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Ifo-Geschäftsklimaindex: Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist getrübt


Stimmung der deutschen Wirtschaft ist überraschend getrübt

Von dpa-afx, rtr
26.07.2021Lesedauer: 2 Min.
Containerschiffe im Hamburger Hafen (Symbolbild): Steigende Inzidenzzahlen und Lieferengpässe belasten die deutsche Wirtschaft.Vergrößern des BildesContainerschiffe im Hamburger Hafen (Symbolbild): Steigende Inzidenzzahlen und Lieferengpässe belasten die deutsche Wirtschaft. (Quelle: Markus Tischler/imago-images-bilder)
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Die deutsche Wirtschaft schaut mit Skepsis in die Zukunft. Steigende Inzidenzzahlen und Lieferengpässe bereiten Sorgen. Das geht aus dem Ifo-Geschäftsklima-Index hervor.

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Juli überraschend eingetrübt. Der Index für das Geschäftsklima sank um 0,9 Punkte auf 100,8 Zähler, wie das Münchner Ifo-Institut am Montag bekanntgab. Das führende deutsche Konjunkturbarometer, das auf einer Umfrage unter etwa 9.000 Unternehmen basiert, fiel damit erstmals seit Beginn des Jahres.

Analysten wurden von der Entwicklung überrascht. Sie hatten im Schnitt mit einem Anstieg auf 102,5 Punkte gerechnet.

Ausschlaggebend für den Rückgang ist die Einschätzung der künftigen Geschäfte. Hier ging der entsprechende Indexwert zurück, während die Bewertung der aktuellen Lage erneut besser war. "Lieferengpässe bei Vorprodukten und Sorgen um wieder steigende Infektionszahlen belasten die deutsche Wirtschaft", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest.

Dienstleistungssektor und Verarbeitendes Gewerbe betroffen

Nach Einschätzung von Fuest hat der Optimismus in den Chefetagen deutscher Firmen "merklich" abgenommen. Im Dienstleistungssektor, der zuletzt besonders stark von den Lockerungen der Corona-Maßnahmen profitierte, habe sich das Geschäftsklima verschlechtert. Fuest wies aber darauf hin, dass die Dienstleister nach wie vor mit steigenden Umsätzen rechnen, wenn auch nicht mehr so stark wie im Juni.

Auch im Verarbeitenden Gewerbe verschlechterte sich das Geschäftsklima. Fast 64 Prozent der Industriebetriebe klagten mittlerweile über Engpässe bei Vorprodukten wie Chips, sagte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe der Nachrichtenagentur Reuters. "Das strahlt mittlerweile auf andere Branchen aus." So würden auch 60 Prozent der Groß- und mehr als 42 Prozent der Einzelhändler über Probleme klagen. "Das ist wie ein Dominoeffekt", sagte Wohlrabe.

Corona-Pandemie weiterhin Risikofaktor für die Wirtschaft

"Der Pandemieverlauf ist weiterhin ein Risikofaktor für die wirtschaftliche Entwicklung", kommentierte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Seiner Einschätzung nach deuten die Ergebnisse der Ifo-Umfrage darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft das Konjunkturhoch hinter sich lasse und im Herbst "vom Aufholmodus in den Normalmodus" wechseln werde.

Der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer, geht davon aus, dass die deutsche Wirtschaft im Sommerhalbjahr kräftigen wachsen werde. Eine mögliche vierte Corona-Welle und die Reaktion der Politik darauf dürften die Wirtschaft aber im vierten Quartal belasten. "Wir rechnen mit einer massiven Verlangsamung des Wachstums, aber nicht mit einem Schrumpfen der Wirtschaft", sagte Krämer.

Von Reuters befragte Ökonomen erwarten, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal um 2,0 Prozent zugelegt hat. Laut Bundesbank dürfte sich das Wachstumstempo im Sommer noch beschleunigen, so dass die Wirtschaft im laufenden dritten Quartal ihr Vorkrisenniveau erreichen kann. Zu Jahresbeginn war das BIP Corona-bedingt um 1,8 Prozent geschrumpft.

Am Devisenmarkt geriet der Euro nach Veröffentlichung der Ifo-Daten unter Druck und gab die Kursgewinne aus dem frühen Handel ab.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen Reuters und dpa-AFX
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