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Mehrwertsteuersenkung: Inflationsrate erstmals seit 2016 unter Null


Gesunkene Mehrwertsteuer
Inflationsrate negativ – Friseurbesuche teurer

Von dpa, reuters
Aktualisiert am 13.08.2020Lesedauer: 2 Min.
Der Gang zum Friseur ist im Juli deutlich teurer gewesen als im gleichen Monat ein Jahr zuvor.Vergrößern des BildesDer Gang zum Friseur ist im Juli deutlich teurer gewesen als im gleichen Monat ein Jahr zuvor. (Quelle: Westend61/imago-images-bilder)
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Seit dem 1. Juli gilt in Deutschland für ein halbes Jahr eine niedrigere Mehrwertsteuer. Das hat Einfluss auf die Preise: Besonders Strom wird günstiger. Die Preise für Friseurbesuche ziehen dagegen an.

Die Senkung der Mehrwertsteuer hat nach Angaben des Statistischen Bundesamtes den Preisauftrieb in Deutschland im Juli gedämpft. Erstmals seit rund vier Jahren rutschte die Jahresinflationsrate wieder unter die Nulllinie.

Die Verbraucherpreise gaben im Juli gemessen am Vorjahresmonat um 0,1 Prozent nach, wie die Wiesbadener Behörde am Donnerstag mitteilte. Sie bestätigte damit vorläufige Daten, die sie am 30. Juli veröffentlicht hatte. Zum letzten Mal war die Jahresinflation im April 2016 negativ gewesen mit ebenfalls minus 0,1 Prozent.

Die Inflationsrate zeigt letztlich an, wie stark die Preise steigen. Sie ist ein wichtiger Gradmesser für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Notenbank strebt für den gesamten Euroraum mit seinen 19 Ländern mittelfristig eine Jahresteuerungsrate von knapp unter 2,0 Prozent an – weit genug entfernt von der Nullmarke.

Mehrwertsteuersenkung soll Konsum ankurbeln

Um den Konsum in der Corona-Krise anzukurbeln, hat die Bundesregierung die Mehrwertsteuer vom 1. Juli an für ein halbes Jahr gesenkt: von 19 auf 16 Prozent beziehungsweise sieben auf fünf Prozent. Händlern und Dienstleistern steht es frei, ob und wie sie die niedrigeren Steuersätze an die Verbraucher weitergeben.

Folgen durch die Mehrwertsteuersenkung sehen die Statistiker bei den Energiekosten. Die Preise für Haushaltsenergie und Kraftstoffe sanken gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,7 Prozent, trotz wieder steigender Ölpreise auf dem Weltmarkt.

Zugleich schwächte sich der Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln deutlich ab von 4,4 Prozent im Juni auf nun 1,2 Prozent. Ohne Energieprodukte und Nahrungsmittel hätte die Inflationsrate den Statistikern zufolge bei plus 0,7 Prozent gelegen.

Friseurbesuche und Körperpflege wurden teurer

Für Dienstleistungen mussten Verbraucher 1,2 Prozent mehr zahlen als im Vorjahresmonat. Hier machte sich die Mehrwertsteuersenkung kaum bemerkbar. Für den Friseurbesuch und für Körperpflege mussten Verbraucher 4,9 Prozent mehr zahlen als im Vorjahresmonat.

Auch der Besuch von Restaurants, Cafés und der Straßenverkauf wurden teuer (plus 1,6 Prozent). Zugleich schlugen höhere Kaltmieten (plus 1,4 Prozent) durch, die nicht von der Verringerung der Mehrwertsteuer betroffen waren.

"In welchem Umfang die niedrigeren Steuersätze an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben wurden, ist nur schwer nachweisbar, da die Preisentwicklung von vielen Faktoren abhängt", betonten die Statistiker. Eine vollständige und sofortige Weitergabe könnte die Inflationsrate im Juli rein rechnerisch um 1,6 Prozentpunkte gedrückt haben.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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