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China-Aktien im Sinkflug: Trotzdem Schwellenländer-ETF wie Emerging Markets?


China-Aktien vor Comeback?
Diesen ETF sollten Sie jetzt nicht verkaufen

MeinungVon Jessica Schwarzer

Aktualisiert am 04.02.2024Lesedauer: 3 Min.
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Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.
Shopping Area in ShanghaiVergrößern des Bildes
Yuyuan-Garten bei Nacht: Traditionelles Einkaufsviertel in Shanghai, China. (Quelle: chuyu)

Der Ausverkauf an Chinas Aktienmärkten trifft auch viele Anleger, die auf einen besonders beliebten ETF gesetzt haben. Diese Optionen haben Sie jetzt.

Haben Sie auch einen börsengehandelten Indexfonds (Exchange Traded Fund, kurz: ETF) auf den MSCI Emerging Markets im Depot? Dann geht es Ihnen wie mir. Sie sitzen wahrscheinlich auf Verlusten. Das ist ärgerlich. Vor allem im Vergleich zu ETFs auf den MSCI World oder den MSCI All Country World schnitt der Schwellenländer-Index zuletzt extrem schlecht ab.

Während der MSCI World in den vergangenen drei Jahren im Schnitt fast sechs Prozent pro Jahr zugelegt hat und der MSCI ACWI sogar mehr als sieben Prozent pro Jahr, ging es mit dem MSCI Emerging Markets abwärts, und zwar um durchschnittlich fünf Prozent pro Jahr.

Schwellenländer-ETFs, aber auch viele aktiv gemanagte Fonds, die auf Unternehmen aus diesen wirtschaftlich aufstrebenden Staaten setzen, hinkten seit Monaten, sogar Jahren hinterher. Das lag vor allem an den Aktien aus einem Land: China.

t-online-Kolumnistin Jessica Schwarzer
(Quelle: Michel Passin)

Zur Person

Jessica Schwarzer ist Finanzjournalistin, Bestsellerautorin und langjährige Beobachterin des weltweiten Börsengeschehens. Die deutsche Aktienkultur ist ihr eine Herzensangelegenheit. Zuletzt ist ihr jüngstes Buch "Warum wirklich jeder entspannt reich werden kann" erschienen. Bei t-online schreibt sie über Investments und Finanztrends, die eine breit gestreute Basis-Geldanlage ergänzen. Sie erreichen sie auf LinkedIn, Twitter, Facebook und Instagram.

China mit größtem Anteil im Index

Die Volksrepublik ist nämlich ein Schwellenland, zumindest klassifiziert es der Indexanbieter Morgan Stanley Capital International (MSCI) als solches. Ausschlaggebend, ob ein Land als Industrienation oder eben Schwellenland gilt, sind Kriterien wie beispielsweise Liquidität, Marktgröße, wirtschaftliche Entwicklung und Marktzugänglichkeit.

Da der MSCI Emerging Markets wie die meisten anderen Indizes auch nach Marktgewichtung zusammengestellt wird, die wertvollsten Unternehmen also den größten Anteil haben, kam China zeitweise auf einen Anteil von 40 Prozent am Index. Nach dem Kursrutsch der vergangenen Monate sind es aber "nur" noch gut 25 Prozent. Immer noch viel, aber eben nicht mehr so viel wie zuvor.

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Foto Benjamin FeingoldAusgewählt von unserem Börsenexperten Benjamin Feingold
Investments in Aktien aus Emerging Markets sind tendenziell risikobehafteter als solche aus Industrieländern. Um etwas defensiver zu investieren, wählen wir einen ETF auf dividendenstarke Aktien aus Schwellenländern aus.
Für wen geeignet?Mittel- bis Langfristanleger
In welcher Marktsituation geeignet? Steigende Kurse von dividendenstarken Aktien aus Emerging Markets
Risikoklasse: Mittel
Laufende Gebühren: 0,5 Prozent, sparplanfähig
Zahlreiche Länder aus den Emerging Markets haben vielfältige Rohstoffvorkommen. Mit dem Lithium-Indexzertifikat wollen wir an der Entwicklung der jeweiligen Unternehmen in diesen Ländern partizipieren. Dazu gehören Titel aus den USA, Kanada, Australien und China.
Für wen geeignet?Mittel- bis Langfristanleger
In welcher Marktsituation geeignet? Steigende Aktienkurse von Unternehmen, die vom Lithium-Abbau profitieren
Risikoklasse: Mittel bis Hoch
Laufende Gebühren: Keine

Gute Gründe, nicht zu investieren

Insgesamt sind übrigens gut 1.400 Aktien aus 24 Ländern im Schwellenländer-Index gelistet. Nun könnten Sie sich natürlich überlegen, Ihren ETF auf den MSCI Emerging Markets aus dem Depot zu werfen. Es gibt viele Gründe, nicht in chinesische Aktien oder Aktienfonds zu investieren – politische, wirtschaftliche oder gesellschaftliche und natürlich auch die schlechte Kursentwicklung.

Wenn Sie aber trotzdem nicht auf ein Engagement in den aufstrebenden Schwellenländern verzichten wollen, dann gibt es auch ETFs auf dem MSCI Emerging Markets ex China. Die liefen – wenig überraschend – zuletzt besser als die klassische Variante. Ob das aber langfristig die bessere Wahl wäre?

Trendwenden kommen unerwartet

China ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt und dürfte die USA in einigen Jahren an der Spitze ablösen. Während das Wachstum in vielen Industrieländern mau ist, wächst Chinas Wirtschaft um gut fünf Prozent jährlich. Auch langfristig ist der Trend intakt. Viele Experten warnen deshalb, China aus dem Depot zu werfen. Im Gegenteil: Die Aktien seien jetzt günstig bewertet, die Probleme wie die am Immobilienmarkt eingepreist.

Natürlich weiß niemand, wann die Stimmung am Aktienmarkt dreht, zuletzt sind viele internationale Investoren eher geflüchtet. Ist der Ausverkauf schon zu Ende? Oder geht er weiter? In ein paar Wochen oder Monaten wissen wir mehr.

Die Anleger

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Ich bleibe meinem ETF auf den MSCI Emerging Markets treu, kaufe über einen Sparplan sogar regelmäßig nach. Denn ich bin überzeugt, dass in ein breit gestreutes internationales Wertpapierdepot eben auch chinesische Aktien gehören. Und so groß ist der Anteil ja auch nicht, schließlich hat der MSCI Emerging Markets in meinem Depot nur eine Gewichtung von 20 Prozent; ein Viertel davon macht dann China aus. Das Risiko gehe ich gerne ein. Und in jedem Risiko steckt bekanntlich auch eine Chance.

Transparenzhinweis
  • Der Artikel stellt keine Kauf- oder Anlageberatung dar. Auf Finanzanalysen von Dritten hat die t-online-Redaktion keinen Einfluss.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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