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Aktien: Darum kostet Sie Ihr Zögern bares Geld


Mehr Optimismus wagen
Ihr Zögern kostet Sie bares Geld

MeinungVon Daniel Saurenz

Aktualisiert am 10.02.2023Lesedauer: 3 Min.
Meinung
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Junge Frau sitzt zögernd vorm Computer (Symbolbild): Wer den Weg an die Börse scheut, lässt sich einiges an Geld entgehen.Vergrößern des Bildes
Junge Frau sitzt vor dem Computer (Symbolbild): Wer den Weg an die Börse scheut, lässt sich einiges an Geld entgehen. (Quelle: AntonioGuillem/getty-images-bilder)

Eine Vielzahl an Krisen erschüttert derzeit die Welt. Den Aktienmarkt scheint das aber überhaupt nicht zu interessieren. Vielmehr sind Rekorde in Sicht.

Für 2023 wurden uns viele Krisen vorausgesagt: Die Wirtschaft sollte in die Rezession abtauchen, die Inflation hoch bleiben, die Notenbanken restriktiv handeln. Nach fast drei Jahren Corona-Pandemie befinden sich vor allem viele deutsche Anleger eher im Risiko- als im Chancen-Modus. Das ist verständlich, könnte aber teuer werden.

Natürlich ist der Krieg in der Ukraine eine Tragödie, die besser heute als morgen ein Ende finden sollte, doch so makaber es klingt: Für Anleger sind solche Phasen oft eine Chance. So nahmen denn auch die Börsen einige Monate nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs ihren großen Anlauf nach oben. Im September 2022 war der Dax für 11.800 Punkte zu haben, was aus reiner Anlegersicht einem ziemlich traumhaften Niveau entsprach.

Die Bewertung des Deutschen Aktienindex war niedrig, denn sie war stark auf Katastrophenmodus ausgelegt. Genau in jenen Phasen sollten Sie antizyklisch zugreifen, und unser Sentimentindikator von Feingold Research funkte Ende September: "offensiv kaufen" statt zuschauen oder sogar verkaufen.

Sentiment ist das A und O

Der gleiche Indikator spricht im Februar 2023 nun eine andere Sprache. Der Dax kletterte von 11.800 bis auf 15.600 Punkte, und das fast ohne Pause. Sogenannte Shortseller, die auf fallende Kurse spekuliert hatten, mussten Aktien zurückkaufen. Zu spät gekommene Anleger mussten seit Anfang Januar zu hohen Kursen der Rally hinterherlaufen und verstärkten sie noch.

"Die Volatilität gemessen über den VDax ist gleichzeitig von 38 im September bis auf 16 Zähler Anfang Februar geradezu eingebrochen", erklärt Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. Mit anderen Worten – aus großer Angst wurde zuletzt Euphorie.

Der Aktienprofi

Daniel Saurenz ist Finanzjournalist, Börsianer aus Leidenschaft und Gründer von Feingold Research. Mit seinem Team hat er mehr als 150 Jahre Börsenerfahrung und bündelt Börsenpsychologie, technische Analyse, Produkt- und Marktexpertise. Bei t-online schreibt er über Investments und die Lage an den Märkten, immer unter dem Fokus des Chance-Risiko-Verhältnisses für Anleger. Sie erreichen Daniel auf seinem Portal www.feingoldresearch.de

Die Börse belohnt positives Denken

Und da sind wir wieder bei Corona und vielen anderen Krisen der vergangenen Jahre und Jahrzehnte. Menschen stehen gerne auf der Seite der Gewinner und der Mehrheit. Das führt dazu, dass sie gerne der Mehrheitsmeinung folgen und mitunter auch recht blind Maßnahmen gutheißen. Wie hätte man sonst das Absperren von Spielplätzen für Kinder im Jahr 2020 erklären sollen?

Eine rückblickend derart absurde Aktion funktioniert nur, wenn nur wenige widersprechen und Kritik üben. An der Börse ist es ähnlich. Fallen die Kurse ins Bodenlose, bestärken sich viele Anleger gegenseitig darin, wie schlecht die Lage doch sei. Wer Chancen artikuliert, wird abgebügelt mit Zahlen und Fakten, die das Desaster angeblich verdeutlichen.

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Gute Gelegenheiten sind selten

Das Schöne an der Börse ist jedoch, dass Geld sich von Panik nur ebenso kurz blenden lässt wie von Gier. Geldströme und harte Fakten wie Unternehmensgewinne und Zinszahlungen oder Dividenden bestimmen die Kurse langfristig. Und wenn der große Crash ausbleibt und sich Firmen besser schlagen als gedacht, dann kommt eben eine Dax-Rally wie jene von September bis Februar zustande.

Um im Corona-Bild zu bleiben, kostet die eine Panik vielleicht Lebensfreude und soziales Miteinander. Die Panik an der Börse und der fehlende Optimismus für die Wirtschaftswelt kostet jedes Mal bares Geld.

Denn große Rücksetzer am Aktienmarkt sind selten. "Der Corona-Crash 2020, die Lehman-Pleite 2008 sowie der Zusammenbruch des Neuen Marktes – das waren die drei ganz großen Krisen der letzten 25 Jahre", zählt Dennis Austinat auf, Deutschland-Chef der internationalen Multi-Assetplattform Trive.

Weitere Rücksetzer gab es zur Euro-Krise, mit dem Ukraine-Krieg 2022 oder bei einzelnen Notenbank-Verwerfungen. "Wer Aktien wirklich sehr günstig abstauben will, der muss wohl oder übel in den größten Panik-Phasen wirklichen Mut beweisen und die nötige Liquidität einsetzen", findet auch Experte Molnar.

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Foto Benjamin FeingoldAusgewählt von unserem Börsenexperten Benjamin Feingold
Für wen geeignet?Kurz- bis Mittelfristanleger
In welcher Marktsituation geeignet?Sinkende DAX-Notierungen und zur Absicherung gegen fallende Kurse
Risikoklasse: moderat, wenn zur Absicherung eingesetzt (Hebel 6)
Laufende Gebühren: Keine
Für wen geeignet? Mittel- bis Langfristanleger
In welcher Marktsituation geeignet? Steigende Kurse von Aktien mit einer hohen Dividendenausschüttung (global)
Risikoklasse:moderat
Laufende Gebühren: 0,45 Prozent

Stimmung am Top

Gegenwärtig ist nicht die Zeit für großen Mut und Einkaufen mit vollen Händen am Aktienmarkt. Anleger sollten sich nach der großen Rally auf zwei Dinge konzentrieren. Beim Investment sind Bonuszertifikate momentan eine gute Wahl, da sie über einen Puffer verfügen und ordentliche Renditen von bis zu 10 Prozent auf Dax oder Nasdaq liefern können. Mehr muss es nicht sein. Mehr zu Bonuszertifikaten lesen Sie hier.

Das zweite Standbein für ein Portfolio muss aus Vernunftgründen nach der vehementen Rally eine Absicherung über Puts sein (mehr dazu hier). Absicherung war selten so günstig wie jetzt, und ein Dax-Put wie die Wertpapierkennnummer KH1YRY gehört als taktische Beimischung ins Depot. Auch wenn man damit vielleicht gerade ziemlich allein gegen die Mehrheitsmeinung steht.

Transparenzhinweis
  • Der Artikel stellt keine Kauf- oder Anlageberatung dar. Auf Finanzanalysen von Dritten hat die t-online-Redaktion keinen Einfluss.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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