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Leerstehende Häuser trotz Wohnungsnot?


Hier gibt es noch freie Häuser
Leerstehende Häuser trotz Wohnungsnot?

afp, ali/ilo

19.06.2017Lesedauer: 2 Min.
Ein DorfVergrößern des BildesIn einigen Dörfern stehen viele Häuser leer. (Symbolbild) (Quelle: AdrianHancu/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Wohnungsmangel in den Städten, überhöhte Grundstückspreise und Baukosten an den Randgebieten: Wohnen scheint zum Luxus zu werden. Dabei gibt es zahlreiche, leerstehende Häuser. Wo? Auf dem Land.

Es gibt zu viele neue Wohnungen und Einfamilienhäuser in ländlichen Kreisen – zu diesem Ergebnis kommt eine Baubedarfsanalyse des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) für die Jahre 2011 bis 2015. Gleichzeitig seien in dem Zeitraum in den sieben größten deutschen Städten nur 32 Prozent der benötigten Wohnungen gebaut worden, teilte das Institut mit. Der Leerstand auf dem Land verschärft sich demnach ebenso wie der Wohnungsmangel in Städten.

Wo gibt es den Leerstand?

Laut IW entstanden etwa im niedersächsischen Landkreis Emsland im untersuchten Zeitraum über 1060 Wohnungen mehr "als auf Basis der demografischen Entwicklung und der Leerstände" nötig gewesen wären. Ähnlich sieht es demnach im nordrhein-westfälischen Landkreis Steinfurt sowie im Landkreis Vorpommern-Greifswald aus. Insgesamt seien in ländlichen Kreisen 20 Prozent mehr Wohnungen gebaut worden als benötigt. Bei den Einfamilienhäusern sind es der Studie zufolge sogar "mehr als doppelt so viele".

Warum stehen so viele Häuser leer?

Als Ursachen für die überhöhte Bautätigkeit auf dem Land nennen die Autoren die Niedrigzinsen ebenso wie die Menge an verfügbaren Grundstücken. Die Finanzierung von Immobilien wurde demnach günstiger und deren Kauf attraktiver - obwohl die Baukosten "stetig angezogen sind". Gleichzeitig würden "Neubauten gegenüber Altbauten bevorzugt", was angesichts der insgesamt rückläufigen Bevölkerung auf dem Land zu neuen Leerständen führe.

Was bedeutet das für die Dörfer?

Laut IW veröden die Dorfzentren zunehmend, während die kommunalen Infrastrukturkosten durch die Zersiedlung steigen. Um weiteren Leerstand zu vermeiden, rät das Institut zu einem Umdenken in der Kommunalpolitik. Trotz des interkommunalen Wettbewerbs sollten Bürgermeister keine neuen Bauflächen ausweisen und Neubau an einen Abbau von Leerstand koppeln, "um den Bestand attraktiver zu machen". Gleichzeitig sollten Kommunen mit schrumpfender Bevölkerung die Innenentwicklung fördern und ihre Zentren attraktiver gestalten. Dörfer könnten nach und nach verschwinden, wenn der Trend nicht unterbrochen wird. Es gab allerdings schon mehrere Versuche, der Landflucht entgegen zu wirken.

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