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Strompreise: Strom nach Fukushima günstiger als davor


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Strom nach Fukushima günstiger als davor

dapd, t-online, dapd, t-online.de

Aktualisiert am 04.01.2012Lesedauer: 2 Min.
Günstiger Strom - aber nicht für den NormalverbraucherVergrößern des BildesGünstiger Strom - aber nicht für den Normalverbraucher (Quelle: dpa)
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Der Strompreis in Deutschland entwickelt sich nicht wie erwartet - nach Fukushima war er günstiger als zuvor. An der Leipziger Strombörse EEX fiel der Preis für 2013 lieferbaren Grundlaststrom zum Jahresbeginn auf nur noch rund 52 Euro je Megawattstunde. Das sind rund zwei Euro weniger als in den Wochen vor der japanischen Atomkatastrophe im März 2011. Normalverbraucher profitieren von dem Preisverfall allerdings bislang nicht.

Die Entwicklung kommt überraschend, hatten doch Experten immer wieder vor einem Preisanstieg durch den Atomausstieg gewarnt - und auch dramatische Folgen für die deutsche Wettbewerbsfähigkeit nicht ausgeschlossen.

Milder Winter psychologisch sehr wichtig

Dass es nun erst einmal anders gekommen ist, dafür machte der Chef des auf die Energiebranche spezialisierten Analysehauses Energy Brainpool, Tobias Federico, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dapd vor allem die Rezessionsängste verantwortlich. Auch der milde Winter sei psychologisch sehr wichtig. Denn trotz der Abschaltung der Altreaktoren komme Deutschland gut durch die kalte Jahreszeit - ohne Preisausreißer und Stromausfälle.

Der Energieexperte des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen, Holger Krawinkel, verwies außerdem auf die drastisch gesunkenen Preise für CO2-Zertifikate und den preisdämpfenden Einfluss der erneuerbaren Energien. Mit einem deutlichen Wiederanstieg der Preise rechnet Krawinkel auch deshalb vorläufig nicht. Europaweit herrsche "sicher kein Strommangel", sagt er.

Preiserhöhungen für Millionen "Normalverbraucher"

Bislang profitieren allerdings nur Großkunden wie ThyssenKrupp oder Stadtwerke von dem Preisverfall an der Strombörse. Viele Normalverbraucher müssen dagegen seit dem Jahreswechsel für ihren Strom sogar noch tiefer in die Tasche greifen. Nach einer Marktübersicht des Verbraucherportals Verivox erhöhten zum Jahreswechsel 139 Stromanbieter ihre Preise um durchschnittlich vier Prozent.

Der Hintergrund: Viele Energieversorger haben sich in den vergangenen Monaten am Terminmarkt zu relativ hohen Preisen eingedeckt und sitzen jetzt auf diesen teuer eingekauften Strommengen. Doch spiegele sich in der Entwicklung der Verbraucherpreise auch die Tatsache wider, dass der Wettbewerb auf dem Strommarkt noch immer "nicht so dramatisch groß" sei, sagt Krawinkel.

Normalverbraucher müssen auf Kostensenkungen warten

Auch Energieexperte Federico dämpft Hoffnungen der Verbraucher auf billigeren Strom. "Normalverbraucher sollten eigentlich davon profitieren, jedoch mit einem Zeitverzug von zwei Jahren", sagt er. Doch hat die Sache einen Haken. "Das Problem ist, wenn der Energiepreis sinkt, steigt automatisch die EEG-Umlage zur Förderung von Wind- und Sonnenenergie, die beim Tarifkunden ja zu den Gesamtkosten dazukommt."

Die Abschaltung von acht deutschen Altreaktoren nach der Atomkatastrophe von Fukushima hatte im März vergangenen Jahres zu einem sprunghaften Anstieg der Preise an der Leipziger Strombörse geführt. Zeitweise kostete die Megawattstunde Grundlaststrom über 60 Euro, ein Aufschlag von deutlich über 10 Prozent gegenüber dem Preisniveau unmittelbar vor der Krise. Doch begannen die Preise schon im Sommer zu bröckeln.

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