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RWE und Alstom streichen tausende Stellen


Kampf gegen die Krise
Kraftwerksbetreiber RWE und Alstom entlassen tausende Mitarbeiter

Von t-online, dpa-afx
Aktualisiert am 06.11.2013Lesedauer: 3 Min.
Der Energiekonzern RWE will tausende Stellen streichenVergrößern des BildesDer Energiekonzern RWE will tausende Stellen streichen (Quelle: dpa-bilder)
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Die Krise bei den Kraftwerksbetreibern in Europa fordert immer mehr Opfer. Berichten zufolge wollen die Konzernriesen RWE und Alstom tausende Stellen streichen. Beim Energiekonzern RWE stehen angesichts der abgestürzten Strom-Großhandelspreise 2500 Stellen auf der Kippe, berichtet die "Rheinische Post" aus Düsseldorf unter Berufung auf Betriebsrat-Kreise. Der französische Industriekonzern Alstom streicht europaweit rund 1300 Stellen in den Segmenten Kraftwerksbau und Informatik, wie der Chef Unternehmens, Patrick Kron, in Paris mitteilte.

Die Zahl der bei RWE betroffenen Stellen habe der Konzern bei einer Betriebsräte-Konferenz genannt, berichtet die Zeitung. Die Kraftwerkssparte hat in Deutschland demnach bislang 14.500 Beschäftigte.

RWE hält sich bedeckt

Insgesamt sollten in der Sparte in den kommenden Jahren bis zu 3500 Stellen gestrichen werden, hieß es weiter. Es sei ein Sozialplan vereinbart worden. Eine Unternehmenssprecherin wollte die Angaben nicht kommentieren. Sie sagte der Zeitung, zu Details des Stellenabbaus werde sich RWE am 14. November äußern, wenn der Konzern seine Zahlen für das dritte Quartal vorlegen will.

Außerdem soll es Verhandlungen über eine Nullrunde für die Beschäftigten gegeben haben. Da sei die Haltung der Gewerkschaften aber klar, sagte ein Ver.di-Sprecher: "Das kommt nicht in die Tüte und dabei bleibt es."

Kraftwerke schreiben rote Zahlen

Im ersten Halbjahr 2013 hatte RWE seine Bilanz nur durch Sondereinnahmen vom russischen Gasriesen Gazprom nach Beilegung eines Streits über die Bezugspreise gerettet. Bei einem leicht gestiegenen Umsatz auf 28,5 Milliarden Euro kletterte des betriebliche Ergebnis um 12,3 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro.

Durch eine hohe Abschreibung auf niederländische Kraftwerke verzeichnete der Versorger unter dem Strich allerdings einen Gewinneinbruch von 38 Prozent auf knapp eine Milliarde Euro. Die Photovoltaik verdränge in Spitzenlastzeiten die Gaskraftwerke vollständig aus dem Markt, hatte RWE-Finanzchef Bernhard Günther geklagt: "Viele unsere Kraftwerke schreiben inzwischen rote Zahlen."

Über 10.000 Stellen sollen gestrichen werden

RWE hat etwa 70.000 Beschäftigte und macht einen Umsatz von mehr als 50 Milliarden Euro. Das Unternehmen hatte bereits den Abbau tausender Jobs angekündigt: Im August erklärte RWE, zusätzlich zu 8000 schon beschlossenen Stellen weitere 2400 Arbeitsplätze streichen zu wollen.

Der "Rheinischen Post" zufolge soll die Beschäftigtenzahl von 70.000 auf letztendlich 50.000 reduziert werden.

Kritik an Ökostrom-Förderung

Zusammen mit neun anderen europäischen Stromkonzernen fordert RWE eine Neuausrichtung der EU-Energiepolitik und übt scharfe Kritik an der Ökostrom-Förderung. Die Konzerne bemängeln steigende Energiepreise für Unternehmen und Verbraucher durch Steuern und Umlagen sowie ausbleibende Investitionen wegen fehlender Planungssicherheit. Sie fordern unter anderem eine grundlegende Änderung des Subventionssystems für die erneuerbaren Energien.

Alstom strukturiert Unternehmen um

Die Franzosen hatten bereits im Jahr 2010 einen Umstrukturierungsplan mit der Streichung von fast 4000 Stellen in Europa und den USA aufgelegt. Dabei ging es ebenfalls vor allem um den Bereich Elektrizitätswerke. Im Jahr 2011 war der Bereich Transport mit der Bahnsparte mit 1380 Arbeitsplätzen betroffen.

Kron wollte keine näheren Angaben dazu machen, welche Länder besonders von den Einschnitten betroffen sein könnten. Er verwies lediglich darauf, dass "im Wesentlichen Europa" betroffen sein werde. Zudem sei nicht ausgeschlossen, dass es weitere Stellenstreichungen geben könnte. Es werde Anpassungen geben, wenn es nötig sei. Doch solle erst mit den Gewerkschaften gesprochen werden.

Bei Alstom sind weltweit 93.000 Mitarbeiter in etwa hundert Ländern beschäftigt, davon 18.000 in Frankreich. In Deutschland sind 8700 Menschen an 23 Standorten des Konzerns angestellt, der vor allem im Bau von Anlagen für die Stromerzeugung, die Energieübertragung und von Zügen sowie in der Schieneninfrastruktur tätig ist. Der Umsatz lag nach eigenen Angaben im Geschäftsjahr 2012/2013 bei 20,3 Milliarden Euro.

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