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S04-Chef vor Gericht | Familienstreit im Fleischkonzern Tönnies


S04-Chef vor Gericht
Familienstreit im Fleischkonzern Tönnies

Von dpa
Aktualisiert am 08.11.2013Lesedauer: 2 Min.
Clemens Tönnies: Fleischfabrikant und Aufsichtsratschef des Fußballvereins Schalke 04Vergrößern des BildesClemens Tönnies: Fleischfabrikant und Aufsichtsratschef des Fußballvereins Schalke 04 (Quelle: dpa-bilder)
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Der Familienstreit im Hause des größten deutschen Fleischkonzerns Tönnies wird vor Gericht entschieden. Vor dem Landgericht Bielefeld scheiterte erwartungsgemäß ein Versuch der gütlichen Einigung. Robert Tönnies hat seinen Onkel Clemens verklagt. Dabei geht es um das doppelte Stimmrecht, das Clemens Tönnies in dem westfälischen Familienkonzern die Vorherrschaft sichert. Beide Seiten halten je 50 Prozent der Anteile.

Die Ausgangslage: 1971 gründet Bernd Tönnies das Unternehmen, wohl auch mit seinem Bruder Clemens Tönnies (57) - auch dies ist umstritten. Als Bernd 1994 stirbt, halten seine Söhne Clemens junior und Robert je 30 Prozent, Clemens Tönnies senior 40 Prozent der Anteile. Später übertrugen die Brüder je fünf Prozent auf den Geschäftsführer Clemens Tönnies senior.

Doppelstimmrecht nur Schein?

Konkret geht es in diesem Verfahren um drei Verträge, die um die Jahreswende 2002 oder 2003 geschlossen wurden. Darin wurde ein Doppelstimmrecht für Clemens Tönnies senior festgelegt.

Der 35-jährige Robert Tönnies behauptet, das Doppelstimmrecht sei nur zum Schein vereinbart worden. Nach Auskunft des damaligen Notars sei die Regelung auf Wunsch kreditgebender Banken pro forma eingeführt worden und durch eine Umstrukturierung des Konzerns ohnehin schon hinfällig. Clemens Tönnies senior sagt dagegen, er habe damals das Doppelstimmrecht angestrebt, damit die Banken und er selbst Planungssicherheit haben. Allen sei klar gewesen, dass dies keinesfalls pro forma oder vorübergehend geschehen sei.

Struktur des Betriebs verändert

Verkompliziert wird das Verfahren dadurch, dass mit den Verträgen die Struktur des Konzerns verändert wurde und dabei Fehler passierten. So wurden die Anteile zunächst in einer Holding konzentriert. Das doppelte Stimmrecht wurde aber danach nicht wie vorgesehen für Entscheidungen der Holding, sondern der Fleischwerke festgeschrieben.

Clemens Tönnies investiert in Konkurrenz

Am 29. November will das Gericht eine Entscheidung verkünden. Das kann ein Urteil sein oder auch die Ankündigung, wie es in dem Verfahren weitergeht. Es ist nicht die einzige Klage, die Robert Tönnies im Ringen um die Macht im Konzern auf den Weg gebracht hat. Darin fordert Neffe Robert den Fünf-Prozent-Anteil zurück, den er 2009 seinem Onkel geschenkt hatte. Es liege hier ein Fall groben Undanks vor, sagt Robert Tönnies, da sein Onkel eigene Firmen gründe und damit dem Tönnies-Konzern schade.

Der Schalke-Boss habe auf eigene Rechnung Geld in Fleischbetriebe in Russland und Deutschland investiert, die eine mögliche Konkurrenz zur Tönnies-Gruppe sein könnten, hieß es. Mittlerweile ist der Konzern der größte Schweineschlachter Deutschlands mit einem Umsatz von zuletzt gut fünf Milliarden Euro.

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