich angehoben, zuletzt am Donnerstag.

"Der Preisdruck auf den vorgelagerten Stufen lässt deutlich nach", kommentierte der Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG, Alexander Krüger, die Entwicklung mit Blick auch auf die zuletzt gesunkenen Import- und Großhandelspreise. Für die Entwicklung der Inflation seien das gute Nachrichten. "Der jüngste Rohölpreisanstieg könnte sich kurzzeitig aber als Spielverderber erweisen", warnte Krüger. Das sieht LBBW-Ökonom Elmar Völker genauso. "Im Monatsvergleich sind die Produzentenpreise erstmals nach zuvor drei Rückgängen in Folge angestiegen, wenn auch moderat" um 0,3 Prozent, sagte Völker. Dieser "Aufwärtshaken" mahne, "den Kampf gegen die hohe Inflation nicht voreilig für gewonnen zu erklären".

Rekordanstieg im August 2022

In der Statistik werden die Preise ab Fabriktor geführt – also bevor die Erzeugnisse weiterverarbeitet werden oder in den Handel kommen. Sie lassen damit frühzeitig Rückschlüsse auf die Entwicklung der Verbraucherpreise zu. Diese ebben zwar seit einiger Zeit tendenziell ab. Dennoch ist die Inflationsrate in Deutschland derzeit mit 6,1 Prozent immer noch sehr hoch.

"Die Entwicklung ist insbesondere auf einen Basiseffekt aufgrund des sehr hohen Preisniveaus im Vorjahr zurückzuführen", erklärten die Statistiker den Preisverfall auf Erzeugerebene. Im August 2022 waren sie infolge des Kriegs in der Ukraine mit 45,8 Prozent so stark gestiegen wie noch nie.

Fallende Energiepreise

Gedämpft wurden die Produzentenpreise vor allem durch günstigere Energie, die im August 31,9 Prozent weniger kostete als im Vorjahresmonat. Sie hatte sich nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 massiv verteuert. Die Preise für Strom sanken diesmal binnen Jahresfrist um 43,2 Prozent. Mineralölerzeugnisse waren 8,7 Prozent billiger. Leichtes Heizöl kostete 24,0 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, Kraftstoffe wie Benzin verbilligten sich um 3,0 Prozent.

Nahrungsmittel kosteten dagegen 7,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders stark stiegen die Preise für Zucker (+87,2 Prozent). Verarbeitete Kartoffeln kostete knapp ein Drittel mehr. Obst- und Gemüseerzeugnisse waren 17,8 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Nur wenige Lebensmittel waren billiger. So kosteten nicht behandelte pflanzliche Öle 39,7 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Preise für Butter sanken um 32,4 Prozent. Milch und Kaffee wurden um jeweils mehr als fünf Prozent günstiger.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters und dpa
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