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Legendärer New Yorker Spielzeugladen FAO Schwarz schließt


Fifth Avenue zu teuer
Legendärer New Yorker Spielzeugladen schließt

Von dpa
15.07.2015Lesedauer: 2 Min.
Kein Big Piano mehr: Spielzeugladen FAO Schwarz in New York schließt.Vergrößern des BildesKein Big Piano mehr: Spielzeugladen FAO Schwarz in New York schließt. (Quelle: dpa-bilder)
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Vielen Kinogängern ist er wahrscheinlich aus "Kevin allein in New York" bekannt: der legendäre New Yorker Spielzeugladen FAO Schwarz an der Fifth Avenue. Doch nach mehr als 150 Jahren schließt das Kinderparadies am heutigen Mittwoch an seinem Stammplatz für immer.

Vor dem Eingang ist es ein bisschen wie vor dem Palast der Königin in London, aber in New York lacht der Wach-Soldat und hält sogar die Tür auf: FAO Schwarz ist so etwas wie das Königreich der Kinderträume, der älteste und bekannteste Spielzeugladen der USA, eine Bühne für Hollywood und Touristenmagnet. Nun verliert New York eine Ikone.

Auch Tom Hanks tanzte auf dem Big Piano

FAO Schwarz wollte immer etwas besonderes sein. Wer will, wird von einem "Personal Shopper" begleitet, und Kindergeburtstage der etwas teureren Art können auch im Laden stattfinden - inklusive einer reservierten Zeit auf dem übergroßen im Boden eingelassenen Piano. Auf dem sprang schon Tom Hanks 1988 in "Big" herum, und auch Woody Allen nutzte den Laden für eine Szene in "Geliebte Aphrodite". Zuletzt waren 2011 "Die Schlümpfe" da.

FAO Schwarz klingt deutsch und noch mehr, wenn man die ersten drei Buchstaben ausspricht: Frederick August Otto Schwarz wurde 1836 in Herford geboren, mit 20 wanderte der Westfale mit seinen drei Brüdern nach Amerika aus.

Spielzeug war erfolgreich

Schwarz verkaufte Bürobedarf und nebenbei ein bisschen Spielzeug - bald war das aus Deutschland importierte Spielzeug viel erfolgreicher. Also eröffnete er einen Spielwarenladen und wurde zum wohlhabenden Mann. 1911 starb er. Deutsches Spielzeug hat im Laden weiter seinen festen Platz.

"FAO Schwarz ist für mich eine Kindheitserinnerung", sagt der 37-jährige New Yorker Brad Ciani. In den Achtzigern war der Laden in der Fifth Avenue sein Wunderland. "Wir sind immer mit unserem Vater hin und vor Weihnachten durften wir für den Wunschzettel auf Dinge zeigen. Der wurde immer viel zu lang." Für ihn, seine Schwester und viele andere New Yorker sei der Laden ein Stück Kindheit.

Miete zu teuer

Die ist nun erstmal vorbei. FAO Schwarz gehört zu Toys'R'Us - und dem Spielzeugriesen ist die Ladenmiete für die exklusive Adresse gleich gegenüber dem noch exklusiveren Plaza-Hotel schlicht zu teuer. "Die Entscheidung, diesen Laden aufzugeben, ist den steigenden Kosten beim Betrieb eines Geschäfts an der Fifth Avenue in New York City geschuldet", heißt es.

Der Laden hat eine wechselvolle Geschichte, seit die Schwarz-Familie ihn 1963, genau 101 Jahre nach der Gründung, verkaufte. Mehr als ein halbes Dutzend Eigentümer hatte er seitdem, manchmal nur für ein Jahr. Filialen wurden eröffnet und bald wieder geschlossen, 2003 meldete FAO Schwarz gleich zweimal Konkurs an. Der Laden an der Fifth Avenue machte dicht, ein halbes Jahr später mit dem nächsten Besitzer wieder auf. Seit 2009 ist die kränkelnde Legende Teil von Toys'R'Us.

Hoffnung auf Neueröffnung an neuem Standort

"Wir haben alle Hoffnung", sagt eine Verkäuferin. Und in der Tat bestätigt Toys'R'Us, dass es in einigen Jahren an anderer Stelle eine Neueröffnung geben könnte. "Das wäre schön", sagt Ciani, der heute selbst zwei Kinder hat. "Aber es wäre trotzdem nicht dasselbe."

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