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Weltbank-Vize kritisiert Fed und EZB: "Zinswende zu gering"


"Zinswende zu gering"
Weltbank-Vize Reinhart kritisiert Fed und EZB

Von t-online, fls

Aktualisiert am 03.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Carmen Reinhart: Die 66-Jährige ist seit 2020 Vizepräsidentin der Weltbank.Vergrößern des BildesCarmen Reinhart: Die 66-Jährige ist seit 2020 Vizepräsidentin der Weltbank. (Quelle: Reuters-bilder)
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Die Inflation treibt die Preise weltweit immer schneller nach oben. Die großen Zentralbanken zögern jedoch, die Zinsen anzuheben. Jetzt schaltet sich die Vize-Chefin der Weltbank ein.

Die Vizepräsidentin der Weltbank, Carmen Reinhart, warnt davor, dass die Preise weltweit noch lange so schnell steigen könnten wie momentan. Dem "Spiegel" sagte Reinhart in einem Interview: "Wenige Dinge im Leben sind von Dauer, aber manche sind enorm hartnäckig." So verhalte es sich derzeit auch mit der hohen Inflation.

Gleichzeitig kritisierte sie das zögerliche Handeln der Notenbanken dies- und jenseits des Atlantiks. "Die Zinswende ist viel zu gering", so Reinhart. Während bei Zinswenden in der Vergangenheit die Leitzinsen jedes Mal um mindestens drei Prozentpunkte gestiegen seien, erwarteten die Märkte aktuell lediglich einen Anstieg der Leitzinsen von null auf maximal 1,5 Prozent.

"Saat für drakonische Maßnahmen"

Obwohl unlängst etwa die US-Notenbank Fed Zinserhöhungen für März in Aussicht gestellt hat, seien "wir bestenfalls auf dem halben Weg". "Das Gefährliche daran ist, dass diejenigen, die Entscheidungen hinauszögern, die Saat für spätere, drakonische Maßnahmen legen", sagte Reinhart weiter.

In Deutschland verteuerten sich Verbraucherprodukte im Januar um durchschnittlich 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit liegt die Inflationsrate nur geringfügig unter dem Niveau vom Dezember, als sie mit einem Wert von 5,3 Prozent auf den höchsten Stand seit 1992 geschossen war.

Experten hatten zuvor einen deutlich größeren Rückgang der Inflation erwartet, da der statistische Effekt der Mehrwertsteuersenkung aus dem ersten Corona-Krisen-Jahr jetzt nicht mehr greift. Größter Treiber der Preise waren demzufolge die hohen Energiekosten.

EZB lässt Leitzins weiter bei null Prozent

Reinhart führt als Grund für die hohe Inflation zusätzlich die weltweiten Lieferengpässe, hohe Transportkosten sowie das "Missverhältnis zwischen dem Bedarf und dem Angebot an Arbeitskräften" auf.

Langfristig könnten die Preise auch deshalb weiter steigen, weil die Arbeitnehmer höhere Löhne durchsetzen. Ökonomen sprechen in diesem Fall von einer sogenannten Lohn-Preis-Spirale, in der höhere Preise höhere Gehälter rechtfertigen und umgekehrt.

Die Europäische Zentralbank reagierte auch am Donnerstag nicht auf die hohe Inflation. Der Leitzins bleibt nach der Sitzung des EZB-Rats um Zentralbank-Chefin Christine Lagarde bei null Prozent. Lesen Sie hier mehr dazu.

Verwendete Quellen
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