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Wer die Inflation kritisiert, lebt unter Erdoğan gefährlich

Von dpa, rtr
Aktualisiert am 03.01.2022Lesedauer: 2 Min.
Kämpft um Vertrauen (Symbolbild): Der türkische Präsident Erdoğan wirbt trotz einer historisch hohen Inflation darum, die Ersparnisse in der Landeswährung Lira zu halten.
Kämpft um Vertrauen (Symbolbild): Der türkische Präsident Erdoğan wirbt trotz einer historisch hohen Inflation darum, die Ersparnisse in der Landeswährung Lira zu halten. (Quelle: Depo Photo/imago-images-bilder)
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Die Inflation in der Türkei galoppiert selbst den düstersten Prognosen

Die Inflation in der Türkei gerät zunehmend außer Kontrolle. Im Dezember sprang die Inflationsrate über die Marke von 30 Prozent und erreicht im Jahresvergleich bei 36,08 Prozent den höchsten Stand seit rund zwei Jahrzehnten, wie das türkische Statistikamt am Montag in Ankara mitteilte. Analysten wurden von der Stärke des Preisanstiegs überrascht. Sie hatten mit gut 27 Prozent gerechnet.

Seit dem Sommer hat sich die Rate mehr als verdoppelt. Getrieben wurde der Anstieg der Kosten für die Lebenshaltung zuletzt auch durch höhere Lebensmittelpreise. Allein von November auf Dezember betrug die Teuerungsrate 13,6 Prozent.

Die Erzeugerpreise legten im Dezember sogar um 79,89 Prozent im Jahresvergleich zu. Die Preise, die Produzenten für ihre Waren verlangen, dürften mit einiger Verzögerung zumindest teilweise auf die Verbraucherpreise durchschlagen.

Opposition: Erdoğan treibt Bürger in "tiefe Armut"

In der Opposition wird daher Kritik gegen den Präsidenten laut. Der ehemalige Zentralbankchef und Abgeordnete der oppositionellen Iyi-Partei, Durmus Yilmaz, warf der Regierung vor, die Bürger in "tiefe Armut" zu treiben. Er warnte vor großen sozialen Problemen infolge von Erdoğans Wirtschaftspolitik.

Gegen Kritiker geht die Regierung immer wieder hart vor. Mehreren Menschen drohen etwa wegen kritischer Tweets zur Lira-Krise Strafen. Zwei Youtuber, die unter anderem für ihre Straßenumfragen zur Wirtschaftspolitik bekannt sind, wurden erst kürzlich unter Hausarrest gestellt.

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Lira steht deutlich unter Druck

Der mit der Inflation einhergehende rasante Kursverfall der türkischen Lira verteuert die Einfuhren von Gütern in das Land. Hinzu kommen vergleichsweise hohe Rohstoffpreise auf dem Weltmarkt. Das Land steckt auch deshalb in einer wirtschaftlich schwierigen Lage, die sich in hoher Arbeitslosigkeit niederschlägt.

Verschlimmert wird die Situation seit Monaten durch die türkische Zentralbank, die unter dem Druck des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan trotz der hohen Inflation den Leitzins zuletzt immer weiter senkte. Eigentlich stemmen sich Notenbanker mit höheren Leitzinsen gegen eine galoppierende Inflation.

Inflation könnte 50 Prozent erreichen

"Die Leitzinsen sollten umgehend und aggressiv angehoben werden", sagte Özlem Derici Sengül, Mitgründerin der Beratungsfirma Spinn Consulting. "Im März wird die Inflation wahrscheinlich 40 bis 50 Prozent erreichen."

Am Devisenmarkt geriet die türkische Lira am Montag weiter unter Druck. Im Vergleich zum US-Dollar und zum Euro fiel der Kurs am Morgen um jeweils mehr als zwei Prozent auf 13,646 beziehungsweise 15,423 Lira auf.

Erdoğan fordert Vertrauen in Lira

Trotz allem sollen die Bürgerinnen und Bürger nicht das Vertrauen in die eigene Währung verlieren, so Erdoğan. Er hat zum Jahreswechsel die Bevölkerung dazu aufgerufen, an ihren Ersparnissen in türkischer Lira festzuhalten.

"Ich möchte, dass alle meine Bürger ihre Ersparnisse in unserer eigenen Währung behalten und alle ihre Geschäfte in unserer eigenen Währung abwickeln", sagte er am Freitag bei einer Rede in Istanbul. "Vergessen wir nicht: Solange wir nicht unser eigenes Geld als Maßstab nehmen, sind wir zum Untergang verurteilt. Die türkische Lira, unser Geld, das ist es, mit dem wir vorwärtsgehen werden. Nicht mit dieser oder jener Fremdwährung."

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Nach offiziellen Daten halten die Bürger der Türkei etwa die Hälfte ihrer Ersparnisse in Fremdwährungen und Gold. Der erneute Anstieg der Inflation dürfte das sinkende Vertrauen in Erdoğans Politik und die Lira nicht bestärken.

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