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Rente: So sorgen Sie auch mit wenig Einkommen fürs Alter vor


Weg vom Sparkonto
So sorgen Sie auch mit wenig Einkommen fürs Alter vor


07.09.2021Lesedauer: 3 Min.
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Ein Paar kümmert sich um seine Finanzen (Symbolbild): Es braucht kein großes Vermögen, um mehr aus seinem Geld zu machen.Vergrößern des Bildes
Ein Paar kümmert sich um seine Finanzen (Symbolbild): Es braucht kein großes Vermögen, um mehr aus seinem Geld zu machen. (Quelle: Inside Creative House/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Ärmere Haushalte sind laut einer neuen Studie die Verlierer der Niedrigzins-Politik. Wir erklären, was Sie trotz geringem Einkommen und Vermögen tun können, um sich ein Finanzpolster aufzubauen.

Finanzkrise, Euro-Schuldenkrise, Corona-Krise – seit 2008 stemmt sich die EZB mit billigem Geld gegen die diversen Krisen. Vor allem Haushalte mit niedrigem Einkommen und Vermögen haben es dadurch schwer, fürs Alter vorzusorgen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen.

"Von der expansiven Geldpolitik haben vor allem die Haushalte profitiert, die in der Vorkrisenzeit eine Immobilie erworben und finanziert haben und die bei sinkenden Zinsen ihre Kreditkosten senken konnten und gleichzeitig von steigenden Immobilienpreisen profitiert haben", heißt es in der Studie.

Kaum noch Rendite auf Sparkonten

"Während viele Haushalte im Vergleich zur Vorkrisenzeit nun günstigere Finanzierungskosten und höhere Immobilienpreissteigerungen verzeichnen können, sind diese Effekte für Haushalte, die keine Immobilie besitzen oder die aktuell in den Immobilienmarkt einsteigen, trotz günstiger Finanzierungsbedingungen weniger vorteilhaft", erklärt das Autorenteam.

"Auch wird der Vermögensaufbau und die Altersvorsorge für diejenigen Haushalte, die aufgrund ihrer niedrigen Einkommen und niedrigen Vermögen auf risikoarme Anlageformen angewiesen sind, erschwert." Denn Sparkonten und viele Lebensversicherungen werfen wegen des dauerniedrigen Leitzins von null Prozent im Euroraum kaum noch Rendite ab.

Experten fordern: Arbeitnehmersparzulage erhöhen

Da auch in Zukunft nur mit leicht höheren Zinsen zu rechnen sei, sei es wichtig, den Vermögensaufbau der ärmeren Haushalte zu unterstützen, schreibt das IW-Autorenteam: Eine Anpassung der Arbeitnehmersparzulage sei überfällig. Außerdem müsse die Aktienkultur in Deutschland konsequenter gefördert werden.

Die Arbeitnehmersparzulage gibt es als staatlichen Zuschuss zu vermögenswirksamen Leistungen, wenn Arbeitnehmer ein bestimmtes Einkommen nicht überschreiten. Für Singles, die einen Bausparvertrag besparen, liegt die Grenze zum Beispiel bei 17.900 Euro steuerpflichtigem Einkommen. Sparen sie mit Aktien, dürfen es 20.000 Euro sein. Für Verheiratete steigen die Beträge auf 35.800 Euro bei vermögenswirksamen Leistungen auf Bausparverträge und 40.000 Euro bei Aktien-Sparplänen.

Von den derzeit im Bundestag vertretenen Parteien verspricht nur die Union in ihrem Wahlprogramm, die Arbeitnehmersparzulage zu erhöhen und vermögenswirksame Leistungen stärken zu wollen. Konkrete Beträge nennt sie aber nicht. Lesen Sie hier, welche Vorschläge die anderen Parteien machen, um Sparer und Anleger besser zu stellen.

So profitieren auch ärmere Haushalte von der Börse

Was die Aktienkultur angeht, zeigt sich inzwischen zwar ein deutlich positiver Trend, doch es könnten noch viel mehr Deutsche von den Finanzmärkten profitieren. So warnte erst kürzlich Marc Tüngler, Chef der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), im Interview mit t-online, wie fatal es sei, das Geld nur auf zinslosen Sparkonten liegen zu lassen, und forderte: "Wir sollten es schaffen, dass alle von der Börse profitieren."

Bequem und vergleichsweise günstig funktioniert das mit sogenannten Indexfonds, kurz ETFs. Das sind spezielle Aktienfonds, bei denen ein Computeralgorithmus einen Index wie zum Beispiel den internationalen MSCI World abbildet. Der ETF entwickelt sich also fast genauso wie der Index, den er nachbildet.

Um damit fürs Alter vorzusorgen, benötigen Anleger auch kein großes Ausgangsvermögen. Sparpläne sind inzwischen schon ab einem Euro pro Monat möglich. Aber: Je mehr Geld Sie zur Seite legen können, desto stärker profitieren Sie natürlich vom Zinseszinseffekt.

Mit unserem Sparplanrechner können Sie ganz einfach ausprobieren, wie sich Ihr Geld in verschiedenen Anlageformen entwickelt:

Sie werden sehen: Schon vergleichsweise geringe Sparbeträge von 50 Euro im Monat bringen Ihnen an den Aktienmärkten eine ordentliche Rendite – und deutlich mehr als auf zinslosen Sparkonten. Wichtig ist dabei allerdings, dass Sie Ihr Geld langfristig anlegen, um Krisen aussitzen zu können. Idealerweise haben Sie dafür mindestens 15 Jahre Zeit.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • IW-Studie
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa-AFX
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