Christoph Gröner vor dem Aus Gericht eröffnet Insolvenzverfahren gegen Bauimperium
Lange ging es für Christoph Gröner und seine Immobilienunternehmen nur nach oben. Doch nun fordern Gläubiger mehrere Millionen.
Das Amtsgericht in Leipzig hat am Montag das Insolvenzverfahren über die Gröner Group eröffnet. Der CEO Christoph Gröner hat bis zuletzt versucht, die Pleite abzuwenden und deshalb Klage in London eingereicht, wie das "Handelsblatt" berichtete. Gleichwohl hat das deutsche Amtsgericht nun Philipp Hackländer als Insolvenzverwalter eingesetzt – ihm kommt auch die Aufgabe zu, mit den Gläubigern zu verhandeln. Die Gruppe soll insgesamt über hundert Millionen Euro Schulden haben.
Christoph Gröner galt lange als einer der prominentesten Immobilienunternehmer Deutschlands – die Gröner Group war dabei der Dreh- und Angelpunkt seiner Geschäfte. Über sie wurden vor allem Gelder an die einzelnen Baustellen weitergereicht, gleichzeitig bürgte die Holding für andere Firmen aus dem Konstrukt. Die Schulden, die sie dabei aufnehmen musste, sind Gröner nun offenbar zum Verhängnis geworden.
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Steigender Vertrauensverlust
Wie das "Handelsblatt" schreibt, haben einige Geldgeber schon länger das Vertrauen in das Unternehmen verloren. Das liegt wohl auch an einer Reihe an Insolvenzen im Firmenkonstrukt von Christoph Gröner.
2024 wurde das Unternehmen maßgeblich umstrukturiert, was zusätzliche Zweifel säte. Die Gröner Group ist seitdem eine GmbH – viele der Aufgaben des Unternehmens gingen an eine neue geschaffene CG Group GmbH über. Laut "Handelsblatt" wurde das unter Investoren als eine mögliche Vorbereitung auf eine kommende Insolvenz gesehen. Im Sommer des Jahres begannen die deutschen Behörden, wegen Insolvenzverschleppung zu ermitteln.
Verbindungen in die Politik
Der nun vorliegende Insolvenzantrag wurde vom Emerald Mezzanine Fund gestellt. Seit 2023 sollen Zahlungen in Höhe von 83 Millionen Euro an den Immobilienkreditfond ausstehen. Bei anderen Investoren sollen weitere Schulden in Höhe von etwa 36 Millionen ausstehen. Am High Court of Justice in London klagte Gröner gegen die von den Investoren eingeleitete Insolvenz – und nannte dieses Vorgehen unzulässig.
Christoph Gröner hatte sein Immobilienimperium um die Gröner Group seit 1995 aufgebaut – und mit ihr zeitweise Milliarden erwirtschaftet. Gröner unterhält auch Kontakte in die Politik: Der ehemalige Kanzler Gerhard Schröder war zeitweise als Berater für ihn tätig, und der ehemalige Bundesminister und CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla war zeitweise Geschäftsführer der Gröner Group.
- handelsblatt.com: "Gericht eröffnet Insolvenzverfahren über frühere Dachholding der Gröner Group"