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Nach Rassismus-Eklat: Tesla muss Ex-Mitarbeiter 15 Millionen Dollar zahlen


Rassismus-Eklat
Tesla muss Ex-Mitarbeiter mit 15 Millionen Dollar entschädigen

Von afp
Aktualisiert am 14.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Produktion neuer Tesla-Fahrzeuge (Symbolbild): In den USA haben mehrere Mitarbeiter eine herabwürdigende und rassistische Behandlung beklagt.Vergrößern des BildesProduktion neuer Tesla-Fahrzeuge (Symbolbild): In den USA haben mehrere Mitarbeiter eine herabwürdigende und rassistische Behandlung beklagt. (Quelle: Ding Ting/imago-images-bilder)
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Beleidigungen und rassistische Karikaturen: Die Klage eines ehemaligen Tesla-Mitarbeiters zeigt die toxische Atmosphäre in einem US-Werk des E-Autobauers. Dafür muss Tesla nun bezahlen.

Der US-Elektroautobauer Tesla muss wegen Rassismus am Arbeitsplatz eine Entschädigung von 15 Millionen Dollar (fast 14 Millionen Euro) an einen früheren Beschäftigten zahlen. Das entschied ein US-Richter am Bezirksgericht San Francisco. Die von einem Geschworenengericht im Oktober festgesetzte Summe von 137 Millionen Dollar nannte der Richter "übertrieben" und kürzte sie daher stark zusammen.

Geklagt hatte Owen Diaz bereits 2017. Er war von Juni 2015 bis Juni 2016 im Tesla-Werk im kalifornischen Fremont als Leiharbeiter beschäftigt. Afroamerikaner seien dort regelmäßig "rassistischen Bezeichnungen und herabwürdigender Sprache" ausgesetzt gewesen. Tesla habe auf Beschwerden nicht reagiert.

Richter William Orrick erklärte am Mittwoch, die vorgelegten Beweise seien "verstörend". Das Tesla-Werk sei "durchtränkt" von Rassismus gewesen. Diaz sei fortgesetzt rassistisch misshandelt worden. Der Richter nannte "das N-Wort und andere Schimpfwörter".

Geschworene forderten fast 140 Millionen Dollar

Die Vorgesetzten und die Geschäftsführung hätten wenig oder gar nicht auf Beschwerden reagiert – Vorgesetzte hätten vielmehr mitgemacht: Sie hätten Diaz gedroht und eine rassistische Karikatur in der Nähe seines Arbeitsplatzes gezeichnet.

Das Geschworenengericht hatte Tesla im Oktober dazu verurteilt, 130 Millionen Dollar Strafschadenersatz und weitere 6,9 Millionen Dollar Schadenersatz wegen "emotionalen Leidens" zu zahlen. Richter Orrick senkte den Strafschadenersatz auf 13,5 Millionen Dollar und die Summe für das erlittene Leid auf 1,5 Millionen Dollar.

Tesla hatte nach dem Urteil vom Oktober einen Post von Vizepersonalchefin Valerie Capers Workman veröffentlicht. Sie räumte ein, in der Zeit, als Diaz für Tesla arbeitete, sei das Unternehmen "nicht perfekt" gewesen. Zwei Leiharbeitsfirmen sei gekündigt worden, die Zusammenarbeit mit einer dritten suspendiert.

Offensichtlich kein einmaliger Vorfall

Die kalifornische Behörde für Fairness am Arbeitsplatz und am Wohnungsmarkt (DFEH) legte im Februar nach und verklagte Tesla wegen Rassismus im Werk Fremont. Sie erhielt nach eigenen Angaben "Hunderte Beschwerden". Schwarze Mitarbeiter seien rassistisch beleidigt und bei der Verteilung von Aufgaben, bei Disziplinarmaßnahmen, Bezahlung und Beförderungen diskriminiert worden.

Laut der Zivilklage wurden schwarze Mitarbeiter unter anderem von Kollegen und Vorgesetzten als "Veranda-Affen" bezeichnet – eine Beleidigung, die Afroamerikanern Faulheit unterstellt – und mit dem "N-Wort" beschimpft.

Arbeiter mit Südstaaten-Flaggen als Tätowierung hätten diese schwarzen Mitarbeitern gezeigt, um sie einzuschüchtern. Außerdem seien zahlreiche Orte in der Fabrik mit rassistischen Symbolen wie Hakenkreuzen, KKK für den Ku-Klux-Klan und einem Strick mit der Aufforderung, Schwarze zu "hängen", beschmiert worden. Die Verantwortlichen des Werks hätten über Monate nichts unternommen, um die Schmierereien zu entfernen.

Tesla streitet Vorwürfe ab

Schwarze Beschäftigte seien zudem durch rassistische Beleidigungen immer wieder provoziert worden, heißt es in der Klage. Nach darauffolgenden verbalen oder körperlichen Auseinandersetzungen seien dann aber sie von dem Unternehmen bestraft worden. Grundsätzlich seien nicht-schwarze Arbeiter besser behandelt worden. Sie hätten unter anderem leichtere Aufgaben zugeteilt bekommen.

Tesla hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. "Tesla stellt sich strikt gegen alle Formen der Diskriminierung und Belästigung", erklärte das von Technologie-Pionier Elon Musk gegründete Unternehmen. Mitarbeiter, die Kollegen rassistisch beleidigt oder in irgendeiner Weise belästigt hätten, seien stets abgestraft und entlassen worden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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