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Tesla-Aktie stürzt ab: Zweifel an Musks Robotaxi-Versprechen wachsen


Schlechte Verkaufszahlen
Tesla-Aktie bricht um fast zehn Prozent ein

Von t-online, jha

Aktualisiert am 24.07.2025 - 18:26 UhrLesedauer: 3 Min.
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Tesla: Der E-Autobauer hat mit Absatzrückgängen zu kämpfen. (Quelle: Sebastian Christoph Gollnow/dpa/dpa-bilder)
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Der Elektroautobauer hat erneut schwache Zahlen vorgelegt. Firmenchef Elon Musk versucht, mit Robotaxi-Visionen gegenzusteuern – doch daran wachsen Zweifel.

Die Aktie des US-Elektroautoherstellers Tesla ist nach Vorlage der Quartalszahlen massiv eingebrochen. Am Donnerstagmorgen verlor das Papier im frühen US-Handel mehr als neun Prozent und lag zuletzt bei 257,85 Euro. Zuvor hatte das Unternehmen einen deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang gemeldet. Laut Tesla fiel der Quartalsgewinn um 16 Prozent auf 1,17 Milliarden Dollar, der Umsatz sank um 12 Prozent auf rund 22,5 Milliarden Dollar. Analystenerwartungen wurden erneut verfehlt.

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Die Ursache für die schwachen Zahlen sind vor allem rückläufige Auslieferungen: Die Verkaufszahlen sanken im zweiten Quartal um 13,5 Prozent auf 384.122 Fahrzeuge. Auch das neue Modell des Kompakt-SUV Model Y konnte den Trend nicht aufhalten. In Europa brach der Absatz laut Branchenverband Acea im Juni um 39,5 Prozent ein, im gesamten ersten Halbjahr um 43,7 Prozent.

Zweifel an Musks Robotaxi-Offensive

Firmenchef Elon Musk versucht, mit Ankündigungen zur Zukunftstechnologie gegenzusteuern. Spätestens Ende 2025 sollen autonome Robotaxis die Bilanz verbessern, sagte er. Bereits jetzt teste man erste Fahrzeuge im texanischen Austin, eine breitere Einführung sei geplant. Musk behauptet, Tesla könne bald für die Hälfte der US-Bevölkerung autonome Fahrten anbieten. "Die Zustimmung der Behörden vorausgesetzt", schränkt Musk ein. Damit könne man auf den Zeitplan nicht groß bauen, urteilte der langjährige Branchenanalyst Gene Munster. In den USA müssen die Genehmigungen für autonomes Fahren in einzelnen Bundesstaaten beantragt werden.

Musk selbst redet seit Langem von Robotaxis als Wachstumstreiber. In jedem Jahr seit 2016 kündigte er an, dass die Technologie im jeweils kommenden Jahr marktreif sein werde. Munster nannte Musks Aussagen ein "Ablenkmanöver".

Wie schwer die Umsetzung von Musks Robotaxi-Plänen ist, zeigt ein Blick nach Kalifornien. Die tech-affine Region steht bei Tesla zwar weit oben auf der Liste, doch zentrale Genehmigungen fehlen. Bislang hat das Unternehmen dort nur 562 Testmeilen mit autonomen Fahrzeugen absolviert. Zum Vergleich: Die Alphabet-Tochter Waymo, die ihre Robotaxis in Los Angeles und der Bay Area um San Francisco betreibt, hat neun Jahre und mehr als 13 Millionen Testmeilen benötigt, bis ihre Fahrzeuge schließlich 2023 für den kommerziellen Betrieb freigegeben wurden. Inzwischen kommt Waymo in dem Bundesstaat auf mehr als 100 Millionen gefahrene Meilen.

Auch technisch gibt es Bedenken. Tesla setzt allein auf Kameras statt auf die teuren Laser-Radare (Lidar), die bei anderen Anbietern Standard sind. Experten bezweifeln, dass Kameras allein ausreichen, um Hindernisse unter allen Bedingungen zu erkennen. Die US-Verkehrsbehörde untersucht zudem seit Jahren Unfälle mit Teslas Autopilot-System.

Teslas Probleme in Europa und den USA werden größer

Neben technologischen Zweifeln belasten auch strukturelle Probleme das Tesla-Geschäft. Außerhalb der USA verschärft sich die Konkurrenz durch chinesische Hersteller. Zudem laufen in den USA Ende September Elektroauto-Subventionen in Höhe von 7.500 Dollar aus. Tesla rechnet zwar mit einem kurzfristigen Nachfrageanstieg von Kunden, die das Geld noch mitnehmen wollen, doch ab September ist die Subvention Geschichte.

Ein neues, günstigeres Modell sei in Planung, könne aber die Marge des bisherigen Bestsellers Model Y belasten. Der deutsche Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer verwies auf Überkapazitäten: Tesla könne 2,35 Millionen Autos im Jahr produzieren, werde aber wohl nur 1,6 Millionen verkaufen. UBS-Analyst Joseph Spak schrieb, die kurzfristigen fundamentalen Aussichten für Tesla blieben herausfordernd. Das Vertrauen der Investoren scheint vorerst erschüttert.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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