Börse 2024 | Aktiendepot: So machen Sie Ihr Portfolio krisensicher

Am Aktienmarkt agieren viele sorglos, wenn die Kurse steigen. Mit Blick auf 2024 bleiben viele Unsicherheiten. Es wird ein herausforderndes Jahr für Ihr Geld.

Wenn Sie bereits Aktionärin oder Aktionär sind, war 2023 vielleicht ein sehr gutes Jahr oder Ihr Depot ist Ihnen fast um die Ohren geflogen. Was ausgesprochen merkwürdig klingen mag, offenbart sich beim Blick auf die Statistik.

"Noch nie zuvor in der Geschichte waren nahezu ausschließlich die zehn größten Aktien im S&P 500 für die Performance zuständig", wertet Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets aus. Wer sich in diesem Jahr Investoren angeschlossen hat, die Tesla, Apple, Nvidia, Meta, Microsoft oder Alphabet und Netflix im Depot hatten, hat gut lachen. Wer dagegen andere US-Aktien unglücklich ausgewählt oder in Deutschland MDax, TecDax oder SDax hoch gewichtet hatte, für den war 2023 ein sehr mageres Jahr.

"Europäische Dividendentitel waren 2023 im Gegensatz zu amerikanischen Technologietiteln kaum gefragt", so Salah Eddine-Bouhmidi vom Broker IG. Die Kursrallye bei den großen Tech-Werten dagegen ist fast beängstigend. "Aufgrund der Kursexplosionen sind die Magnificent Seven, die magischen sieben Tech-Aktien, mittlerweile für 30 Prozent Gewichtung im großen S&P 500 zuständig", so Experte Molnar.

Das bedeutet auch, dass bei einer möglichen Konjunkturschwäche 2024 und zurückhaltenden Konsumenten bei den amerikanischen Leitindizes S&P 500 und Nasdaq – beide knapp unter Rekordhoch – eine Menge Luft nach unten wäre. Aber: Sie können Ihr Geld gegen einen solchen Kursverfall absichern.

Über den Tellerrand hinausschauen

2021 hat gezeigt, dass die von manchen Anlegern verschmähte Produktgattung der Derivate hohen Nutzen und vor allem Sicherheit für das eigene Depot bringen kann. Mancher Anleger bringt Zertifikate und Optionsscheine noch immer mit Zockerei oder hohen Risiken in Verbindung. Das Gegenteil kann aber der Fall sein. Klassische Optionsscheine können dies sehr gut veranschaulichen.

Wie es so schön heißt, kann man bei diesen Papieren auf steigende oder fallende Kurse setzen. 2022 kam vor allem der zweite Aspekt zutage, der immanent auch bedeutete, dass Anleger ihr Depot wunderbar absichern konnten. Zum Jahresbeginn war die Volatilität ausgesprochen niedrig, es gab also zu günstigen Preisen im Derivatemarkt die Möglichkeit, sein Depot zu versichern. Jetzt ist wieder solch eine Gelegenheit.

Etabliert und keinesfalls nur Zockerei

Put-Optionsscheine können also für ganz normale Anleger ein sinnvolles Investment sein und Risiko aus der Geldanlage herausnehmen, statt das Risiko zu steigern. Mit klassischen ETFs oder Themenfonds ist dies sogar komplizierter, denn Sie müssten im Grunde den gesamten Bestand veräußern und später wieder einkaufen, wenn die Märkte korrigiert haben. Optionsscheine sind da der praktischere Weg.

Die Derivatbranche – beispielsweise die Société Générale – hat dieses Produkt als Standard im Angebot. Doch die Kategorie Optionsscheine ist nicht die einzige. Auch sogenannte Turbos helfen dem Anleger weiter. Vereinfacht ausgedrückt sichern Sie ein Dax-Portfolio von 20.000 Euro ab, indem Sie 10.000 Euro in einen Short-Turbo auf den Dax mit Hebel 2 investieren. Der Turbo neutralisiert in dem Fall das Portfolio.

Die Papiere sind jederzeit verkäuflich, direkt über den Emittenten oder die Börse. Sie können Ihre Versicherung also immer aufbauen und abbauen. Wie bei einer Autoversicherung ist es jedoch wichtig, sich frühzeitig gegen den Fall eines Schadens oder eines Kursrutsches abzusichern. Nämlich dann, wenn Sie vielleicht gar nicht mit einem Unfall rechnen.