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USA: Realzinsen auf 15-Jahres-Hoch – Sind Aktien jetzt unattraktiv?


Realzinsen steigen: Werden Aktien jetzt unattraktiv?

Von Daniel Saurenz

Aktualisiert am 05.03.2023Lesedauer: 3 Min.
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Die Realzinsen in den USA erreichen zur Freude der Anleihenfans ein 15-Jahres-Hoch. Lässt sich mit Anleihen jetzt wieder mehr verdienen? Und wie schneiden Aktien ab, wenn die Zinsen steigen?

TINA hat an der Börse ausgedient. "There is no alternative" war lange Zeit das zentrale Argument der Bullen am Aktienmarkt. Dividendenwerte galten als alternativlos, weil mit Sparbuch, Festgeld oder Anleihen keine nennenswerten Zinsen zu verdienen waren oder sogar Strafzinsen aufgerufen wurden. Inzwischen hat sich das Bild geändert: Broker und Banken zahlen sogar wieder Zinsen an Anleger. "Stocks are very expensive" könnte das neue Credo lauten – SAVE passenderweise als Kürzel.

Anleger setzen daher vermehrt auf fallende Kurse, insbesondere in den USA, wie die Umsatzstatistiken des Onlinebrokers Smartbroker zeigen. Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege von J.P. Morgan Asset Management, sieht mögliche Probleme bei den Margen der Unternehmen aufkommen: "Auch wenn die besten Quartale bereits hinter uns liegen dürften, sollten die Unternehmensgewinne weiter steigen. Unternehmen werden sich aber zunehmend über die Kostenseite bewusst und bemerken Druck auf die Margen."

Die Zeiten haben sich im Vergleich zu den Vorjahren geändert. Besonders verlockend waren Aktien im Gegensatz zu Anleihen im Frühjahr 2020 oder im Frühjahr 2009, aber keinesfalls im Frühjahr 2023, wie ein Blick auf die Realzinsen zeigt.

Was übrig bleibt

"Die Zinshöhe allein ist nicht entscheidend, sondern die Realzinsen", erklärt Dennis Austinat, Deutschland-Chef von Trive, einer internationalen Multi-Asset-Plattform. "Das ist der Betrag, um den die Zinsen die erwartete Inflation übersteigen, also das Geld, was bei den Menschen verbleibt."

Dieser Betrag wird ermittelt, in dem man die Zehnjahresrenditen mit der zehnjährigen erwarteten Inflationsrate vergleicht. Sie lässt sich aus der Differenz zwischen der Nominalrendite zehnjähriger Staatsanleihen und der Rendite zehnjähriger inflationsgeschützter Anleihen errechnen. Die Realzinsen betragen demnach derzeit rund 2,3 Prozent. Lesen Sie hier, was Staatsanleihen genau sind und hier, was man unter inflationsgeschützten Anleihen versteht.

Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen.
Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen. (Quelle: Goldlicht Fotografie)

Der Aktienprofi

Daniel Saurenz ist Finanzjournalist, Börsianer aus Leidenschaft und Gründer von Feingold Research. Mit seinem Team hat er mehr als 150 Jahre Börsenerfahrung und bündelt Börsenpsychologie, technische Analyse, Produkt- und Marktexpertise. Bei t-online schreibt er über Investments und die Lage an den Märkten, immer unter dem Fokus des Chance-Risiko-Verhältnisses für Anleger. Sie erreichen Daniel auf seinem Portal www.feingoldresearch.de.

Attraktive Realzinsen

Die so ermittelten realen Zinsen waren in den vergangenen Jahren größtenteils negativ, der Zins lag also unterhalb der erwarteten Inflation. Aber die zehnjährigen Realzinsen drehten vor wenigen Monaten ins Positive und haben aktuell das höchste Niveau seit 2007 erreicht. Das liegt gleichzeitig über dem 20-Jahresdurchschnitt.

Zinsen problematisch für Aktien

Hohe Realzinsen sind auch deshalb interessant, weil Anleger neben dem attraktiven Zins auch von Kursgewinnen in der Anleihe profitieren können. Sollte die Inflationserwartung doch wieder von ihrem hohen Niveau aus sinken, ziehen meist die Zinsen nach und fallen ebenfalls, was gleichzeitig steigende Anleihekurse, also Kursgewinne bedeutet.

"Anleihen haben daher bei Investoren in den vergangenen Wochen einen starken Zuspruch erfahren", sagt Ricardo Evangelista, Senior Analyst bei ActivTrades. Aktien-ETFs seien dagegen von Anleger zuletzt gemieden worden.

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Anleihen bleiben stark

Obwohl die zehnjährige Realrendite in den vergangenen Monaten kräftig gestiegen ist, liegt sie im historischen Vergleich noch auf einem moderaten Niveau. Das bietet weitere Chancen, weshalb Anleihen ihre wiedergewonnene Attraktivität behalten dürften.

Und wie haben sich Aktien in einem solchen Umfeld geschlagen? Hohe Realzinsen haben Aktien in der Vergangenheit nicht langfristig geschadet, sie sind aber nicht mehr alternativlos und dürften daher relativ an Zuspruch verlieren.

Schlecht sind vor allem überhitzte Phasen am Markt. Historisch gesehen haben hohe Realrenditen wenig Einfluss auf den Aktienmarkt gehabt, es kam sehr viel stärker auf die Entwicklung des einzelnen Unternehmens an. 2023 könnte also weiterhin ein gutes Jahr für Stock-Picking werden – auf die Auswahl kommt es an. Mehr zu Stock-Picking lesen Sie hier.

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Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
Hintergrund zum Beitrag

Sämtliche Artikel erarbeitet die t-online-Redaktion mit journalistischer Sorgfalt. Sie stellen keine spezifische Kauf- oder Anlageberatung dar und dienen ausschließlich der unverbindlichen Information unserer Leserinnen und Leser. Auf Finanzanalysen von Dritten hat die t-online-Redaktion keinen Einfluss.

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