Insolvenz steht an US-Chiphersteller Wolfspeed vor Aus – Das trifft auch das Saarland

Der US-Halbleiterhersteller Wolfspeed steht vor der Insolvenz. Die Schockwellen reichen bis ins Saarland. Nur einer lag mit seinen Bedenken richtig.
Der US-Chiphersteller Wolfspeed steht vor der Pleite. Nach Informationen des "Wall Street Journal" zog die US-Regierung von Präsident Donald Trump die Zusage für eine staatliche Hilfe zurück. Das Unternehmen strebt demnach ein Insolvenzverfahren nach Chapter 11 an. Wolfspeed stellt spezielle Wafer aus Silizium-Carbid her, die unter anderem in der Autoindustrie Verwendung finden. Die schleppende Nachfrage nach E-Autos sowie die wachsende Konkurrenz aus China setzten dem Konzern aber zu.
So wies Wolfspeed Ende März zwar einen Cash-Bestand von 1,33 Milliarden US-Dollar aus. Dem standen aber Verbindlichkeiten von 3,47 Milliarden US-Dollar gegenüber. Der Börsenkurs des Unternehmens verlor am Mittwoch zeitweise rund 60 Prozent.
Die Insolvenz trifft auch Deutschland und die Pläne der EU-Kommission und des Europäischen Parlaments. In einem Chip-Gesetz gab die EU das Ziel aus, den europäischen Anteil an der weltweiten Halbleiter-Produktion von derzeit rund zehn Prozent auf zwanzig Prozent im Jahr 2030 zu verdoppeln. Dafür stellte die EU 43 Milliarden Euro bereit.
Lindner hegte Bedenken
Eines der geförderten europäischen Vorzeigeprojekte war in Ensdorf im Saarland. Dort wollte Wolfspeed gemeinsam mit dem Friedrichshafener Autozulieferer ZF eine neue Chip-Fabrik errichten. Zum offiziellen Vergabetermin war vor zwei Jahren auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) angereist. Nun steht das größte Ansiedlungsprojekt in dem Bundesland vor dem Aus.
Zuvor hatte schon der US-Chiphersteller Intel Pläne für ein Werk in Magdeburg auf Eis gelegt. Die Ampel-Regierung hatte beide Vorhaben mit Milliarden Euro unterstützt. Allein in Magdeburg sollten zehn Milliarden Euro an Subventionen fließen. Der damalige Finanzminister Christian Lindner hatte dies stets skeptisch gesehen, Scholz und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatten die Investition aber vorangetrieben.
- www.stock3.com: "Wolfspeed? Baldige Insolvenz"