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Erbstreitigkeiten nehmen zu – obwohl sie keiner will


Klare Regelung beugt vor
Erbstreitigkeiten nehmen zu – obwohl sie keiner will

dpa-afx, ben/DP/jha

Aktualisiert am 17.02.2019Lesedauer: 2 Min.
Erben kann zu Problemen führen: Umfragen belegen, dass die Streitigkeiten zunehmen.Vergrößern des BildesErben kann zu Problemen führen: Umfragen belegen, dass die Streitigkeiten zunehmen. (Quelle: viennaslide/imago-images-bilder)
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200 bis 300 Milliarden Euro: So viel vererben oder verschenken die Deutschen – und zwar pro Jahr. Das birgt Stoff für jede Menge Streit – der sich aber umgehen ließe.

Geld, Häuser, Wertpapiere – Jahr für Jahr wird in Deutschland ein Vermögen vererbt. Streit ums Erbe wollen die meisten Deutschen am liebsten vermeiden. Doch in der Praxis klappt das in vielen Fällen nicht – mit steigender Tendenz. Ein Grund: Die Hemmungen, über das Thema zu Lebzeiten zu sprechen, sind groß. Vielleicht nimmt deshalb seit Jahren der Anteil derjenigen zu, die ihren Nachlass in einem Testament regeln. Das besagt eine repräsentative Allensbach-Umfrage im Auftrag der Deutschen Bank.

Das Thema wird verdrängt

Wer schon einmal geerbt hat, berichtet überwiegend, die Aufteilung des Erbes sei klar geregelt gewesen (73 Prozent). In mehr als der Hälfte aller Fälle lagen alle notwendigen Dokumente vor (59 Prozent), beispielsweise Vollmachten. Allerdings gab nur gut ein Drittel der Befragten an, zuvor offen (35 Prozent) oder frühzeitig (34 Prozent) über den Erbfall gemeinsam mit allen Beteiligten gesprochen zu haben. "Dies könnte erklären, warum es heute häufiger Streit um das Erbe gibt als in der Vergangenheit", folgern die Studienautoren.

Wurde bei der ersten Erhebung dieser Art 2015 noch von 17 Prozent Streitfällen berichtet, sind es in der aktuellen Erhebung schon 19 Prozent. In den vergleichbaren Studien der Vorjahre berichteten die Befragten noch seltener von Erbstreitigkeiten.

Der Trend widerspricht den Interessen künftiger Erben. Denn die wünschen sich mehrheitlich vor allem, dass es keinen Streit ums Erbe gibt und dessen Verteilung klar geregelt ist (jeweils 78 Prozent). Auch denjenigen, die etwas zu vererben haben, sind diese beiden Aspekte am wichtigsten.

Immer mehr Erblasser sorgen vor

Vier von zehn Menschen (39 Prozent), die voraussichtlich etwas vererben werden, haben nach eigenen Angaben ihren letzten Willen bereits festgeschrieben. Der Anteil der potenziellen Erblasser, die ein Testament gemacht haben, ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich größer geworden. 2012 waren es den Angaben zufolge 31 Prozent, 2015 dann 36 Prozent.

Allerdings: Die meisten Deutschen beschäftigen sich ungern mit dem Thema Erbschaft (60 Prozent). Zugleich scheint es aber vielen Menschen empfehlenswert, das sensible Thema zumindest dann anzusprechen, wenn ein Testament verfasst wird (36 Prozent) oder wenn jemand schwer erkrankt (21 Prozent). Dies ergab eine zusätzliche Umfrage im Auftrag der Deutschen Bank unter 16- bis 69-Jährigen.

Ein gutes Fünftel der Befragten ist der Meinung, dass sich Familientreffen für ein solches Gespräch anbieten (22 Prozent). Weihnachten halten allerdings gerade einmal 5 Prozent der 1000 Befragten für eine gute Gelegenheit für ein Gespräch über die Regelung des Nachlasses.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-AFX
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