Vergleich Die Bewohner dieser Großstadt gehen am besten mit Geld um

Verdienen, sparen, anlegen: Das ist der Dreiklang, mit dem sich fast jede und jeder ein Finanzpolster aufbauen kann. Doch nicht alle schaffen das – wie ein Vergleich der Großstädte zeigt. Aber wem gelingt es am besten?
Berlin ist arm, aber sexy, in Frankfurt handeln alle mit Aktien, und in München kann man ohnehin nur wohnen, wenn man viel Geld besitzt – so weit die Klischees. Doch wie sieht es in Wahrheit aus? Wer überrascht uns – und wer bestätigt vielleicht das Vorurteil?
Das Meinungsforschungsinstitut Respondi ist der Frage im Auftrag der Geldanlage-Plattform Weltsparen auf den Grund gegangen. Dabei zeigt sich: Die Berliner haben tatsächlich noch Nachholbedarf in Sachen finanzieller Vorsorge, in Hamburg leben die meisten Sparbuch-Fans und in Frankfurt klafft eine Lücke zwischen Männern und Frauen.
60 Prozent der Berliner sorgen nicht fürs Alter vor
Einer der wichtigsten Gründe, warum man einen Teil seines Geldes sparen – und dann anlegen – sollte, ist die Tatsache, dass man sich auf diese Weise selbst vor Altersarmut schützen kann. Die gesetzliche Rente alleine wird nicht ausreichen, wenn man seinen Lebensstandard halten will. Trotzdem gibt der Umfrage zufolge nur etwa jeder zweite Großstädter an, für das Alter vorzusorgen.
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Am wenigsten Vorsorge treffen demnach die Berliner. 60 Prozent von ihnen legen überhaupt kein Geld für später zurück. Am vergleichsweise besten machen es die Frankfurter – auch wenn immer noch deutlich Luft nach oben ist. 53 Prozent gaben an, zusätzlich zur gesetzlichen Rente oder Pension für das Alter zu sparen.
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Frankfurter haben die höchste Wertpapier-Quote
Auch die Art der Vorsorge unterscheidet sich von Stadt zu Stadt. Am beliebtesten ist überall die betriebliche Altersvorsorge. Allerdings sichert sich in Frankfurt jeder Dritte auf diese Art ab, während es in Berlin nicht einmal jeder Fünfte tut. Auch auf Lebensversicherungen und die Riester-Rente setzen Großstädter, erst danach kommen Wertpapiere wie Fonds, ETFs oder Aktien.
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Hier tun sich mit einem Anteil von 22,3 Prozent tatsächlich die Bewohner der Banken-Metropole Frankfurt hervor, wohingegen die Berliner mit einer Quote von nur 12,7 Prozent erneut am zurückhaltendsten sind.
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Allerdings tut sich in Frankfurt ein Gender Gap auf, eine Lücke zwischen Frauen und Männern, was die Geldanlage in Aktien, Fonds und ETFs angeht. Die Wertpapier-Quote ist dort vergleichsweise hoch, weil vor allem Männer investieren.
35 Prozent der Frankfurter setzen auf Aktien, dagegen nur knapp 13 Prozent der Frankfurterinnen. Die meisten Aktionärinnen leben mit 18 Prozent in München. Insgesamt investieren 30 Prozent der männlichen Großstädter in Aktien und nur 16 Prozent der Frauen. Insbesondere die Berliner Frauen sind zurückhaltend, wenn es um die Börse geht. Im Schnitt setzen nur knapp 9 Prozent der Berlinerinnen auf Aktien, ETFs oder Fonds.
Nicht einmal die Hälfte hat einen Notgroschen
Bevor man investieren kann, sollte man sicherstellen, dass man über ausreichend Reserven für den Notfall verfügt. Dafür spart man sich einen sogenannten Notgroschen an. Dieser sollte laut Faustregel etwa drei Monatsnettogehälter umfassen. Die Umfrage zeigt: Erst knapp die Hälfte aller Großstädter hat das bereits geschafft.
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Die Nase vorn haben dabei die Münchner. Mit 50,3 Prozent hat die Hälfte der Einwohner der bayerischen Hauptstadt mindestens drei Monatsgehälter als Notgroschen zur Verfügung. Die andere Hälfte aller Großstädter, durchschnittlich 54 Prozent, hat dagegen bislang nichts oder nur bis zu einem Nettomonatsgehalt ansparen können.
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Empfohlene Sparquote erreicht nur jeder Dritte
Das spiegelt sich auch in den Zahlen zur Sparquote wider. Finanzexperten raten, jeden Monat mindestens 10 bis 20 Prozent des Nettogehalts zu sparen. In der Realität schafft das aber nur jeder Dritte. Auch hier liegen die Münchner mit 33 Prozent an der Spitze. Dagegen gab knapp jeder vierte Berliner an, aktuell überhaupt kein Geld zu sparen.
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- Respondi-Umfrage
- Eigene Recherche