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Hurra, es gibt wieder Zinsen!?


Hurra, es gibt wieder Zinsen! Oder?

Eine Kolumne von Daniel Saurenz

18.12.2022Lesedauer: 3 Min.
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Trotz fehlender Zinsen setzen viel Deutsche immer noch auf das gute alte Sparbuch.
Trotz mangelnder Zinsen setzen viele Deutsche immer noch auf das gute alte Sparbuch. (Quelle: Daniel Karmann/dpa./dpa)
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Das Börsenjahr geht wenig erfreulich zu Ende. Aber für das Sparkonto bietet die erste große Direktbank wieder zwei Prozent Zinsen. Ein Traum. Oder nicht?

Das Wort des Jahres 2022 lautet Zeitenwende. In fast jedem Zusammenhang – von Nationalmannschaft über Politik bis Umwelt – wurde es schon eingesetzt. Nahezu inflationär. Dabei wäre das Wort Inflation das viel treffendere Wort des Jahres gewesen. Denn sie trifft jeden und jede, und sie zu verstehen würde helfen, bei der Geldanlage eine echte Zeitenwende einzuläuten. Stattdessen geht es weiter wie seit 20 Jahren.

Beispiel gefällig? Die größte Direktbank hierzulande bietet ihren Anlegern für eine begrenzte Summe und obendrein zeitlich begrenzt eine Sparverzinsung von zwei Prozent. Und verkauft das selbstredend als sehr gutes Angebot. Sie gibt damit unter den Direktbanken sogar den Takt vor. Das Problematische an der Sache ist jedoch die Inflation. Wer 50.000 Euro auf der Seite liegen hat, vernichtet in einem Jahr mit zehn Prozent Inflation 5.000 Euro, bei fünf Prozent Inflation sind es immer noch 2.500 Euro.

Geld bitte nicht verbrennen

Für das kommende Jahr kann man nach allen Prognosen davon ausgehen, dass die Inflation geglättet über das Jahr durchaus bei fünf Prozent liegen könnte. Das bedeutet, dass sogar ein für das ganze Jahr gültiges Angebot von zwei Prozent Zinsen immer noch eine unsinnige Geldanlage darstellt. Denn man vernichtet sehenden Auges drei Prozent seines Kapitals, was bei 50.000 Euro immer noch 1.500 Euro und damit einem schönen Fernseher, einer Flugreise oder zehnmal ordentlich einkaufen entspricht.

Vergessen Sie also bitte endlich die alten Zeiten und leiten Sie Ihre finanzielle Zeitenwende ein, sofern das noch nicht passiert ist. Geld sollte, mit Ausnahme einer kleinen Cash-Reserve, in intelligente Geldanlagen gehören, denn diese werfen über einen langen Zeitraum eine ordentliche Rendite über der Inflationsrate ab. Und zwar deutlich darüber. Eine intelligente Geldanlage bedeutet dabei nicht, dass man mit Einzelaktien zocken sollte und sein Depot mit ein paar wenigen potenziellen Highflyern ausstattet.

Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen.
Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen. (Quelle: Goldlicht Fotografie)

Der Aktienprofi

Daniel Saurenz ist Finanzjournalist, Börsianer aus Leidenschaft und Gründer von Feingold Research. Mit seinem Team hat er mehr als 150 Jahre Börsenerfahrung und bündelt Börsenpsychologie, technische Analyse, Produkt- und Marktexpertise. Bei t-online schreibt er über Investments und die Lage an den Märkten, immer unter dem Fokus des Chance-Risiko-Verhältnisses für Anleger. Sie erreichen Daniel auf seinem Portal www.feingoldresearch.de.

Augen auf beim Anlage-Mix

"Intelligentes Anlegen kann man sich wie eine Ernährungspyramide vorstellen. Unten sind zu großem Anteil recht defensive Bausteine und in der Spitze oben finden sich Akzente etwas spekulativerer Elemente, die zehn bis 15 Prozent der Gesamtanlage ausmachen dürfen", findet Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets.

Was ein defensiver Baustein ist, liegt immer im Auge des Betrachters. Statistik jedoch kann all jenen Anlegern die Angst vor Aktien nehmen, die das Börsenjahr 2022 mit all seinen Turbulenzen erlebt haben. "Ein Jahr mit fallenden Aktienkursen ist langfristig für Anleger etwas absolut Positives", findet Stefan Riße von der Fondsgesellschaft Acatis. "Aktien werfen über einen sehr langen Zeitraum im Mittel eine Rendite, sprich Verzinsung, von sieben bis acht Prozent ab. Der Aktienkorb muss allerdings wirklich breit gewählt sein".

Wirkliche Angebote 2023 nutzen

Schaut man sich die großen und bekannten Indizes zum Jahreswechsel an, so gibt es die Technologiebörse Nasdaq in den USA statt zum Jahreshoch von über 16.000 Punkten zu gut 11.000 Zählern. Der wichtige Aktienindex S&P 500 fiel von 4.600 auf 3.800 Punkte und der Deutsche Nebenwerteindex MDax gab beispielsweise von 36.000 auf 25.000 Punkte nach.

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Deshalb kann die Devise für 2023 nur lauten, schwache Tage am Aktienmarkt zum Kaufen zu nutzen. Das erste Quartal könnte durchaus knifflig werden. An jenen Tagen muss man sein Depot parat haben, liquide Mittel auf der Seite und die passenden Anlageideen schon vorher ausgesucht haben.

Denn "das Jahr 2022 hat unterstrichen, dass die wirklichen Kaufzeitpunkte nicht allzu lange anhalten. Die Ausverkaufsphasen des Dax um die 12.000er-Marke im März und Ende September waren recht schnell vorüber", so Experte Molnar. Der Rat für den Jahreswechsel lautet daher: Machen Sie einen Bogen um Zinsversprechen, die keine sind, und bereiten Sie sich auf Ihren Börseneinkauf 2023 vor. Es lohnt sich.

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Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
Hintergrund zum Beitrag

Sämtliche Artikel erarbeitet die t-online-Redaktion mit journalistischer Sorgfalt. Sie stellen keine spezifische Kauf- oder Anlageberatung dar und dienen ausschließlich der unverbindlichen Information unserer Leserinnen und Leser. Auf Finanzanalysen von Dritten hat die t-online-Redaktion keinen Einfluss.

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