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Plagiarius: Anti-Oscar für dreisteste Plagiate


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Plagiarius: Anti-Oscar für dreisteste Fälschungen vergeben

t-online, t-online.de - sia

Aktualisiert am 13.02.2012Lesedauer: 2 Min.
Die Fälschung einer Felge von AC Schnitzer (re.) kam auf Platz einsVergrößern des BildesDie Fälschung einer Felge von AC Schnitzer (re.) kam auf Platz eins (Quelle: Aktion Plagiarius e.V.)
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Ideenklau ganz ohne Skrupel: Ob Autofelgen, Kinderspielzeug, Salatschneider - Produktpiraten aus aller Welt imitieren alles, was ihnen Gewinn verspricht. Sie ahmen stets die neuesten Entwicklungen oder Produkte "made in Germany" nach. Die dreistesten Fälschungen des Jahres werden seit 1977 mit dem Schmähpreis Plagiarius "ausgezeichnet": ein schwarzer Zwerg mit goldener Nase - ein Symbol für die riesigen Gewinne, die die Fälscher auf Kosten innovativer Unternehmen erwirtschaften. Wir stellen Ihnen die in diesem Jahr "gekürten" Plagiate vor.

Deutsches Unternehmen führt Negativranking an

Der Verein Plagiarius vergab die Negativauszeichnung an insgesamt zehn Firmen. Den ersten Platz in dem Ranking belegt ein Unternehmen, das Autofelgen der in Aachen ansässigen Firma AC Schnitzer kopiert hat. Vertrieben wurde die Fälschung von der Essener Rimlux GmbH. Auf Rang zwei folgt ein chinesischer Hersteller, das eine Fälschung des Salatschneiders "Salad Chef" der Genius GmbH aus Limburg auf den Markt gebracht hat.

Hälfte der Fälschungen kommt aus China

Den dritten Platz sprach die Jury der chinesischen Kopie eines Nebelgeräts zur Moskito- und Schädlingsbekämpfung zu. Das Original stammt von der Firma Swingtec aus Isny im Allgäu. Nachgeahmt wurden zudem beispielsweise ein Tischventilator, eine Knoblauchreibe, Matratzen und ein Spielzeug-Hai. Die Hälfte der mit dem "Plagiarius" geschmähten Fälscher kommt aus dem Reich der Mitte.

"Das heißt aber nicht automatisch, dass 50 Prozent der Fälscher Chinesen sind", sagte Designexperte Peter Zec, Geschäftsführer des Red Dot Institute, dem "Spiegel". Vielen Herstellern in Asien sei nicht klar, dass es sich bei ihren Produkten um Plagiate handle. Häufig werde die Ware von Geschäftspartnern in Europa bestellt.

Satte Gewinne für die Nachahmer

Weil die Nachahmer oft auf kostspielige Materialien verzichten, bringt die meist deutlich preiswertere Ware den Plagiatoren satte Gewinne, kann für den Verbraucher aber zur Gefahr werden. Wie der "Spiegel" berichtet, fiel etwa die gefälschte Schnitzer-Leichtbaufelge beim Belastungstest des TÜV Nord durch.

Milliarden-Schaden für die Wirtschaft

Der wirtschaftliche Schaden durch die Nachahmungen ist immens: Allein im Jahr 2010 haben europäische Zollbeamte an den EU-Außengrenzen mehr als 103 Millionen gefälschte Waren beschlagnahmt. Deren Wert wird dem Verein Plagiarius zufolge auf mehr als eine Milliarde Euro geschätzt.

Knapp 85 Prozent haben demnach ihren Ursprung in China. Spitzenreiter ist nach Angaben des Vereins bei gefälschten Medikamenten Indien, bei Lebensmitteln und Getränken die Türkei. Plagiate werden demnach aber auch in Europa und anderen Industrieländern in großen Mengen hergestellt, von Discountern importiert oder sogar gezielt in Auftrag gegeben.

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